P.o.V Ash
Ich war so unglaublich erleichtert, dass Calum nichts dazu sagte, dass ich mich wochenlang nicht gemeldet hatte und sogar ausgezogen war, nur wegen unserem Streit. Mir war mittlerweile klar, dass meine Reaktion vollkommen überzogen war, aber die Situation hatte so lange an mir genagt, bis ich es einfach nicht mehr ausgehalten hatte. Aber ich musste sagen, dass mir der Abstand gut getan hatte und ich jetzt wieder viel klarer sah. Ich wollte Calum auf keinen Fall verlieren, soviel war mir mittlerweile klar. Und dass er mir sogar etwas zu Essen machte, da ich es in der Eile einfach total vergessen hatte, zu frühstücken, zeigte doch auch irgendwo, dass ich ihm auch nicht egal war. Er kümmerte sich immer noch um mich, wie er es auch schon früher getan hatte, und das, obwohl ich der Ältere von uns beiden war. Und er hatte ja auch gesagt, dass er einen Neuanfang wollte... Es würde wohl noch eine Weile dauern, bis ich das alles in meinem Kopf sortiert hatte, aber ich fühlte mich um einiges besser als vorher.
Als ich so in meine Gedanken versunken war, merkte ich gar nicht, wie Calum mich anstarrte. Erst, als ich mit dem Essen fertig war und aufsah, trafen sich unsere Blicke, da seiner immer noch auf mir lag. Ich erstarrte für einen Moment, ehe ich hastig wegsah und vermutlich wieder einmal rot wurde. War ich vorher doch verhältnismäßig entspannt gewesen, ergriff nun die Unruhe wieder Besitz von mir. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte, wie er mit mir umging, und das machte mich direkt wieder nervös. Das würde sich so schnell wohl auch nicht ändern, solange ich nicht wusste, was das zwischen uns war. Aber zu fragen traute ich mich auch nicht. Generell traute ich mich gerade nicht wirklich, irgendwas zu sagen. Die Angst, die friedliche Stimmung zwischen uns zu zerstören, steckte mir noch immer in den Knochen und dementsprechend still war ich. Das war untypisch für mich, aber ich konnte mir gerade einfach nicht helfen.
Es wurde mir dann doch irgendwann zu blöd. Außerdem war mir aufgefallen, dass ich ihm noch eine Entschuldigung schuldig war. Auch wenn ich froh war, dass er dieses Thema nicht von sich aus angesprochen hatte, musste es dennoch gesagt werden. Ich wollte nicht, dass das noch zwischen uns stand. "Hör zu, Calum.." fing ich an und spürte direkt seinen Blick wieder auf mir, was es mir nicht unbedingt einfacher machte. "I-ich wollte mich bei dir entschuldigen." Ich sah ihm an, dass er etwas sagen wollte, aber ich unterbrach ihn direkt wieder. "Lass... lass mich einfach ausreden,okay?" Ich wartete erst auf seine Bestätigung, die in Form eines widerwilligen Nickens erfolgte, ehe ich weitersprach. "Mein Verhalten war absolut kindisch und unüberlegt. Ich hätte dir nicht einfach all diese Dinge an den Kopf werfen sollen, sondern mit dir darüber reden sollen. Dann wäre es vermutlich nie so weit gekommen. Aber ich war einfach so überfordert mit allem und auch ein bisschen verletzt, dass du mich nicht an den Dingen hast teilhaben lassen, die dir so durch den Kopf gegangen sind.." versuchte ich mich zu erklären, wurde gegen Ende wieder leise und deutlich unsicherer, wandte meinen Blick wieder von ihm ab. "Ash, bitte mach-" fing Calum schon an zu reden, wurde aber von der Türklingel unterbrochen. Er ließ ein genervtes Schnauben hören und auch ich wandte meinen Blick vom Teppich ab, um ihn verwirrt anzusehen. "Ich erwarte eigentlich niemanden..." murmelte er halb zu mir, halb zu sich selbst, ehe er doch aufstand, um die Tür zu öffnen. Neugierig wie ich war, folgte ich ihm in den Flur. Allerdings hätte ich niemals Kai vor der Tür erwartet, der sich an Calum vorbeidrückte, als er mich sah, mit zwei großen Schritten bei mir war und seine Lippen besitzergreifend auf meine drückte. Er löste sich allerdings auch direkt wieder von mir, um mein Gesicht in seine Hände zu nehmen und mich mit einem teils besorgten, teils wütenden Blick anzusehen, der mich unwohl fühlen ließ. So war er doch sonst nicht, so besitzergreifend... Doch seine Worte waren es dann, die mir irgendwie Angst machten.
"Wieso hast du mir nicht gesagt, wo du hingehst, verdammt?! Du kannst doch nicht einfach so verschwinden!"
Na, wer hat das von Kai erwartet?
Und was wird Calum jetzt tun?
Wir freuen uns auf Kommis!LG ^^
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Cashton Allein Daheim
FanfictionEnde der Welttour 2016. Anfang des Alltags. Und Einsamkeit für Ashton. Doch er akzeptiert es nicht und sucht die Nähe bei Calum, seinen Mitbewohner.