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P.o.V Ash

Ich war zwiegespalten. Einerseits machte Ashleys Plan schon Sinn, aber andererseits, wie würde das denn auf Calum wirken? Heute merkte er, dass ich auf ihn stand und morgen schleppte ich meine neue Freundin an? Das machte doch eindeutig den Eindruck, dass es gefälscht war. Ich seufzte leise und drehte mich auf den großen Sofa auf den Rücken, ehe ich die Hände hinter meinem Kopf verschränkte und an die Decke sah. Ashley hatte mir angeboten, dass ich heute bei ihr schlafen konnte, denn sie konnte verstehen, dass ich nicht nach Hause wollte. Schlafen konnte ich trotzdem nicht. Schon allein die Tatsache, dass ich nicht in meinem Bett war, stresste mich mehr, als es sollte und das Drama mit Calum beherrschte meine kompletten Gedanken. Ich kam einfach nicht zur Ruhe. Ich wünschte mir gerade so sehr, dass ich die Zeit zurückdrehen könnte und alles ungesagt machen könnte, aber das ging natürlich nicht. Ich hatte es gesagt und musste nun mit den Konsequenzen leben.

Ich seufzte wieder, drehte mich zurück auf die Seite und umarmte die dünne Decke, die mir als Bettdecke diente. Verdammt, selbst sein Duft, der sonst überall im Haus hing, fehlte mir. Unwillkürlich vergrub ich mein Gesicht in der Decke, musste ein lautes Aufschluchzen unterdrücken. Wieso war ich nur so dumm?! Ich hätte mich einfach nur ein bisschen zusammenreißen müssen, dann wäre das alles nicht passiert ...

Am nächsten Morgen wurde ich von lautem Geklapper aus der Küche geweckt. Total fertig schlug ich die Augen auf und brauchte erstmal einen Moment, um mich zu orientieren. Das erste, was mir auffiel, war die Tatsache, dass das definitiv nicht unser Sofa war. Die Frage, wo ich denn aber sonst war, wenn nicht zuhause, erübrigte sich dann allerdings, als alles, was gestern passiert war, wieder über mich hereinbrach. Ich riss mich zusammen, um nicht wieder mit dem Heulen anzufangen und stand stattdessen auf, wobei mir erst meine Kopfschmerzen auffielen. Super. So fing doch jeder gute Tag an. Nicht.

Ich tapste dann erstmal in die Küche, auch wenn ich mich am liebsten direkt wieder hingelegt und noch eine Runde geschlafen hätte. Ich war unglaublich müde, was auch kein Wunder war, denn ich bezweifelte stark, dass ich mehr als 4 Stunden Schlaf bekommen hatte. Ashley warf mir nur einen mitleidigen Blick zu und schob mir eine dampfende Tasse Kaffee zu, die ich dankend annahm. Bevor allerdings jemand von uns beiden noch etwas sagen konnte, hörte ich mein Handy aus dem Wohnzimmer klingeln. Erst wollte ich den Anruf nicht annehmen, aber dann schoss mir der zugegebenermaßen ziemlich naive Gedanke durch den Kopf, dass es ja Calum sein konnte, der sich danach erkundigte, wo ich war. Also stellte ich die Kaffeetasse ab und ging zurück ins Wohnzimmer, nur um festzustellen, dass nicht Calum's Name auf dem Display angezeigt wurde, sondern "Mike" darauf stand. Ich seufzte leise auf. Objektiv betrachtet war es natürlich auch unlogisch, dass Calum mich jetzt anrufen würde, nach allem, was ich gesagt hatte. Aber naja, die Hoffnung starb ja schließlich zuletzt. Ich nahm den Anruf trotzdem an, denn ich wusste, wie penetrant Mikey werden konnte, wenn man ihn ignorierte, und dafür hatte ich jetzt erst recht keine Nerven.

"Hi, Ash!" plapperte er dann auch sofort los, als ich auf den grünen Hörer getippt hatte, ohne mich überhaupt zu Wort kommen zu lassen. War mir auch recht. Mittlerweile war ich einfach nur so verdammt erschöpft von allem und verspürte das Bedürfnis, mich in meinem Zimmer einzuschließen, mich in mein Bett einzukuscheln und niemals wieder herauszukommen. Aber leider ging das nicht und auch Michael musste ich wohl mal antworten, was das fragende "Ash?" vom anderen Ende der Leitung implizierte. "Sorry, was?" fragte ich nach einem kurzen Räuspern. "Ich hab gefragt, wo du dich rumtreibst!" kam es jetzt von Mikey und er hörte sich schon nicht mehr so fröhlich an, wie am Anfang des Gesprächs. "Bin bei Halsey .." murmelte ich deshalb als Antwort, wollte ihn schließlich nicht auch noch verärgern. "Ach so, dahin hast du dich also verzogen." gab Mikey eindeutig grinsend als Antwort. Ich gab nichts daraufhin zurück, wieso auch? Er sollte jetzt endlich mal zu dem Punkt kommen, wegen dem er angerufen hatte. "Naja, jedenfalls, eigentlich wollte ich dich fragen, ob du mit uns mit nach Bali kommst, meinen Geburtstag feiern?" Bei diesem Gedanken schnürte es mir automatisch die Kehle zu. Wir hatten sonst immer zusammen Urlaub gemacht, fast überall, wo wir waren, waren wir zusammen. Aber das würde auch heißen, dass ich mich mit Calum auseinandersetzen müsste und das konnte ich momentan einfach nicht. Ich wusste, wie kindisch und unreif ich mich benahm, aber ich konnte einfach nicht anders. Deshalb holte ich auch tief Luft und antwortete dann: "Ich würde sehr gerne, aber ich werde in den nächsten Wochen kaum Zeit haben. Ich werde umziehen. Aber euch viel Spaß!"

Und bevor Mikey den leisen Schluchzer hören konnte, der bei diesen Worten aus meiner Kehle hervorbrach, hatte ich auch schon aufgelegt.

Hey ^^ hier melden wir uns auch mal wieder. Natürlich hoffen wir, dass es euch noch gefällt und weiterhin dabei bleibt.
Aber uns würde es auch mal interessieren wie ihr die Story findet!
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LG Feenstaub

Cashton Allein DaheimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt