20 - Gefühl der Freiheit (✔️)

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*Kylie's Sicht*

Ruckartig öffnete ich die Augen und setzte mich auf. Panisch blickte ich mich um und versuchte rauszufinden, wie ich am schnellsten flüchten könnte. Er war hier, ich musste ganz dringend verschwinden, bevor es zu spät war.

"Hey, Alles ist gut", ertönte Shawn's Stimme neben mir, weshalb ich den Kopf erschrocken in seine Richtung drehte.

Wo war ich überhaupt und was ist passiert? Danny war hier an der Schule, er stand mir direkt gegenüber, mitten auf dem Schulflur und trotzdem hat keiner gesehen, was da vor sich ging. Was hat er hier zu suchen, verdammt? Das konnte nicht wahr sein! Wieso wollte er mich dermaßen quälen? Was war sein verdammtes Ziel?

Shawn musterte mich besorgt und ich sah mich weiter um, bis ich das Krankenzimmer der Schule identifizieren konnte.
Wie war ich hierhergekommen? Ich wusste nur noch, dass ich ihn gesehen hatte und dann wurde Alles nur kalt und dunkel.

"Wir waren nicht sicher, ob wir einen Krankenwagen rufen sollen oder nicht. Die Schulschwester hat gesagt, du würdest schnell wieder zu dir kommen. Hast du denn genug gegessen heute? Du siehst ziemlich blass aus", merkte mein bester Freund an und ich kam mich plötzlich schrecklich inspiziert vor.
Natürlich hatte ich nicht gegessen, doch das war im Moment definitiv das kleinere Problem.

"Was ist nur los mit dir?", wollte er wissen und rollte auf einem dieser Hocker mit Rollen dran, näher zu mir.

Schnell wendete ich den Blick aus dem Fenster, versuchte nicht sofort wieder los zu heulen. Niemand würde verstehen, was mich belastete.
Danny war hier. Er war hier, obwohl er in Kalifornien sein sollte. Und er hat so verdammt viel gegen mich in der Hand, dass mir nichts Anderes übrig blieb, als seine dummen Spielchen zu spielen. Er hatte einfach viel zu viel Macht.

Überfordert begann ich den Kopf zu schütteln. Ich konnte es Niemandem sagen, nicht Shawn, nicht meiner Familie, ich konnte Keinem sagen, in welch tiefe Abgründe ich mich gestürzt hatte. Und das Alles nur, um zu vergessen. Wie konnte der Wille das Alles zu vergessen so groß sein, dass ich mir das selbst angetan hatte?

Sie würden mich definitiv mit anderen Augen sehen. Und meine Freunde und Familie nun auch noch zu verlieren, würde mir den Rest geben, ich könnte es nicht ertragen.

"Ich kann's dir nicht sagen. Glaub mir, nicht Mal wenn ich es wollte", antwortete ich und spürte, wie mir die Tränen gefährlich in die Augen traten. Ich konnte sie nicht mehr zurück halten und einige von ihnen rannen mir über die Wangen.
Shawn hob vorsichtig die Hand und wischte einige davon mit seinem Daumen weg.

"Bitte weine nicht, ich bin bei dir", flüsterte er, nachdem er sich zu mir gelehnt hatte und die Arme um mich geschlungen hatte. Sofort sog ich den vertrauten Geruch ein und krallte mich in sein Shirt, bevor ich wirklich begann zu weinen.

Und mich weinen zu sehen war eine absolute Seltenheit, sogar für Shawn. Und das sollte sich eigentlich nicht ändern. Gefühle zu zeigen lag mir einfach nicht im Blut, ich fühlte mich schwach und verwundbar, wenn ich Jemandem zeigte, dass auch ich verletzlich war.
Denn wer nicht vertraut, wird wesentlich seltener verletzt.

Als ich mich endlich wieder etwas beruhigt hatte, verweilte ich noch immer in Shawn's Armen, denn hier fühlte ich mich sicher, geborgen und beschützt. Ich wusste, egal was zwischen uns geschehen war, Shawn würde mich immer beschützen.

"Also.. auch wenn du es mir nicht sagen kannst, ich bin trotzdem für dich da, das weißt du oder?", durchbrach er irgendwann die Stille, die sich über uns gelegt hatte.
Er drückte mich dabei etwas von sich, um mir in die Augen sehen zu können. Trotzdem ließ er mich nicht los, sondern hielt mich an den Armen fest.

S.M.|| I know what you did last Summer - Shawn Mendes FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt