*Cameron's Sicht*
In dieser Nacht ist meine Schwester ganze drei Mal schreiend wachgeworden. Ich hatte keine Ahnung, was mit ihr los war und die ganze Sache beunruhigte mich tierisch.
Mum hatte mir erzählt, dass sie mit Shawn aus war. Als er mich jedoch angerufen hatte, um mich zu fragen, wo Kylie steckte und ob sie zuhause angekommen war, begann ich mir Sorgen zu machen. Ich war kurz davor mich auf die Suche nach ihr zu machen, als sie panisch ins Haus stürmte und auf dem Boden zusammen brach.
Was zum Teufel war nur passiert?Den Rest des Wochenendes hatte sie sich nicht aus ihrem Zimmer bewegt und Mum ließ es auch noch zu. Ich hätte sie am liebsten gezwungen mir zu erzählen, was passiert war, doch Mum meinte, wir sollten ihr Freiraum geben.
Wie sollte ich ihr ihren Freiraum lassen, wenn ich den ganzen Tag rumsaß und mich fragen musste, was passiert war. Die schlimmsten Szenarien beherrschten meine Gedanken.
Hatte man ihr weh getan? Hatte Shawn ihr weh getan? Fuck.Am Montagmorgen trat meine Schwester endlich wieder aus ihrem Zimmer. Und in genau diesem Moment begann ich darüber nachzudenken, ob sie nicht doch in ihrem Bett bleiben sollte.
Sie sah fertig und kaputt aus, obwohl sie die letzten zwei Tage nur im Bett verbracht hatte. Sie hatte dunkle Schatten unter den Augen, ihre Haut wirkte blass und ihr Ausdruck war vollkommen leer, was mir einen Schauer über den Rücken jagte.
Sie trug einen großen Pulli und eine Leggins, versuchte sich schwankend auf den Beinen zu halten, was vermutlich der Tatsache gedankt war, dass sie sich strikt geweigert hatte, etwas zu essen.
"Geht es dir gut?", fragte ich über den Flur und beobachtete, wie sie ängstlich zusammen zuckte und mich verwirrt ansah.
Hatte sie mich denn gar nicht wahrgenommen? Sie nickte tonlos und ging an mir vorbei. Wir fuhren gemeinsam zur Schule, doch kaum hatte ich den Parkplatz erreicht, hechtete meine Schwester aus dem Auto und über den Pausenhof, bis sie verschwunden war.Obwohl wir uns vor dem Unterricht immer Alle auf dem Pausenhof trafen, schien sie wohl direkt zum Unterricht zu wollen.
Oder sie versuchte Jemandem aus dem Weg zu gehen. Vielleicht Jemandem, der ihr weh getan hatte. Wenn ich Shawn zu Gesicht bekam, konnte er sein blaues Wunder erleben.
Niemand richtete meine Schwester ungestraft so zu.Bei meinen Freunden angekommen, wollte Nash sofort wissen, ob Alles in Ordnung war. Normalerweise erzählte ich ihnen immer sofort Alles, doch dieses Mal blieb ich stumm und behielt es für mich.
Würde ich es laut aussprechen, würde ich vermutlich komplett ausrasten und ich wollte gerade wirklich nicht die Kontrolle verlieren. Nicht, wenn Kylie mich offensichtlich so dringend brauchte.
Ich würde einfach Alles tun, um es wieder gut zu machen, was es auch war.Als die Anderen beschlossen rein zu gehen, blieb ich noch einen Moment alleine, um mich zu beruhigen und folgte ihnen dann in den Unterricht.
Diesem zu folgen, war jedoch unmöglich. Matt tippte neben mir die ganze Zeit mit seinem Bleistift auf dem Tisch rum und Shawn starrte pausenlos meine Schwester an.
Am liebsten würde ich über den Tisch springen, ihn am Kragen packen und fragen, was er ihr angetan hatte, dass sie nun sowas durchmachen musste. Ich hatte sie noch nie so gesehen, so panisch, verängstigt, als wäre Alles am Ende.Nicht einmal, als Dad gestorben ist. Auch da war sie leer und strahlte diese Hilflosigkeit aus, doch die Panik war neu. Und ich hasste es.
Als es endlich zur Pause klingelte, packte Kylie schnell ihre Sachen zusammen und stürmte aus dem Raum. Sie wollte definitiv Jemandem aus dem Weg gehen. Doch ohne mich, ich musste ihr hinterher, ihr zeigen, dass ich da war.
Mir war nicht wohl bei dem Gedanken, sie in diesem Zustand aus den Augen zu verlieren. Also packte auch ich meine Sachen hektisch zusammen und spurtete ihr hinterher, als sich plötzlich Shawn auf dem Schulflur in meinen Weg stellte.
"Geh aus dem Weg!", forderte ich streng und sah an ihm vorbei, um meine Schwester nicht zu verlieren.
"Ich weiß nicht, was mit ihr los ist. Aber es ist nicht meine Schuld, okay? Ich habe nichts getan!", verteidigte er sich sofort, doch das war mir gerade beinahe egal, solange ich sie im Sichtfeld behalten konnte.
"Du hast sie alleine nach Hause laufen lassen, Man! Seitdem ist sie so! Wer weiß, was passiert ist? An deiner Stelle würde ich beten, dass ihr nichts Schlimmes zugestoßen ist, sonst bist du dran, Mendes!", zischte ich aggressiv und packte ihn am Kragen seines Pullis.
Plötzlich tauchte Kylie neben uns auf und zog meine Hand kraftlos von Shawn weg.
"Was soll das?", fragte sie an mich gerichtet und es waren seit Freitag die ersten Worte, die ich von ihr hörte. Es machte mich völlig verrückt.
"Was ist passiert, zum Teufel?", wollte ich wissen und sah ihr intensiv entgegen. Sie wendete den Blick ab.
"Es tut mir so leid, Kylie", murmelte Shawn und mein Blick schoss wieder zu meinem besten Freund nach oben.
"Was tut dir leid, huh? Was hast du ihr angetan?", fragte ich aggressiv und ging wieder auf ihn zu, doch Kylie stellte sich zwischen uns und drückte mich an der Brust weg. Sie versuchte es zumindest, denn eigentlich hätte mich das nicht aufgehalten.
"Er hat nichts getan", verteidigte sie Shawn, als wollte sie ihn jetzt in Schutz nehmen. Was lief überhaupt für eine seltsame Sache zwischen ihnen? Erst gehen sie alleine Essen, jetzt diese Scheiße?
"Habt ihr was am Laufen?", platzte es aus mir, als es mir wie Schuppen von den Augen fiel. Shawn verkampfte sich und meine Schwester schüttelte sofort den Kopf.
"Natürlich nicht", hauchte sie leise und wendete den Blick zu Boden. Wir schwiegen uns kurz an, bis sie den Kopf wieder anhob und zu einem Wort ansetzte.
Doch plötzlich fixierte sie einen Punkt und hielt inne.
"Nein", murmelte sie dreimal vor sich hin und starrte den Gang vor uns an.
"Bitte nicht", gab sie heißer von sich und Shawn und ich folgten ihrem Blick, erkannten jedoch lediglich einige Schüler, die zu ihren Klassenzimmern liefen.
"Was ist los, Kyles?", fragte ich, bekam jedoch keine Antwort und suchte weiter den Schulgang nach etwas Auffälligem ab.
"Kylie?", ertönte nun Shawn's Stimme, doch wieder antwortete sie nicht und ich wendete meinen Blick verwirrt in ihre Richtung, um zu sehen, wie ihre Beine nachgaben und sie zu Boden fiel.
Fuck.
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S.M.|| I know what you did last Summer - Shawn Mendes FF
Fanfiction*Wird überarbeitet* Vor einem halben Jahr verschwand die 17 Jährige Kylie in einer Nacht- und Nebelaktion nach Kalifornien und ließ dabei ihre Freunde und ihren Bruder Cameron völlig im Ungewissen. Doch nun ist sie zurück in ihrer Heimat und muss s...