P.o.V Ash
Wie lange ich hier schon am Fenster saß und in den Himmel starrte, wusste ich nicht. Es war mittlerweile dunkel geworden, aber Sterne waren nur vereinzelt zu sehen. Ich seufzte leise. Irgendwie war es in den letzten Tagen schwer gewesen, einfach mal meine Ruhe zu haben. Ich wusste, Kai meinte es nur gut, aber dass er mittlerweile praktisch rund um die Uhr in meiner Nähe sein wollte, ging mir, wenn ich ehrlich war, schon ziemlich auf die Nerven. Andererseits, allein in dem großen Haus sein wollte ich auch nicht... Ich seufzte erneut, fuhr mir zum gefühlt hundertsten Mal heute durch die schon komplett verwuschelten Haare. Ich wusste einfach nicht, was ich machen sollte. Einerseits war ich mir fast sicher, dass die Puzzleteile vom Calum waren, denn niemand sonst wusste von meiner Lieblingsschokolade. Und dass er sich so eine Mühe für mich machte, war echt verdammt süß. Aber andererseits hatte ich doch mit mir selbst ausgemacht, dass ich ihn in Ruhe lassen würde. Ich wollte den Spalt zwischen uns mit meinen komischen Gefühlen nicht noch vergrößern. Ich ließ meinen Blick wieder auf das dunkle Haus schweifen, was vor wenigen Wochen noch mein Zuhause gewesen war. Beinahe schon ein Zufluchtsort.
Na gut, was redete ich mir hier ein. Calum war mein Zuhause gewesen, mein Fels in der Brandung. Wenn irgendetwas war, konnte ich zu ihm, ich konnte mich bei ihm ausheulen, konnte mit ihm lachen, Blödsinn mit ihm machen... "Verdammt!" murmelte ich leise, vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Es tat irgendwie weh, sich daran zu erinnern, vor allem, da ich Schuld daran war, dass es vorbei war. Ich allein machte vermutlich gerade die Zukunft der Band kaputt, ich machte einfach alles kaputt. Ich schniefte leise. Ich hatte in den letzten Wochen so viel geweint, wie zuvor noch nie in meinem Leben, und trotzdem schien ich immer noch Tränen zum Weinen zu haben. Gott, ich war so erbärmlich.Ich musste wohl eingenickt sein, denn als ich wieder aufwachte, hatte Kai eine Decke über mich gelegt und in meinem Zimmer, in dem ich saß, ein kleines Licht angeschalten, damit ich nicht so im Dunklen saß. Ich musste unwillkürlich lächeln, stand dann kurz auf, um mir einen Block und Stift zur Hand zu holen, ehe ich mich zurück ans Fenster kuschelte. Keine Ahnung wieso, aber ich saß gerne hier. Es half mir nicht unbedingt beim Denken, aber irgendwie beruhigte mich der Platz hier. Nun, normalerweise tat er das. Ich kniff die Augen zusammen, sah auf die Straße. Das war doch Calum, oder? Er stand dort mit irgendeinem Mädchen... richtig erkennen konnte ich sie nicht, aber das machte nichts. Er umarmte sie und sie wuschelte ihm sogar durch die Haare. Ich versuchte mir einzureden, dass sie vielleicht einfach nur eine gemeinsame Freundin war, die ich nur nicht erkannt hatte, aber trotzdem kam ich nicht umhin, wieder einmal traurig zu sein. Er schien mich ja ohne Probleme zu ersetzen zu können... während ich den ganzen Tag im Haus hockte, ihm nachtrauerte, obwohl er niemals meins gewesen war, schien er sich prächtig mit anderen amüsieren zu können. Es schien so, als würde es ihm nicht einmal auffallen, dass ich nicht mehr da war. Und es tat weh. Verdammt weh.
»Now I wish we never met, 'cause you're too hard to forget... «
»I know that you don't, but if I ask you if you love me, I hope you lie, lie, lie, lie, lie to me.«
»It's 3am and the moonlight's testing me
If I can make it 'til dawn then it won't be hard to see
I ain't happy.«
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Cashton Allein Daheim
FanfictionEnde der Welttour 2016. Anfang des Alltags. Und Einsamkeit für Ashton. Doch er akzeptiert es nicht und sucht die Nähe bei Calum, seinen Mitbewohner.