22 - Ich bin hier (✔️)

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Gerade beim Ende des dritten Teiles wachte ich wieder auf und sah mich verwirrt um. Shawn's schlafender Körper war mir extrem nah und meine Hand lag auf seiner Brust. Am liebsten würde ich für immer so liegen bleiben, doch ich war mir ziemlich sicher, dass ihm das im wachen Zustand nicht recht wäre, weshalb ich mich leicht erhob, ihn jedoch noch eine Weile beobachtete.

Es war ein Wunder, dass ausgerechnet Shawn bei einem Film wie Harry Potter einschlief, doch auf der anderen Seite konnte ich es auch verstehen, immerhin war er ein vielbeschäftigter Superstar, das musste anstrengend sein.

Ich wollte mich gerade vollends aufrichten, um aufzustehen als seine Hand nach meiner griff, und sie auf seinem Bauch ineinander verschränkte. Seine Augen war nach wie vor geschlossen, jedoch zog er die Augenbrauen zusammen und atmete unruhig.

"Bitte geh nicht", murmelte er leise vor sich hin und drehte den Kopf immer wieder von der einen auf die andere Seite.

"Nicht gehen", wiederholte sein schlafendes Ich rau und zerbrechlich.

"Ich bin hier", antwortete ich obwohl ich genau wusste, dass sich sein böser Traum sicher nicht um mich drehte. Jedoch schienen mir meine Worte die einzige logische Reaktion zu sein. Sanft streichelte ich über seinen Handrücken in der Hoffnung, er würde sich wieder beruhigen, doch Nichts dergleichen geschah.

"Shawn..", versuchte ich ihn leise zu wecken, immerhin wollte ich ihn nicht auch noch erschrecken, wenn er schlecht zu träumen schien. In diesem Traum gefangen lassen, wollte ich ihn jedoch auch nicht.

"Geh nicht wieder", murmelte er und so langsam begann ich daran zu zweifeln, dass er von jemand Anderem als mir träumte. Aber das würde ihn nie so beschäftigen, oder? Immerhin hatte er die beste Ablenkung letzten Sommer.

"Hey, wach auf", sagte ich nun lauter und strich ihm unsicher eine seiner verschwitzen Locken aus der Stirn. Meine Hand verweilte danach auf seiner Wange. Was träumte er nur? Es schien schrecklich zu sein.

"Bitte Kylie, bleib stehen", gab er gequält von sich und ich konnte es, so sehr mich seine Worte auch überraschten, nicht mehr ertragen, ihn so zu sehen.

"Shawn, wach auf. Ich bin hier!", gab ich von mir und er schreckte plötzlich auf, sah mich einen Moment nur stumm an und atmete angestrengt. Zum zweiten Mal am heutigen Tag trennten uns nur einige Zentimeter, doch ich nahm direkt wieder Abstand von ihm. Ich wollte seinen schwachen Moment sicher nicht für meine unerwiderte Liebe ausnutzen. Auch wenn mir das beim Blick in seine wunderschönen Augen mehr als schwer fiel.

"Es ist Alles in Ordnung", flüsterte ich und war im Begriff, meine Hand, die noch immer an seiner Wange lag, wegzuziehen. Doch er griff danach, legte seine Hand oben drüber, sodass ich meine nicht wegnehmen konnte.

Für einen Moment fühlte es sich an, als könnte ich mich in seinen Augen widerspiegeln, so dunkel waren sie geworden. Mein Mund stand ein Stück auf und ich musterte ihn überfordert.

"Ja, weil du hier bist", antwortete er leise und ließ ganz langsam seine Hand sinken, woraufhin ich meine auch zurück zog. Hatte ich mich gerade verhört? Hatte er wirklich gesagt, es ginge ihm gut, weil ich hier war?

Von jetzt auf gleich verhärtete sich seine Miene wieder und er blinzelte einige Male verwirrt, bevor er mit etwas zu viel Schwung aufsprang, mich dabei beinahe rückwärts vom Sofa warf.

"Ich -.. äh-.. Ich muss los", stammelte er aufgeregt und entfernte sich dann in den Flur, ohne sich nochmal zu mir umzudrehen. Kurz darauf hörte ich, wie er die Haustür hinter sich zuschlug. Noch immer verharrte ich in meiner Position und blickte überfordert durch den Raum.

