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P.o.V Ash

Als Calum mich kurz allein ließ, aß ich in Ruhe mein letztes Stück Pizza. Da fing sein Handy plötzlich an zu vibrieren. Ich wollte es zuerst ignorieren, aber die Neugier siegte dann doch und ich sah auf den Bildschirm. Als ich jedoch die Nummer erkannte, stockte mir der Atem. Das war doch Kais Nummer! Ich konnte meine Augen kaum von dem Bildschirm des kleinen Telefons abwenden. Wie zur Hölle war er an Calums Nummer gekommen? Woher wusste er überhaupt, dass ich hier war? Ich merkte, wie ich schon wieder anfing zu zittern, doch dieses Mal aus Angst vor ihm. Das war mittlerweile echt nicht mehr normal, das wusste ich selbst.

Als Calum dann wiederkam, war ich wirklich kurz davor, mich irgendwo unter einer Decke zu verstecken und nie wieder herauszukommen. Auch auf seine Frage, warum ich denn so entsetzt schaute, konnte ich keine Antwort geben. Es kam erst wieder Leben in mich, als Calum wutentbrannt aufstand, da draußen der Bewegungsmelder anging. Kai vermutete wohl, dass ich hier war, womit er auch noch recht hatte. "W-warte!" brachte ich mit zittriger Stimme heraus und sprang auf. Bevor er sich zu mir umdrehen konnte, hatte ich ihn schon von hinten umarmt und mein Gesicht in seiner Halsbeuge vergraben. Ängstlich krallte ich mich in sein Shirt. "C-cal... nicht.. bitte." Ich wusste nicht genau, worum ich gerade bat, aber zumindest blieb er stehen. Ich wollte nicht, dass er sich wegen mir in Gefahr brachte, denn ich war mir sicher, dass Kai stärker war als er. Ich wollte ehrlich gesagt auch nicht, dass er mich allein ließ. "Der Spinner stalkt dich!" protestierte er und ich drückte mich nur noch enger an ihn. "I-ich komm schon damit klar... aber b-bitte lass mich nicht alleine.." Er seufzte genervt, drehte sich aber in meiner Umklammerung um und legte seine Arme um mich. Automatisch kuschelte ich mich an ihn, merkte wieder, wie ich seine Nähe vermisst hatte. "Wenn du willst, dass ich bleibe, dann hab ich wohl keine andere Wahl.."

Wir hatten uns dann nach oben in sein Zimmer verzogen, da dieses wohl kaum von außen einsehbar war. Trotzdem fühlte ich mich beobachtet und zitterte immer noch. Ich hörte Cal leise seufzen und spürte im nächsten Moment, wie eine weiche Decke um meine Schultern gelegt wurde. Ich sah verwirrt auf und sah Cal, der mich mit unverhohlener Besorgnis ansah. "Wie lange geht das jetzt schon?" wollte er dann wissen und ich hörte deutlich die Verärgerung aus seiner Stimme. "Weiß nicht genau..." wich ich aus, obwohl ich genau wusste, seit wann er so schrecklich besitzergreifend war. Und zwar genau, seit ich den Kontakt mit Calum wieder aufgenommen hatte. Calum zog nur skeptisch eine Augenbraue nach oben, beließ es aber Gott sei Dank dabei und setzte sich neben mich. Ich lehnte mich etwas an ihn, kuschelte mich in die Decke und entspannte mich langsam. "Kann ich heute Nacht bei dir bleiben?" fragte ich nach einer Weile leise, sah ihn nicht an, sondern auf meine verschränkten Hände in meinem Schoß. "Na klar doch. Ich werd dich sicher nicht diesem Verrückten ausliefern." Man hörte aus seiner Stimme immer noch, dass er wütend war. Ich seufzte leise und kuschelte mich eng an ihn, merkte, wie er seinen Arm um mich legte. Ich wurde dann auch schnell schläfrig, kein Wunder nach der heutigen Aufregung. Das letzte, was ich hörte, war ein leises "Gute Nacht, Ashy.." und spürte, wie er mir einem sanften Kuss auf den Kopf gab. Ich lächelte schläfrig und war dann auch schnell eingeschlafen.

Cashton Allein DaheimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt