S.M.|| I know what you did last Summer - Shawn Mendes FF

23 - Hilfloses Kind (✔️)

"Natürlich, hat das bis später Zeit? Ich hab nämlich Besuch, er ist neu auf der Schule, gerade erst her gezogen und ich..", weiter konnte ich nicht zuhören, denn mein Körper fühlte sich plötzlich unglaublich taub an. Sämtliches Leben schien mir aus den Knochen zu weichen und ich starrte ihn an.

Er stand da einfach so im Türrahmen, als wäre nie Etwas gewesen. Als wäre er der neue Schüler. Als wäre er ein ganz normaler Kerl.

Er kam auf mich zu, woraufhin ich automatisch einen Schritt zurück wich und die Luft anhielt. Er hielt mir jedoch nur seine Hand entgegen und lächelte mich an. Er spielte dieses Spiel, wie kein Anderer es je könnte.

"Ich bin Daniel, freut mich dich kennen zu lernen", sprach er, was zwar gedämmt, jedoch endlich wieder zu mir durchdrang. Sein Gesicht zierte das wohl widerlichste Grinsen, das ich je gesehen hatte. Mir wurde regelrecht schlecht, wenn ich ihn ansah.

Mein Blick fuhr an ihm vorbei, zu meinem Bruder, der mit einem leichten Kopfnicken und dem dazugehörigen Blick zu verstehen gab, dass ich 'Daniel's Hand schütteln sollte.
Natürlich, für meinen Bruder war er nur ein stinknormaler neuer Schüler und Cameron war einfach zu hilfsbereit den armen Kerl in dieser neuen Stadt alleine zu lassen.

Dieser verfluchte Parasit hatte sich in meinem Leben eingenistet und würde sich solange daran satt fressen, bis nichts mehr übrig war.
Wie sollte ich es Cameron jetzt noch sagen? Dazu war es bereits zu spät, Danny war bereits mitten in der Ausführung seines kranken Planes. Bereit dazu, mich zu zerstören, mir das letzte bisschen Ehre zu nehmen, das ich noch besaß. Er würde mich wieder in diesen Zustand versetzen, aus dem ich mich alleine nicht retten könnte.

Er kannte mein Zuhause, meinen Bruder, er würde sich mit meinen Freunden anfreunden wollen, sich bei meiner Mutter einschleimen. Alles um den Schein zu wahren, er sei ein ganz normaler Junge. Dabei war er lediglich ein Monster.

Aus meiner Schockstarre erwacht, zog ich meine Hand zurück und musterte Diese, aus Angst er hätte mir erneut etwas zugesteckt. Doch so dumm wäre er nicht.

"Ich-.. Ich geh kurz duschen", stammelte ich trocken, bevor ich zielstrebig ins Badezimmer verschwand, die Tür hinter mir abschloss und mich dagegen lehnte. Ich rutschte an ihr hinunter, weil mich meine Beine beim besten Willen nicht mehr länger tragen konnten. Ich erwischte mich, wie ich mich gegen die Tür drückte, aus Angst Danny könnte sie trotzdem öffnen, wie bescheuert das klingen mochte.

Es war mein fucking Zuhause, hier sollte ich mich sicher fühlen. Und nun war er hier, er hatte die letzte Schutzmauer niedergerissen, die mir blieb. Wo sollte ich sicher sein, wenn nicht Zuhause? Diese Gefühle brachten mich um, das Alles hier brachte mich um. Warum ich? Womit hatte ich sowas verdient?

'Du bist gegangen. Es war deine Entscheidung. Du hättest nie nach Kalifornien gehen müssen. Es ist deine Schuld', geisterte es in meinem Kopf umher und das war sogar die Wahrheit. Es war meine Entscheidung, es war meine Schuld. Ich hatte diese Hölle verdient, denn ich hatte mich selbst da rein gebracht.

Schnell stellte ich mich unter die heiße Dusche und ließ das Wasser für eine halbe Ewigkeit über meinen Körper laufen.
Ich konnte mir nicht einmal die Haare waschen, Alles wozu ich fähig war, war still unter dem Wasser zu stehen und zu warten, bis die Schuld von mir abgewaschen war. Doch das würde nicht passieren.
Erschöpft lehnte ich mich gegen die geflieste Wand der Dusche und legte den Kopf in den Nacken. Im Badezimmer stand bereits der Wasserdampf und ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren.

Schließlich drehte ich das Wasser ab und wickelte meinen Körper in ein Handtuch, als mir einfiel, dass ich in der Hektik vergessen hatte, mir frische Kleidung mit ins Bad zu nehmen. Mir blieb also nichts Anderes übrig, als im Handtuch bekleidet in mein Zimmer zu laufen, was mir unter normalen Umständen nichts ausmachen würde.
Doch mit dem Teufel im Haus, hätte ich doch lieber etwas an.