Was zur Hölle war das denn? Zuerst passt kaum ein Blatt zwischen uns und er eröffnete mir, dass es ihm gut ging, weil ich bei ihm war und dann rannte er weg, als wäre ich über ihn hergefallen. Hatte ich etwas falsch gemacht? Oder irgendetwas falsch verstanden?

Entgeistert fuhr ich mir durch die Haare und sah noch immer in den Flur, als würde ich darauf warten, dass er doch noch zurück kam, obwohl ich genau wusste, dass das nicht passieren würde. Was machst du nur mit mir, Mendes?

Nachdem ich meine Gedanken zumindest halbwegs geordnet hatte, stand ich auf und ging in mein Zimmer. Doch kurz darauf fiel mir ein, dass sich da noch etwas in meiner Jackentasche befand, dass ich möglichst schnell verschwinden lassen musste. Also schlich ich wieder nach unten, nahm den Beutel mit den Tabletten von Danny aus meiner Jacke und joggte die Treppen erneut hinauf, um mich in mein Zimmer zu verziehen.

Unsicher setzte ich mich auf mein Bett und musterte das kleine Tütchen. Was mache ich mit euch? In den Müll werfen? Zu gefährlich, was war, wenn sie Jemand entdeckte? Ich könnte sie einfach die Toilette hinunter spülen. Dann wären sie verschwunden. Und das war, was ich brauchte. Eigentlich wusste ich, dass ich sie nicht anrühren würde, doch auf der anderen Seite hatte ich Angst, ich könnte doch noch auf die Idee kommen. Also je schneller sie verschwunden waren, desto besser.

Ich stand vom Bett auf und ging auf die Zimmertür zu, als ich hörte, wie sich Jemand meiner Tür näherte. Ohne weiter darüber nachzudenken, kniete ich mich vor meinem Bett hin und zog die kleine Schachtel unter meinem Bett hervor, in der ich private Andenken sammelte. Ich stopfte die Tabletten hinein, schob sie wieder unters Bett und hörte, wie sich die Tür hinter mir öffnete. Hektisch setzte ich mich wieder aufs Bett und beobachtete meinen Bruder, der das Zimmer betrat. Er wirkte noch immer besorgt.

"Hey, geht es dir besser?", wollte er wissen und ich nickte nur nervös. Wenn er nur ansatzweise wüsste, was ich unter meinem Bett versteckte, würde er mich umbringen. Was sollte ich ihm denn sagen?

Mach dir keine Gedanken, die hat mir mein Psycho-Exfreund zugesteckt, der extra aus Kalifornien gekommen ist, um mir das Leben zu Hölle zu machen? Ich glaubte nicht, dass das eine gute Idee war. Wer weiß, ob mir überhaupt Jemand glauben würde?

Allein bei dem Gedanken daran, was mir vermutlich bevor stand, bekam ich erneut das Bedürfnis, meine Hände blutig zu kratzen, doch um es vor Cameron zu verstecken, unterdrückte ich das Verlangen.

Ich musste es ihm sagen. Sonst würde das Alles nie ein Ende haben. Er würde mir schon glauben, immerhin war er mein Bruder. Er würde ganz sicher auf mich aufpassen und dafür sorgen, dass ich vor Danny sicher war, oder?

"Ich-.. Cam, ich muss-.. Also-.. Da gibt es etwas-..", begann ich nervös stotternd, bevor ich es mir gleich wieder anders überlegte und doch nicht mit der Sprache rausrückte.

Danny durfte gar nicht erst wieder eine derartige Kontrolle über mich erlangen, wie er es vor gar nicht langer Zeit noch hatte.

"Können wir reden?", fragte ich schließlich, nachdem ich meine Gedanken ein bisschen geordnet hatte. Er würde mir zuhören, ich könnte ihm Alles erklären und vielleicht würde er es verstehen. Dann brauchte ich keine Angst mehr haben.

Und in diesem Moment erwartete ich wirklich Alles, jede noch so bescheuerte Antwort, ich konnte mir alles Mögliche erdenken. nur was wirklich passierte, damit konnte Keiner rechnen.

Ja Hallo.. es gibt mich doch tatsächlich noch. Ich kann echt nicht erwarten, dass hier noch jemand liest aber ich verspreche, ab jetzt wird wieder regelmäßig was kommen.
Hatte nur privat sehr viele.. ja Faktoren die mich angehalten haben.
Viel Spaß beim Lesen ♡

S.M.|| I know what you did last Summer - Shawn Mendes FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt