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Im Wohnzimmer saßen die Mädchen vor dem Fernseher und verfolgten das Weihnachtsmärchen, mit voller Begeisterung. Paddy hatten mit den Zweien schon Kekse gebacken und war gerade dabei die Hinterlassenschaften zu entsorgen. Sophie kam verschlafen in die Küche und Paddy reichte ihr Wortlos einen Kaffee und grinste sie an. „Warum hast du den so gute Laune?", fragte sie ihn verwirrt, da sie ihn nur als Morgenmuffel kannte. Er stützte sich auf der Theke ab und sah sie an. „Mhhh warte... keine Ahnung!", log er sie an und summte irgendeine Melodie. „Creepy!", haute Sophie nur raus und musterte ihn skeptisch.

„Daddy?", Ann sah an ihrem Vater hoch und er hob sie hoch und setzte sie auf den Tresen. „What's up Flocke!", fragte er und stütze seine Hände neben ihr ab um sie direkt anzusehen. „Ich hab Bauchschmerzen!", murmelte sie und Paddy strich ihr liebevoll über den Kopf. Er drehte sich um und nahm das Messgerät raus und pickte ihr in den Finger. Er sah sie ernst an, als er das Display sah. Sie sah ihn schuldbewusst an und er drehte die fehlenden Einheiten ein und gab ihr das Insulin. „Abmarsch, und bring mir den Süßkram sofort aus deinem Zimmerraus!", meinte er bestimmend. Er war sauer, aber versuchte so ruhig wie Möglich zu bleiben. Ann kam mit der Tüte an und in ihren Augen standen Tränen. „So Girl. Tell me... was soll der Mist?", fragte Paddy sie ernst und die Kleine zuckte mit den Schultern. „Okay geh hoch auf dein Zimmer und denk darüber nach!", meinte er und die Kleine verschwand ohne noch was zu sagen.

Paddy ließ sich in den Stuhl fallen und seufzte. Sophie merkte ihm an, das sein Kopf am arbeiten war. „Sie kann sich mit dem Zeug umbringen. Sie weiß es ganz genau, ich verbiete ihr nichts, ich will es nur wissen!", erklärte er seine Wut ohne das Sophie ihn fragte. „Und sie weiß es ganz genau!", wiederholte er. „Paddy vielleicht will sie einfach sein wie alle andere Kinder, ohne darauf zu achten, wieviel sie ißt. Ich glaube diese Phasen werden immer wieder kommen, das hat auch mit Kontrolle zu tun. Sie setzt sich mit dem auseinander und auch wenn sie genau weiß was falsch für sie ist, macht sie es um so die Kontrolle darüber zuhaben, oder ein Stück weit Normalität!", gab sie ihm zu verstehen. „Ich kenne das nur zu gut! Sie hat Angst zu wenig essen zu dürfen und ich hab Angst zu viel zu müssen! Zwei verschiedene Dinge, doch irgendwie das selbe!", gab sie leise zu und sah unsicher auf ihre Hände. Paddy sah sie besorgt an. „Sophie du bist viel zu dünn! Ich hab Angst um dich!", haute er einfach raus, was ihm schon die ganze Zeit immer wieder in den Sinn kam. „Bei ihr kann ich eingreifen, aber bei dir gibt es keine Spritze für!", fügte er noch hinzu und ihm kamen die Tränen. „Sorry, ich muss hier raus!", sagte er und verschwand in sein Musikzimmer.

Sophie sah ihm nach. Ihr war es nicht bewusst, dass er sich solche Sorgen machte und vor allem es ihn so mitnahm. War es doch keine so gute Idee hier her zu kommen? Ihr gingen wieder etliche Dinge durch den Kopf und sah zu Hope rüber, die von all dem nichts mitbekommen hatte. Die Kleine strahlte sie an und sah dann wieder auf den Fernseher, dass war die Antwort. Es war Richtig, es ging hier um Hope und sie wusste das die Kleine sich nichts sehnlicher wünschte, als mit ihrem Vater zusammen zu sein. 

„Sag mal Hope wusstest du von den Süßigkeiten?", fragte Sophie sie direkt und sie sah sie unsicher an. „Warum?", harkte sie nach und Sophie klopfte neben sich aufs Sofa. „Du weißt das Ann nichts essen darf ohne ihre Medizin oder?" Hope hörte zu und nickte. „Also wenn Ann nochmal Süßigkeiten versteckt, dann sagst du mir bitte Bescheid. Das hat auch nichts mit petzen oder so zu tun. Weil Ann kann wirklich ganz ganz dolle krank werden, wenn sie die heimlich ist!", erklärte Sophie ihrer Tochter. Sie nickte. „Und außerdem bist du jetzt große Schwester und die passen auch auf die Kleinen auf. Wenn sie was isst und sie sollte ihre Medikamente vergessen, erinnere sie dran ja?", sagte Sophie. Hope nickte und kuschelte sich an ihre Mutter.

Paddy fuhr langsam wieder runter. Er hatte seine Gefühle eigentlich immer ganz gut unter Kontrolle. Er nahm sich Anns Weihnachtsbrief vor und wieder hatte er Tränen in den Augen. Wie am Vorabend im Gebet, hatte sie keine Wünsche aufgezählt sondern nur den Wunsch niedergeschrieben, dass Sophie ihre Mama wird. „I understand you!", dachte er laut und wischte sich die Tränen aus den Augen. Er ging hinauf ins Kinderzimmer und Ann lag in der Kuschelhöle. „Darf ich?", fragte Paddy und sie rutschte stumm zur Seite. „Du machst sowas doch nicht, weil du denkst das ich dich nicht mehr lieb hab, oder?", fragte Paddy sie und sie schüttelte mit dem Kopf. „Sorry, aber ich will doch auch nicht immer nerven und dich fragen müssen!", versuchte sie sich zu erklären und Paddy zog seine Tochter zu sich. „Hey ich bin dein Daddy. Ich bin dafür auch da. Du weißt ich finde es nicht gut wenn du immer nur Süßes essen willst, oder mal zu viel. Aber das heißt noch lange nicht das ich dir das auch verbiete. Nur du musst mir das Sagen, oder wem auch immer. Ich will dich nicht irgendwann verlieren! Ich hab Angst um dich, hörst du?!", erklärte er der Kleinen und in seinen Augen sammelten sich wieder Tränen. Ann setzte sich zu ihm auf den Schoß und nahm ihn in den Arm. Ihm waren Sophies Worte eben echt Nahe gegangen und er wusste, das solche Momente noch öfter kommen werden. Sophie hatte recht, sie wird immer wieder Momente haben, womit sie damit nicht immer klarkommen wird. „Hast du mich wieder lieb?", murmelte die Kleine und Paddy sah sie wieder an. „Immer. Auch wenn ich mal Böse auf dich bin. Du bist mein Ein und Alles und ich werde dich immer lieben, egal welchen Bockmist du baust!", gab er von sich und drückte sie ein weiteres mal an sich.

Nach der Kuscheleinheit gingen die Beiden wieder runter. Sophie und Hope sahen sich ein Bilderbuch an und Paddy setzte sie Kleine auf den Boden ab. „Du darfst das nicht machen!", meinte Hope und sah Ann an. Sie nickte und nahm ihre große Schwester in den Arm, die nicht wirklich lange auf sie böse sein konnte. „Hilfst du mir die Sachen für die Mädchen im Heim rauszusuchen?", fragte Ann Hope und sie nickte begeistert und die beiden verschwanden ins Kinderzimmer. 

Paddy ließ sich neben Sophie aufs Sofa fallen und legte seinen Kopf einfach auf ihren Schoß und sah sie an. „Sorry! Du weißt Gefühle und zu viel davon... keine gute Mischung, ich bin ein Kelly!", meinte er leise und presste die Lippen zusammen. Sophie sah ihn von oben an. „Du siehst müde aus!", stellte sie fest und Paddy seufzte. „Immer die ersten Tage nach der Tour. To much work. To much Brainfuck. Und ja mein Rückfall. Leichte Entzugserscheinungen und alles drum und dran!", gestand er nicht nur sich selbst. „Und trotz allem bist du der Weltbeste Vater. Und Freund!", meinte Sophie. Paddy drehte sich auf die Seite, vergrub sein Gesicht verlegen in ihren Schoß und legte seinen Arm um ihre Hüfte. „Stop Talking!", nuschelte er und Sophie vernahm seinen Scham und wuschelte ihm sanft durch die Haare. 

Just (Best) Friends - with Benefits (Paddy Kelly/ Michael Patrick Kelly FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt