45 - Ich hab dich vermisst

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Es hatte ewig gedauert bis ich mich wieder aufrappeln konnte.

Die Schmerzen waren unerträglich, doch vielmehr blutete mein Inneres.

Wo waren meine Freunde?
Sollte man nicht zusammenhalten?

Stattdessen haben sie mich ersetzt für einen Kerl, der nicht davor zurück weicht Frauen zu schlagen.

Und was soll ich jetzt tun?
Ich kann unmöglich wieder nach Kalifornien.
Da war ich mir sicher.

Ich würde sein Angebot nicht annehmen, egal was die Konsequenz dafür war.

Langsam und vorsichtig ging ich zu den Toiletten.

Zum Glück hatte der Unterricht längst angefangen und es war Niemand auf den Gängen zu sehen.

Ich sträubte mich zwar davor, sah jedoch trotzdem in den Spiegel und wollte am liebsten Schreien.

Mein Wangenknochen nahm bereits eine lilane Färbung an und es war geschwollen.
Ich sah aus wie ein Schönheitsunfall.

Vorsichtig fasste ich an die Stelle und zischte daraufhin direkt auf.

War ja auch eine schrecklich dumme Idee.

Ich nahm mir ein paar Papierhandtücher, machte sie nass und hielt sie auf meine Wange, in der Hoffnung davon würde es besser werden.
Doch leider half das auch nichts.

Ich schmiss das Papier weg und wagte es meinen Hoodie etwas nach oben zu schieben, um weitere dunkellilane Flecken an meinen Rippen zu erkennen.

Ach du Scheiße.

Wie sollte ich das irgendjemandem erklären?
Dummheit?
Aber wie fällt man denn so auf sein Gesicht?
Eine Treppe hinunter vielleicht? Scheiße ich brauche ganz schnell eine Ausrede.

Oder du sagst einfach die Wahrheit..

Ja, weil mir mein Bruder in letzter Zeit ja alles glaubt, was ich sage.

Ich bin ja auch selbst Schuld.. oh man.

Ich hörte das Klingeln, das mir verriet, dass die erste Stunde um war und entschloss mich dazu, nicht mehr in den Unterricht zu gehen.

Zu Schwänzen konnte mir ja kaum noch mehr Probleme einbringen und mit diesem Gesicht gehe ich sicher nichtmehr in die Klasse.

Ich nahm meine Tasche und machte mich schnell auf den Weg aus der Schule hinaus, bevor die Schüler auf den Gängen auftauchen würden.

Ich erreichte die frische Luft und lief weiterhin schnell, obwohl es mir unglaubliche Schmerzen in den Rippen bereitete.

Woher das nur kam..

"Kylie! Bleib stehen verdammt. Wieso warst du nicht im Unterricht? Fängst du auchnoch an die Schule zu schwänzen?" hörte ich die wütende Stimme meines Bruders hinter mir auftauchen.

Alles nur das nicht.

Das war jetzt wohl so ziemlich das Letzte das ich gebrauchen konnte.

Ich ignorierte seine Stimme und lief weiter ohne mich umzudrehen.
Er durfte mich nicht so sehen.
Zuhause musste ich mir irgendwas einfallen lassen, aber dahin musste ich erstmal kommen.

"Bleib gefälligst stehen." schrie er und bekam meinen Arm zu fassen an dem er mich zu sich rum wirbelte.

Ich zischte vor Schmerz auf und krümmte mich etwas.

Ich sah nicht zu ihm auf.
Konnte ich nicht.

Er würde es sehen und Fragen stellen. Und die Antworten würde er nicht glauben.

S.M.|| I know what you did last Summer - Shawn Mendes FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt