Baris - Erstaunliche Enthüllung

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Der Trankbrauerlehrling Baris stand mit seiner Ielgzehgefährtin Carina, der Caladris auf der Schulter und fütterte den schönen roten Vogel mit kleinen Fleischstücken. Neben ihm lehnte die Freie Farblose Idone und fütterte ihren Ielgzehgefährten Godan, den Cognicorv. Der dunkelblaue Rabenslau packte die Körner, die seine menschliche Partnerin ihm zuwarf in der Luft und krähte froh.

»Meinst du Makis Plan geht durch?«, fragte Baris zimperlich und wischte sich vorsichtig einmal durch die gelockten Haare.

»Klar doch.«, antwortete Idone draufgängerisch, »Hat jemals ein Plan von ihm nicht funktioniert?«

Naja... Alda Idrion.

Plötzlich gingen die Türen des Taktik- und Trainingsgebäudes auf. Maki und Carola liefen aus der Konstruktion direkt auf den von der Sonne bescheinten, militärisch präzise entworfenen Zwischenhof, auf dem die anderen beiden Ielgzeh ihre Vögel fütterten. Die beiden Teenager wurden von ihren Gefährten, dem Mantikor und dem großen Schattenjäger begleitet.

Der Anführer der Gruppe zog im Vorbeigehen ein leichtes Grinsen auf sein unbeeindrucktes Gesicht und salutierte den beiden zu.

Baris konnte nicht anders und musste sofort Carola anschauen, wie sie mit ihrem großen Wolfswesen an der Seite des anderen Jungen lief. Er beobachtete ihren wunderschönen roten Ielgzehmantel und die wehenden schwarzen Haare im Wind. Ein Seufzen entfuhr ihm unfreiwillig.

»Uuuh«, flüsterte Idone, die den Jungen die ganze Zeit über beobachtet hatte und nun schelmisch grinste, »Warum sagst du es ihr nicht einfach?«

Baris zuckte zusammen und wurde unerträglich rot im Gesicht.

»Was sagen?«

Die Farblose strich sich eine grüne Haarsträhne aus den Augen und hörte auf Godan zu füttern.

»Na dass du in sie verliebt bist!«, rief sie stichelnd.

»Was? Das stimmt doch gar nicht.«, antwortete der Junge beschämt.

»Ach komm' schon, das ist doch so richtig eindeutig. Wie viele Jahre geht das schon so?«

Baris gab auf und sprach: »4. Aber erzähle es bitte niemandem.«

Idone lachte auf und erwiderte: »Keine Sorge, wenn dann solltest du das verkünden. Aber das sollte doch deine Familie zufrieden stellen, oder?«

Der Junge fühlte eine bedrückende Welle über ihm und sprach schließlich, nach einigen Momenten der schlechten Erinnerungen: »Du meinst, weil sie mich wegen meiner Wahl zur Trankbrauerausbildung als verweiblicht sehen?«

Idone nickte und der Junge fuhr fort: »Naja, vielleicht haben sie ja Recht. Ich bin doch viel zu schwach für so ein tolles starkes Mädchen wie Car...«

Er wurde von einem dumpfen Schlag auf seinem Kopf unterbrochen.

»Aua!«, rief der Teenager und zuckte ängstlich zusammen.

»Hast du gerade ›weiblich‹ mit ›schwach‹ gleichgestellt?«, rief die Farblose empört, »Was ist mit der neuen Ielgzehordnung?«

Baris rieb sich den Kopf.

»Ok ok. Du hast ja Recht.«, sagte er beschwichtigend, »Aber so sieht das leider meine Familie. Du weißt ja wie die Ielgzehmentalität ist.«

»Das musst du mir nicht erzählen.«

Sie verstummten und Baris huschten unzählige Gedanken über die Gesellschaft, in der sie lebten durch den Kopf.

Nach einer Weile sagte er wieder bedrückt: »Naja, auf jeden Fall hat sie doch nur Augen für Maki.«

»Das kann ich ihr nicht übelnehmen.«, antwortete Idone mit verträumtem Blick.

Was zur...

»Das hilft jetzt nicht wirklich.«, sprach er verärgert und das Mädchen entschuldigte sich lachend.

»Also ich finde du solltest ihr zeigen, was für ein toller Mensch du bist.«, munterte Idone auf, »Am besten tust du es noch vor Makis Plan. Man weiß ja nie was danach noch alles passieren wird.«

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Was haltet ihr von der jungen Ielgzeh-Truppe?

Dieses Kapitel geht an lilwatchmaker.

Ich freue mich über jeden Vote und Kommentar. :)

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