P.o.V Ash
Ich wollte den beiden nicht wirklich in ihr Gespräch funken, weshalb ich mich dann auch in unseren Probenraum verzog. Ich merkte erst, als ich die Drumsticks in die Hand nahm und anfing, ein paar einfache Beats zu spielen, wie sehr mir das eigentlich gefehlt hatte. In letzter Zeit war so viel los gewesen, da hatte ich kaum noch Zeit gefunden. Umso mehr genoss ich es, dass ich jetzt endlich mal wieder den Kopf freibekam, an absolut gar nichts dachte. Es entspannte mich ungemein und so vergaß ich komplett die Zeit, sodass ich erst wieder aufsah, als Cal den Raum betrat. Ich strich mir meine mittlerweile schon ziemlich verschwitzten Locken aus der Stirn, lächelte ihn leicht schüchtern an. "Ja?" fragte ich dann etwas atemlos, legte die Drumsticks zur Seite. "Ich wollte nur mal nach dir sehen, ist ja doch schon recht spät." meinte er und ich meinte, Besorgnis aus seiner Stimme zu hören. "Mir geht's gut, hab nur bisschen die Zeit vergessen." erklärte ich also, lächelte ihn leicht schief an. Er nickte, schien erleichtert zu sein. Ich kam zu ihm rüber, knuffte leicht gegen seine Schulter. "Mach dir nicht zu viele Gedanken, ich komm klar." meinte ich mit einem Lächeln, ging dann an ihm vorbei aus dem Probenraum, um duschen zu gehen. War ich zwar heute morgen schon, aber so, wie ich mich jetzt verausgabt hatte, wollte ich nicht schlafen gehen.
Tja, aber trotz der Tatsache, dass ich eigentlich echt kaputt war, wollte sich einfach kein Schlaf einstellen. Klar, vorhin hatte ich etwas Ruhe in das Chaos in meinem Kopf bringen könnte, aber geordneter machte das meine Gedanken auch nicht. Ich drehte mich zum Fenster und sah nach draußen. Es war Vollmond, weshalb das Mondlicht mein Zimmer mit einem unnatürlich blauen Licht beleuchtete. Es tat irgendwie gut, diesen Gedanken mal ausgesprochen zu haben, aber in dem Moment, wo diese Worte meinen Mund verlassen hatten, wusste ich, dass es stimmte. Ich war vielleicht nicht schwul, aber bisexuell war ich definitiv. Das konnte und wollte ich nicht leugnen. Schwieriger wurde es da schon mit meinen Gefühlen für Calum. Eigentlich hatte ich ihn immer als meinen besten Freund betrachtet, aber irgendwie ... Da waren noch so viele Gefühle für ihn, die ich nicht definieren konnte, die aber definitiv über einfache Freundschaft hinausgingen. Was ich allerdings mit diesem Wissen anfangen sollte, wusste ich auch nicht. Ich seufzte leise und schälte mich aus meiner angenehm warmen Bettdecke, um aufzustehen und mich ans Fenster zu stellen. Er hatte es unfreiwillig als erster erfahren, aber er wäre vermutlich auch so mein Ansprechpartner gewesen. Aber irgendwie machte es das jetzt komisch zwischen uns ... Ich seufzte erneut.
Hatte ich jetzt unsere jahrelange Freundschaft kaputt gemacht?
Normalerweise wäre ich jetzt wohl in sein Zimmer gegangen und hätte mich an ihn gekuschelt, um schlafen zu können, aber ob er das jetzt überhaupt noch wollte?
Irgendwie machte mich das gerade unsicher. Ich biss mir auf die Unterlippe, spürte, wie mir Tränen in die Augen traten. Verdammt, ich hätte das nicht sagen sollen ...Doppelupdate für euch, da wir so viel vorgeschrieben haben ^^
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Cashton Allein Daheim
FanfictionEnde der Welttour 2016. Anfang des Alltags. Und Einsamkeit für Ashton. Doch er akzeptiert es nicht und sucht die Nähe bei Calum, seinen Mitbewohner.