P.o.V Ash
Ich seufzte leise und löste mich gerade soweit von ihm, dass ich ihn ansehen konnte. "Was ist los?" wollte ich wissen. Er wich meinem Blick aus und murmelte nur: "Nichts..." "Doch, du hast irgendwas!" protestierte ich, aber er zog mich als Antwort nur wieder fest an sich, wahrscheinlich um mich zu beruhigen. So einfach war das aber gar nicht. Ich machte mir trotzdem viel zu viele Gedanken. Natürlich war nicht nichts los! Erst war er so abweisend zu mir, war wahrscheinlich den ganzen Tag verschwunden und jetzt erwiderte er schon meine Umarmungen nicht mehr. Ich war ihm deshalb jetzt nicht böse, könnte ich gar nicht, aber irgendwas war doch ganz eindeutig mit ihm los! War irgendwas mit seiner Familie, was er mir nicht sagen wollte? Oder hatte er mit mir ein Problem? Oder, oder, oder... und wenn er nicht mit mir redete, konnte ich ihm auch nicht helfen! Es war zum Verrücktwerden!
Als ich so in meine Gedanken versunken war, vergaß ich völlig, was ich eigentlich vorher gemacht hatte. "Ähm, Ash?" durchbrach Cal schließlich die Stille. Ich sah aus meinen Gedanken gerissen auf. "Hmm?" brummte ich, sah ihn an. "Hast du nicht gekocht?" fragte er mich und ich riss geschockt die Augen auf, löste mich ruckartig von ihm. "Oh, scheiße!" fluchte ich und hastete zum Herd, aber das Essen war leider nicht mehr zu retten. Normalerweise wäre das kein Problem gewesen, aber heute war irgendwie so absolut nicht mein Tag, dass mir langsam, aber sicher die Tränen kamen, während ich alles aufräumte.
Dann wandte ich mich wieder Cal zu, der mich total verwirrt ansah und gar nicht zu verstehen schien, was in mir vorging. "Guck nicht so..." schniefte ich leise, wischte mir über die Augen. Ich wollte vor ihm nicht so schwach dastehen, aber langsam reichte es echt. "Was ist denn jetzt mit dir los?" fragte er überflüssigerweise noch. Und bei dieser Frage brach aller Widerstand und ich fing richtig an zu heulen. Gleichzeitig stieg eine unerklärliche Wut auf seine Gleichgültigkeit, seine Anwesenheit, einfach auf ihn in mir auf und ich funkelte ihn durch meine Tränen wütend an. "Was los ist? Was mit MIR los ist, verdammt nochmal?! Das musst du dich echt selber fragen! Wer ist denn so abweisend zu mir ohne jeden erdenklichen Grund?! Wer verschwindet denn einfach ohne ein Wort für einen ganzen Tag und ist dann nicht mal der Meinung, mir zu sagen, wo er war oder zumindest, dass er weg war?! Ich ganz bestimmt nicht!" Ich wischte mir wieder über die Augen, aber die Tränen wollten nicht so recht stoppen. "Ash, ich.." setzte er an, aber ich ließ ihn gar nicht ausreden. "Nichts 'Ash, ich'! Halt einfach die Klappe! Lass mich einfach in Ruhe!" fauchte ich ihn an und stürmte an ihm vorbei nach oben in mein Zimmer, ließ mich aufs Bett fallen.
Ich schluchzte leise in meine Kissen, konnte und wollte mich auch gar nicht beruhigen. Ich war gerade einfach fertig mit mir und der Welt und so heulte ich mich dann auch irgendwann in den Schlaf.
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Cashton Allein Daheim
FanfictionEnde der Welttour 2016. Anfang des Alltags. Und Einsamkeit für Ashton. Doch er akzeptiert es nicht und sucht die Nähe bei Calum, seinen Mitbewohner.