73 - Verfolgung

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Okay, jetzt nicht in Panik geraten. Das macht alles nur viel schlimmer.

Ruhig bleiben.

Es kann nichts passieren, es wird ein Zufall sein, niemand kann hier rein.

Ich wollte die Treppen nach oben gehen um zu meinem Zimmer und meinem Handy zu gelangen, doch plötzlich hörte ich laute Geräusche, die von oben kamen.

"Mum? Cameron?" rief ich, obwohl mir jeder Horrorfilm das Gegenteil beigebracht hatte.

"Jungs, wenn ihr das seid, ich finde es nicht lustig!" schrie ich wütend, da ich komplett ausrasten würde, wenn sie mir für ein dämliches Video so einen Schrecken einjagen würden.

Ich lief zum Telefon und nahm den Hörer, doch am anderen Ende der Leitung war nur ein durchgängiges Piepen zu hören.

Was ist das für eine kranke Scheiße?

Auf einmal ging das Licht wieder aus und das war der Moment, wo ich meine Fassung nicht mehr halten konnte.

Ich begann zu zittern und Tränen liefen mir durchs Gesicht.

"Jungs, hört endlich auf, das ist nicht lustig. Ich hab Angst!" rief ich erneut durchs Haus, in der Hoffnung sie würden irgendwo lachend um die Ecke kommen.

Dann wäre ich zwar wütend aber beruhigt.

Doch nichts passierte.

Ich hörte wie eine Tür zuflog und das war ein Zeichen für mich.
Ich rannte zur Haustür, öffnete sie und begann zu rennen.

Hör auf zu spinnen Kylie, Danny ist im Gefängnis.
Wer sonst, sollte dir so eine Angst einjagen?
Aber wer war das mit den Nachrichten?

Okay, renn verdammt.

Meine Füße trugen mich wie von allein über die Straße.
Ich hatte keine Schuhe an, keine Jacke und es regnete.

Echt ein erfolgreicher, toller Tag.

Es war stockdunkel, windig und ein Gewitter war in der Ferne zu hören.

Jemand packte mich am Handgelenk, mein Blick fuhr über meine Schulter und ich sah nur eine schwarze Kapuzenjacke, bevor ich mich losriss und schneller rannte, als je zuvor.

Ich weiß, wir hatten uns gestritten, trotzdem führte mich mein Weg zu Shawn.

Es gab Niemanden, bei dem ich mich jetzt sicherer fühlen würde.

Als ich ankam, begann ich in einer Tour zu klingeln aus Angst, gleich wieder von Jemandem angefasst zu werden.

Ich hämmerte gegen die Tür, bis sie von Karen geöffnet wurde.

Ich fiel mehr oder weniger ins Haus und sie hielt mich, bevor ich auf den Boden fiel.

Ich atmete hecktisch und versuchte trotzdem irgendwie Luft zu bekommen.

Mit aufgerissenen Augen sah ich auf die Straße hinter mir.
Niemand war zu sehen.

Einbildung?

"Schätzchen, was ist los? Was ist passiert? Kylie sieh mich an."
Sie nahm meinen Kopf und ich sah ihr ins Gesicht.

"Es tut mir leid. Ich wollte euch nicht wecken, ich.." hinter Karen tauchte ihr Mann auf, der wie sie auch schon in Schlafkleidung dort stand und mich erschrocken ansah.

"Das muss dir nicht leid tun, was ist passiert?" fragte Manuel, Shawns Dad.

"Ich.. ich war allein und dann ging das Licht aus. Das Telefon war tot und überall waren Geräusche.
Es war jemand im Haus ich schwöre es.
Karen ich habs mir nicht eingebildet, bitte glaubt mir.
Dann bin ich raus gerannt und jemand hat meinen Arm gepackt aber ich konnte mich losreißen. Hier."
Ich hielt ihr meinen Arm hin, auf dem sich leichte blaue Flecken abzeichneten.

"Ssshh du bist in Sicherheit. Alles ist gut."
Sie nahm mich in den Arm und ich versuchte mein Schluchzen zu kontrollieren, doch es half nichts.

"Ist Shawn da?" fragte ich nach einer Weile und wischte mir eine Träne weg.

"Shawn!" schrie sein Vater plötzlich, als er mit einer Decke aus dem Wohnzimmer kam um sie mir um die Schultern zu legen.

"Du hast gar keine Schuhe an. Du bist komplett durch gefroren, ich mach dir einen Tee." sagte Karen liebevoll und ich hörte Schritte, die Treppe runter kommen.

Shawn blieb erschrocken auf der Treppe stehen und seine Schwester rannte ihm deshalb direkt in den Rücken.

Na toll, jetzt war das ganze Haus wach wegen mir.

"Kylie?"

Ich schluchzte und strich mir eine nasse Strähne hinters Ohr.

Er löste sich aus seiner Starre und lief die restlichen Treppen runter, bevor er mich in seine Arme schloss und mich die gewohnte Wärme umgab.

"Was ist passiert? Wie siehst du aus?" fragte er aufgebracht.

"Lasst uns ins Wohnzimmer gehen. Und du zurück ins Bett Aaliyah, morgen ist Schule." sagte Manuel und Aaliyah sah ihn ungläubig an, bevor sie trotzig zurück nach oben ging.

"Es tut mir leid, Alle geweckt zu haben." sagte ich leise, als ich auf dem Sofa saß.

Erst jetzt merkte ich, wie durchnässt und kalt ich war.
Das hatte ich in dem ganzen Aufruhr nicht gemerkt.

"Schätzchen, du bist hier immer willkommen, das weißt du doch. Egal zu welcher Zeit." sprach Karen leise als sie mit einer Tasse in der Hand zu uns kam und mir den Tee überreichte.

"Danke." nuschelte ich erschöpft und lehnte mein Kopf an Shawn's Schulter.

"Was ist überhaupt passiert?" fragte dieser nun überfordert.

"Sie sagt, es war Jemand in ihrem Haus und dann wurde sie verfolgt." erklärte sein Dad und ich nickte schwach.
Man bin ich jetzt müde.

"Was?" fragte Shawn geschockt. Wieder nickte ich nur.

"Ich denke es wäre das Beste, wenn du heiß duscht und ihr erst Mal versucht zu schlafen." schlug sein Dad vor und wir stimmten zu.

"Aber ich muss meiner Mum Bescheid sagen." sagte ich und fuhr hoch.

Was ist, wenn dieser jemand noch im Haus ist und Mum was passiert?

"Wir rufen sie an. Wir werden jetzt auch die Polizei anrufen, sie sollen bei euch vorbei schauen und checken ob jemand dort ist.
Mach dir keine Gedanken Kleine, geh und ruh dich aus." sagte Manuel und ich sackte etwas zusammen.

"Dankeschön."
Ich umarmte die Beiden und ging dann mit Shawn nach oben, wo ich eine heiße Dusche nahm und anschließend in seinem Shirt in sein Zimmer lief.

Was denkt ihr, war es alles Kylie's Einbildung? War es ein dummer Scherz? Wer könnte dahinter stecken?

S.M.|| I know what you did last Summer - Shawn Mendes FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt