Klaus - Hastige Hetzjagd

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Neuer Schultag... Was für ein Mist!

Der kleine Klaus lief unmotiviert ins Klassenzimmer. Er hatte gar keine Lust auf einen normalen Schul-Freitag nach dem Feiertag am 1. November.

Warum haben wir heute nicht frei, so wie jede andere vernünftige Schule?

Widerwillig stapfte er Richtung Sitzplatz und setzte sich hin. Er spähte umher. Weder Selat noch Samira waren in der Nähe.

Was sie wohl vorgestern Abend noch gemacht haben?

Es war schon fast acht Uhr und alle Schüler saßen auf ihren Plätzen. Die Lehrerin kam in die Klasse und begrüßte die Schüler, als Selat plötzlich hereingestürmt kam. Er entschuldigte sich bei der Lehrerin und nahm neben Klaus Platz. Klaus musterte ihn genau. Seine Haare waren völlig zerzaust und tiefe Schatten lagen unter seinen Augen. Er sah beängstigt und zugleich aufgeregt aus.

Ach du Heiliges Katzenhaar, was ist passiert?!?!?

Den Rest des Unterrichts war Selat sehr leise. Er antwortete auf keine Fragen zum Schulstoff und wollte selbst in den Pausen alleine sein.

Ich frage ihn, entschloss sich der kleine Klaus und lief zu seinem traurig aussehenden Freund.

"Selat, ist alles ok?", erkundigte er sich vorsichtig.

Selat schaute auf und antwortete matt: "Alles klar. Ich bin nur halt müde. Habe die letzten beiden Nächte überhaupt nicht geschlafen."

Klaus fand das komisch.

"Die ganze Nacht nicht geschlafen? Was hast du denn...", er stockte und fuhr dann fort, "Ernsthaft?!? Das hätte ich nicht erwartet. Wo ist sie?"

Selat sah nicht so aus als hätte er begriffen was Klaus meinte. Im gleichen Moment wurde er rot und äußerte, genervt und gelangweilt gleichzeitig: "Was? Nein! Was hast du denn für Gedanken? Bist du verrückt? Samira hab' ich seit kurz nach dem Fest nicht mehr gesehen."

"Aber was stört dich dann? Und was hast du gestern eigentlich gemacht?", hakte Klaus nach ohne zu verstehen, warum sein Kumpel sonst so matt aussehen konnte.

"Ich werde heute einen neuen Kurs beginnen. Da muss man erst einmal eine Einweihung machen. Die mach' ich soweit ich weiß in zwei Tagen. Also am Sonntag.", erklärte er wieder ruhig. Dann fügte er hinzu: „Und gestern habe ich wirklich nichts gemacht."

Klaus zuckte die Achseln und sah ihn an. Daraufhin wünschte er seinem Kumpel viel Glück, lief davon und ließ Selat zurück.

Eine Einweihung? Hört sich interessant an. Vielleicht darf ich auch mitmachen.

In der nächsten Stunde ─ Erdkunde-Unterricht ─ hatte Klaus keinen klaren Kopf mehr. Er konnte sich auf nichts mehr konzentrieren; ihm schwirrte der mysteriöse Kurs, den Selat erwähnt hatte, ständig in seiner Fantasie nach.

Nach der Schule begleite ich Selat zu seinem Kurs.

Und so kam es, dass der kleine Klaus zu Unterrichtsende auf Selat zuging. Dieser war gerade dabei, seine Schulutensilien und Bücher aufzuräumen, als er zu dem kleinen dicken Jungen aufsah. Er schien sich besser zu fühlen, denn er grinste sogar leicht.

"Was gibt's, Klaus?", brachte er munter über seine Lippen.

Klaus zupfte an seiner Jacke und antwortete vorlaut: "Ich begleite dich bis zu deinem Kurs. Was ist dieser Kurs überhaupt? Vielleicht wollen sie mich auch aufnehmen."

Selats Gesicht verfinsterte sich augenblicklich wieder.

"Nein, ich kann dich nicht mitnehmen. Die mögen dort keine fremden Leute.", rechtfertigte er.

Der kleine Klaus war sehr enttäuscht.

"Aber... Bitte! Ich bin nicht fremd. Sag ihnen doch, dass ich ein Freund von dir bin.", bettelte er.

"Nein, Klaus. Tut mir leid."

Die Worte waren wie ein Schlag in Klaus Magen. Er war von seinem Kumpel zutiefst enttäuscht und sauer auf ihn. Der braunhaarige Teenager jedoch verschwendete keine Zeit, packte seinen Rucksack auf den Rücken und lief los. Klaus versuchte ihm zu folgen. Aber Selat schien nicht müde zu werden. Außerdem war seine normale Laufgeschwindigkeit um einiges höher als der kleine Junge überhaupt rennen konnte.

Was für ein Mist!

Doch Klaus gab nicht auf. Solange er Selat noch sehen konnte, folgte er ihm. Als der Verfolger komplett außer Atem war, erspähte er wie Selat in den Wald lief. Einige Minuten später kam er an einen verlassenen Jägerstand. Darunter blieb er stehen und stieg scheinbar eine Treppe hinunter.

Als Klaus an dem Platz ankam, schielte er auf den Boden und erschrak. Dort war keine Treppe.

Hier muss irgendwo eine Falltür sein.

Er suchte vergeblich. Nach zehn Minuten setzte er sich auf eine kleine Erderhöhung und rätselte was wohl passiert sei.

Selat ist wortwörtlich vom Erdboden verschluckt worden.

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Hey Leute. Kinsormagie hat 2k überschritten. Ich danke vielmals für eure Unterstützung und finde es toll, dass, wie ich es hörte, einige von euch schon euren Freunden oder Bekannten von der Geschichte weitererzählt haben. Finde ich echt super! Danke nochmals. 😊

Dieses Kapitel widme ich der lieben Thameara.^^

Ich freue mich über jeden Vote, Kommentar und Theorie.

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