Selat - Entscheidender Endkampf

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Der Kupferhaarige stemmte sich voller Anstrengung hoch. Er wusste nicht, was passiert war, aber es schien, als würde etwas in ihm komplett durchdrehen und zum monströsen Monster angezogen werden. Der Junge blickte zum Eingang und sah Makis Silhouette.

Plötzlich packten den Teenager zwei klauenbestückte Hände und hoben ihn hob. Zwei Wendigowak hatten ihn griffbereit für ihren Anführer aufgestellt und das monströse Wesen mit den stechend roten Augen und dem unerträglichen Gestank von Blut und verrottetem Fleisch näherte sich seinem lang ersehnten Opfer mit einem wahnsinnigen Gesichtsausdruck.

Das Ungeheuer lief grausam langsam auf den Jungen zu und streckte schon die Hand aus, als auf einmal eine massive Steinwand aus dem Boden schoss und den Zombie-Wendigo, sowie seine restlichen Sklavenwesen von Selat abschnitt.

Der Kupferhaarige blickte überrascht um sich und erkannte Maki. Dieser kam auf zu gerannt und spießte die Wendigowak mit dem Schwert auf. Diese flogen winselnd in die Luft und zogen sich zurück, während die Schnitte sich langsam wieder schlossen.

»Du bist nicht geflohen?!«, rief Selat erstaunt und hustete angestrengt.

Der Ielgzeh zuckte die Achseln und meinte lässig: »Scheint nicht in meiner Natur zur liegen.«

Ein dumpfer Schlag ertönte und ließ die gesamte Höhle erschüttern. Die anderen Wesen, die ihren Fluchtweg abschnitten standen nur still dort, um den Teenager ja keine Chance zu geben, an ihnen vorbeizuschlüpfen.

»Wir haben nicht lange, bis dieses Viech wieder ausbricht.«, sprach Maki mahnend. »Also hör gut zu. Die restlichen Wendigowak am Eingang könnten wir besiegen, aber bis dahin ist Sudgo wieder frei. Nimm dich vor ihm in Acht. Die Zombie-Tätowierungen auf seinem Körper erstrecken sich über die komplette Haut. Wenn wir nicht perfekt zusammenarbeiten, sterben wir beide und ich hatte keine Pläne für den Tod heute.«

Selat sträubte sich gegen diesen Gedanken. Eigentlich wollte er Maki aufhalten. Doch der Teenager war zurückgeblieben, um ihm zu helfen und dieser Sudgo schien beinahe unbesiegbar zu sein.

Er hat den letzten Valdin Inbologir umgebracht!

Widerwillig stimmte er dem Ielgzeh zu und fragte, was er tun sollte.

»Wir haben zwei Vorteile: erstens, er ist viel lahmer und dümmer als sonst, warum auch immer. Wäre er im Moment so stark wie vor der Nacht der Menschen, wären wir jetzt schon tot.«, erklärte Maki und noch ein starker Schlag traf die Wand, die immer stärkere Risse aufwies. »Zweitens will er nur dich und ignoriert mich. Also...«

Der Dunkelrothaarige hob die Hände und konzentrierte sich. Komplexe Felsenstrukturen begannen sich zu bilden und formten eine Art Tunnelsystem.

»Klettere da hinein und lenke den Großen ab.«, erklärte Maki, als wäre es selbstverständlich. »Strecke immer wieder den Kopf aus den Löchern, sodass er nicht das Interesse verliert und mit ein wenig Glück können wir sogar diese Wendigowak retten.«

Selat wollte protestieren, doch in dem Moment brach die Hand des großen Monsters durch die Wand und der Kupferhaarige schoss einfach, so schnell es sein seltsam ermüdeter Körper erlaubte in das Steingebilde.

Die Unterlinge, die auf Sudgos Seite waren, versuchtenebenfalls hineinzulaufen, aber Maki hatte den Eingang bereits verschlossen.

»Gut so, jetzt sei ein guter Köder!«, rief Maki ruhig von außen und Selat glaubte ihn zum Kampf schreiten.

Schnell krabbelte der Kupferhaarige fort und erschrak jedes Mal, wenn große Finger durch den Stein stoßen. Kurz darauf ertönte immer ein knirschender Schrei und Flammenknacken ertönte.

Kinsormagie: Der Wandel zur KlarheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt