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P.o.V Ash

Und am nächsten Tag war es dann soweit: das letzte Puzzleteil lag vor der Tür. Ich hatte die restlichen Teile alle auf der Kommode neben der Haustür liegen, wollte das Puzzle erst zusammenbauen, wenn ich alle Teile hatte. Also heute. Verdammt, ich war nervös. Ich zitterte, als ich die Teile vorsichtig in meine Hand aufsammelte und sie dann schließlich auf dem Wohnzimmertisch ausbreitete. Ich musste kurz schmunzeln, als ich daran denken musste, wie lange ich schon nicht mehr gepuzzlet hatte. Musste schon Ewigkeiten her sein. Als Kind hatte ich das echt gerne gemacht... Ich schüttelte kurz den Kopf, um diese Gedanken loszuwerden. Schluss jetzt. Ich wollte schließlich endlich wissen, von wem diese Puzzleteile waren, auch wenn ich mir ehrlich gesagt niemand anderen als Calum vorstellen konnte. Ich meine, wer sonst würde sich die Mühe machen und so etwas für mich basteln? Ich meine, die Fans wussten nicht, wo ich nun wohnte und sonst... wenn ich jetzt mal so darüber nachdachte, wusste kaum jemand, dass ich bei Cal ausgezogen und hier eingezogen war. Das trug aber nicht wirklich dazu bei, dass ich mich beruhigte. Eher im Gegenteil. Ich zitterte fast noch mehr, als ich mir das überlegt hatte. Na gut. Ich musste mich jetzt mal etwas beruhigen. Während der letzten Tage war mir die Leuchtschrift auf den Puzzleteilen aufgefallen, also würde ich damit anfangen. Ich atmete noch einmal tief durch, ehe ich damit anfing, die Teile zusammenzusetzen. Der Spruch nahm langsam Gestalt an und ich schluckte leer, als sich wie automatisch der zugehörige Song in meinen Kopf abspielte.

I'm not always perfect
But I'm always myself
If you don't think I'm worth it
Find someone else
I won't say I'm sorry
For being who I am
Is the end a chance to start again?

Wir hatten uns damals so sehr gefreut, dass die vier Jungs als unsere Vorband auftreten würden, da wir sie schon länger verfolgten und vor allen Calum und ich hatten ihre Musik teilweise in Dauerschleife gehört. Ich biss mir auf die Unterlippe, dachte darüber nach, was Calum, ich war mir mittlerweile sicher, damit sagen wollte. Eigentlich war die Nachricht klar. Er wollte einen Neuanfang, er wollte, dass ich ihn so akzeptierte, wie er nun einmal war. Außerdem diese eine Zeile... Er dachte wohl, ich hätte versucht, ihn mit Kai zu ersetzen. Zumindest, wenn er es mitbekommen hatte, doch davon ging ich schon aus. Doch so war es ja gar nicht gewesen... Mit neuen Elan sprang ich auf. Gestern hatte ich es nicht geschafft, zu seiner Gartenparty zu gehen, aber er gab mir noch eine Chance. Er wollte es nicht hier so enden lassen, davon war ich jetzt überzeugt. Und ich wollte ihn endlich wieder, fühlte mich nicht komplett ohne ihn. Ich wollte schon direkt zu ihm herübergehen, als mir vor der Hastür auffiel, dass ich nicht viel mehr trug als eine Jogginghose und irgendein altes ausgeleiertes Shirt. Ich fuhr mir gestresst durch die Haare und drehte wieder um, damit ich mir vernünftige Klamotten anziehen konnte.

Nachdem ich dann noch dreimal wegen meinem Schlüssel und irgendwelchem Kleinkram zurückgehen musste, hatte ich es dann doch einmal vor seine Haustür geschafft. Ich zitterte schon wieder, aber das war ja in letzter Zeit nichts Neues mehr. Mein Herz klopfte wie verrückt, aber ich wollte nicht schon wieder einen Rückzieher machen. Und trotz der Tatsache, dass ich wohl vor Nervosität und der Angst, etwas Falsches zu sagen und damit wieder alles kaputt zu machen, kein Wort herauskriegen würde, überwand ich mich schließlich und drückte auf die Klingel.

Cashton Allein DaheimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt