Kapitel 41

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Cara's POV

Wie versteinert stand ich nun hinter Brad, der mich vor Christian beschützen will. Auch Jack stellte sich dicht an seine Seite und ließ ihn nicht einmal aus den Augen. Eigentlich sollte ICH Brad schützen. Eigentlich sollte ICH mich gegen Christian stellen. Eigentlich sollte ICH dafür sorgen das Christian wieder stirbt. Eigentlich sollte Christian vor Angst zittern. Und eigentlich sollte es dieses Eigentlich gar nicht geben! 

Ich war es leid. Immer, und ich meine wirklich IMMER passiert irgendein scheiß und ich weiß garnicht ob es überhaupt irgendwan mal aufhören wird nur Unglück zu geben. Natürlich kann man von Glück reden, einen so wundervollen Mate und dazu noch einen Wundervollen Sohn zu haben.
Aber mein Sohn wurde Entführt und ist jeden Tag ein Verdammtes Jahr älter geworden. Und ab seinem jetztigen Alter, altert er wie ein normaler Mensch. Ich habe also alles verpasst, was eine Mutter nicht verpassen sollte. Genuso wie der Vater. Immer hatten wir mit irgendeiner Sache pech.

Erst Christian, dann Nathan und Stella  und dann wieder Christian? Oder war da noch jemand den ich vergessen hatte? Keine Ahnung, denn ich weiß gar nicht mehr, mit wem wir alles schon zutun hatten. Wir haben unser Rudel vernachlässigt. Dazu habe ich meine Freunde auch schon lange nicht mehr gesehen, weder noch mit ihnen geredet. Ich schäme mich abgrundtief dafür, dass ich Sie so im Stich gelassen habe. Nach der letzten
Entschuldigung von Melissa und mir, werden sie uns diesesmal kaum noch verzeihen. Geschweige denn uns überhaupt in die Augen sehen.

Selbst die Schule hat mich währenddessen nur selten wenn auch garnicht gesehen. Es wäre also auch mal schön, etwas Glück zu haben und das uns nichts mehr schlimmes im Leben passiert. Natürlich gibt es immer wieder negative Zeiten, aber auch Positive. Jedoch ist es bei uns nicht der Fall, dass wir von dem Positiven lebenserwartungen begleitet werden.

Nein. Ganz im Gegenteil! Es sind meißt nur Negative Zeiten, die langsam mal ein Ende haben sollten.
Ich weiß ja nicht wie andere es sehen, was mir aber auch echt egal ist, denn keiner weiß was wir durch machen.
Wir können es jemandem erzählen und diese Person würde gute Argumente bringen und uns aufmuntern wollen. Diese Person würde sagen ,, Alles wird wieder gut" oder ,, Sie immer das Positive"

Das würden viele sagen, aber keiner wüsste wie es wirklich ist, in so einer Situation zu sein. Zu wissen, dass denen etwas passiert, die dir am Herzen liegen. Zu wissen, dass dein Zweiter Tod bevorstehen würde. Zu wissen, dass der Sohn geschlagen wurde und seine kurze Kindheit noch nicht einmal ausleben konnte, wie er es wollte.

Es zerbricht mir einfach das Herz und so will doch niemand Leben. Oder täusche ich mich da etwa? Ich denke wohl eher nicht! Ich habe jegliche Gedanken an alles Negative verdrängt. Und ja, ich habe versucht das Positive zu sehen, zu sehen, dass man trotz des überdimensionalen schmerzens ein tolles Leben leben kann. Mit dem Perfekten Mate und den perfekten Freunden.

Aber irgendwann hört man auf immer zu versuchen das Positive zu sehen, wenn es nichts Positives gibt.
Es ist schwer diese Gefühle zu unterdrücken, den Schmerz, die Trauer, die Angst, die Schuldgefühle und den Hass gegenüber den Leuten die Versucht haben mich zu stürtzen. Und trotzdem stehe ich wieder auf. Immer und immer wieder.Was nicht jeder von sich behaupten kann.

Nicht jeder wäre für seine große Liebe gestorben. Viele sagen es, aber nicht viele lassen sich von ihrer großen liebe töten, um die Große Liebe wieder zur Vernunft zu bringen.
Und dann habe ich doch wohl etwas Glück verdient oder etwa nicht? Vielleicht könnte ich es garnicht wirklich genießen, denn der kleine Teil, der nun mal alles für ein Ablenkungsmanöver hält, ist immer in irgendeiner Ecke meines Gehirnes und wird dort auch immer bleiben.

Jeder geht mit so einer Situation anders um, obwohl ich nur schwer glaube, dass es da draußen irgendein Mädchen gibt, dass dasselbe erlebt hat wie ich. Wenn es dieses Mädchen wirklich geben würde, würde ich mich mal gerne mit ihr untehalten und mir einen Rat holen. Denn der, wäre garnicht so übel. Sie könnte mir vielleicht sagen was ich tun kann, damit ich nicht immer so eine Angst um meine Freunde und Famile mache. Ich sage es nicht oft, aber ich habe immer die Angst irgendwann Jack oder Brad zu verlieren. Melissa oder Adam nicht mehr sehen zu können und zu wissen das ich alles verloren habe, was mir wichtig ist.

Es ist grauenhaft und wirklich beschreiben kann ich es auch nicht, denn dazu fehlen mir einfach  die Wörter. Ich kann nur noch eins sagen, so will ich nicht weiterleben und so kann ich es auch langsam nicht mehr.

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Omg. Ich bin irgendwie richtig Stolz auf dieses Kapitel, wie findet ihr es so? 

My Werwolf Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt