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Sophie zerrt es an den Nerven und Gemüht. 4 Tage hatte sie weder Kontakt zu Paddy oder den Kindern, ja auch Ann vermisste sie und sie wusste, dass die Kleine gehört zu Paddy, hatte aber damit kein Problem. In den Stunden in denen keine Therapien waren, waren die schlimmsten und auch mit dem Essen funktionierte es nicht so, wie sie es sich gewünscht hatte. Gerade auch weil ihr der Rückhalt fehlte und vor allem Paddy. Er war gerade wieder auf Tour, um die Konzerte nachzuholen, die letztens Dezember abgesagt werden mussten. Aber sie wusste, dass sie sich die Woche auch zusammen reißen musste, ansonsten würde selbst die Stunde telefonieren gestrichen.

Paddys Nerven lagen ebenso blank. Auch wenn er froh war, auf Tour zu sein, um etwas Ablenkung zu haben. Die Woche war hart und die letzten Stunden vor dem anstehenden Telefonat, war er kaum noch auszuhalten. Er entschuldigte sich gefühlte 100 mal bei seinen Bandkollegen und alle anderen mit denen er zusammenarbeitete. Nicht nur er war erleichtert, als das Telefon ging und Sophie am anderen Ende erst zögerlich und schüchtern ein Hallo raus brachte. Paddy liefen die Tränen die Wangen runter. Auch wenn es nicht wirklich steil bergauf ging, war er erleichtert, dass sie zumindest die Auflagen alle erfüllt hatte telefonieren zu dürfen. Auch Sophie weinte am Telefon und wollte nach der Stunde nicht auflegen, was Paddy ein weiteres mal das Herz zerriss. Nach dem Auflegen, ließ er seinen Kopf auf die Tischplatte fallen und verweilte eine Weile. Zum ersten mal nach langem, hatte er das Gefühl zu seinen alten gewohnten Mittelchen zugreifen, um Runter zu kommen. Andy kam die Tür rein, auch er hatte seinen Klienten gerade die letzten Monate auch mit allen Macken erlebt und setzte sich zu ihm. „Schlimm?", harkte er nach undPaddy nickte nur stumm und sah ihn dann an. „Hör zu Andy, egal wie ich bettele und drohen würde dich rauszuwerfen, aber besorg mir nichts. Egal wie und was, versprich mir das?" Paddy sah Andy bittend an und dieser nickte. Er machte den Job schon Jahrelang und hatte weiß Gott schon mit anderen Musiker zu tun, die ohne gewisse Mittel nicht klar kam. Auch wenn er letztes mal das Zeug nicht besorgt hatte, war erleichtert das Paddy ihm es nun mehr oder weniger verboten hatte irgendwelche Substanzen zu besorgen. „Feiner Zug!", meinte Andy und klopfte Paddy auf die Schulter. „Du hast gleich noch ein Interview, wollte dir nur was Anlaufzeit geben!", fügte Andy noch hinzu und stand auch schon wieder auf, um Paddy noch etwas durchatmen zu lassen.

Die Anrufe wurde zur Routine, die sich Paddy auch nicht nehmen ließ, doch am 5. Tag wartete er vergebens und dem entsprechen, hatte er auch nicht alle Gedanken bei sich. Es war das letzte Konzert für einige Tage und er wollte eh wieder zum Bodensee runter fahren, aber Morgen früh würde er gleich in der Klinik anrufen, um nachzuhaken was los war. Seine Vermutung die er hatte, wurde dann auch bestätigt. Sophie hatte wohl eine nicht so gute Zeit und auch wenn der Besuchstag auf der Kippe stand, bat der Arzt ihn doch rum zukommen.

Paddy saß im Behandlungsraum und hörte dem Arzt zu. Sophie hatte wohl wieder seit Tagen nichts gegessen und geschummelt. Seine Gedanken kreisten und er wusste nicht ob er wütend sein sollte, oder nicht. Er selbst wusste wie schwer es war mit einer Sucht klar zu kommen. Er seufzte und der Arzt sah ihn fragend an. „Wollen sie mir was sagen Herr Kelly? Irgendwas loswerden?", fragte sein Gegenüber ihn bedacht und Paddy sah ihn an. „Kann ich sie sehen, bzw. sprechen?", fragte er und der Arzt nickte leicht. Paddy folgte ihm und der Anblick ließ ihn erst einmal schlucken. Sophies Hände wurden fixiert und sie starrte regungslos aus dem Fenster. „Wir mussten sie fixieren, sie hat die Sonde immer wieder rausgezogen!", erklärte der Arzt ihm und Paddy schluckte erneut und nickte dann. „Können die ab, wenn ich bei ihr bin?", fragte er und sah den Arzt bittend an, der darauf hin nickte. Sophie regte sich kaum, und rieb sich die Handgelenke, als die Schwester die Fixierung aufhob. Sie vernahm Paddy nach einer Zeit, der auf dem Stuhl gegenüber von ihr saß, und konnte seine Blicke nicht deuten. Sie wand ihren Blick wieder zum Fenster. „Ich wollte nicht das du mich so siehst!", meinte sie leise und Paddy nickte leicht. „Ist auch nicht erfreulich!", gab er ihr zu verstehen und setzte sich neben sie aufs Bett. „Was kann ich tun? Sie hätten mich nicht zu dir gelassen, wenn sie nicht denken würden, wir wären verheiratet!", fügte er noch hinzu. Sie schwiegen eine Weile und Paddy vernahm das Sophie anfing zu weinen. Er rückte ein Stück nach hinten und nahm Sophie von hinten in den Arm, was sie erst zögernd zuließ. „Es kommt einfach zu viel hoch, es tut mir leid ich hab dich enttäuscht!", gab Sophie leise von sich und starrte weiter ins leere. Paddy strich ihr ihr sanft über die Arme und küsste ihren Hals. „Nothing to say sorry about!", beruhigte Paddy sie. „Aber keine Aktionen mehr, dass Ding bleibt solange drin, wie es die Ärzte für richtig halten, ich will dich nicht mehr gefesselt am Bett sehen!", fügte er noch ermahnend hinzu und Sophie nickte zögerlich. „Wie geht's den Kindern?", fragte Sophie und Paddy schmunzelte bei ihrer Frage leicht. Auch wenn sie nicht die leibliche Mutter von Ann war, schien es für sie wie selbstverständlich auch nach ihr zu fragen, was ihn natürlich mehr als freute. „Sie fragen nach dir, aber ansonsten haben sie ein gutes Programm bei meinen Geschwistern!", gab er ihr mit einem lächeln zu verstehen. „Aber ich vermiss meine Mädels um mich her rum, auch dich!", sagte er noch und drückte Sophie leicht.



Just (Best) Friends - with Benefits (Paddy Kelly/ Michael Patrick Kelly FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt