Gebunden an ihren Stundenplan ging die Trankbrauerschülerin zu einer neuen Unterrichtsstunde. Sie würde lernen, das Energiesystem eines Körpers noch feiner zu manipulieren.
2 Monate... Seit über zwei Monaten hat Selat kein Wort mehr mit mir gewechselt.
Sie war wütend und dennoch vermisste sie den Jungen.
»Komm, Samira.«, sprach Meisterin Undina. »Lass dem Schwein sein Bein zurück wachsen.« Das Mädchen konzentrierte sich auf die Aufgabe und ließ das Chi an die richtigen Orte fließen.
Nach dem Unterricht ging sie direkt nach Hause und las in ihrem Buch der Geheimnisse den Teil über Valdin Inbologir.
Warum interessiere ich mich nur so für diesen Kinsor?, dachte sie und etwas anderes kam ihr in den Sinn, Vermisse ich Selat nur deshalb so sehr? Weil ich glaube, dass er Valdin Inbologir ist?
Jemand klopfte an ihre Tür. Als sie hinlief und die Tür öffnete, sah sie, dass es Arkady war.
»Hey Samiralein!«
Er trat ein und setzte sich sofort auf das Sofa.
»Hey Arkeindringling. Was soll der Mist?«, fragte sie empört.
»Haha, du siehst viel süßer aus, wenn du wütend bist.«
Echt jetzt?! So ein Klischee hat gegen Selat gewonnen?!, dachte sie und rollte stark ihre Augen.
»Grenzen, mein Lieber. Was willst du überhaupt?«, zischte sie und schob den Jungen mit Luftmagie von der Couch.
»Dich einladen. Zu Meister Naburs Geburtstagsfeier. Hast du dich je gewundert, warum die beiden ihre Geburtstage so schön gestalten?«
Samira dachte nach. Sie hatte eigentlich gehofft Selat auf dem Fest zu treffen.
»Das Fest ist Donnerstag oder?«, fragte sie nach.
»Genau, Kleine. Morgen Nachmittag.«
Dann stand er auf und ging aus dem Haus.
Was war das? Ich habe doch gar nicht zugesagt? Er war schon aufdringlicher die letzte Zeit... Aber das?
Sie versuchte noch ein paar Kapitel aus ihrem Buch zu lesen, konnte sich jedoch nicht mehr auf den Text konzentrieren. Nach einiger Zeit beschloss sie, sich hinzulegen und ein wenig zu schlafen.
*
Am nächsten Morgen stand Samira früh auf, zog sich um und ging aus dem Haus. Das Fest würde erst in ein paar Stunden beginnen, doch sie wollte noch ein wenig in der Stadt laufen, um ihre Gedanken in den Griff zu bekommen.
Als sie eine Runde gelaufen war, entschied sie sich, in den Garten zu gehen.
Dort angekommen, bemerkte sie, dass eine grün-blond-haarige Gestalt nahe dem Wasser stand. Ein hässlicher Grünton schimmerte von ihrer Haut. Als die Trankbrauerin näherkam, erkannte sie, dass es jene Davínia war, welche einmal versucht hatte Selat einzuladen.
»Du bist eine Anguana? Ich dachte, Drenior können keine Kinsormagie nutzen.«, sprach das Mädchen verwirrt.
Davínias Haut wurde erneut weich und menschlich und sie drehte sich um.
»Was hast du denn hier zu suchen? Mein Körper ist so perfekt gemischt, dass ich Kinsor- und Anguanenmagie nutzen kann.«, erwiderte sie trocken arrogant und wusch sich eine Hand im Wasser.
»Und du glaubst deswegen bist du besser?«, spottete Samira.
Davínia begann erneut grün zu werden und an ihren Beinen wuchsen Ziegenhaare.

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Kinsormagie: Der Wandel zur Klarheit
FantasyDies ist das erste Buch der Kinsormagie-Reihe! ************************ Auf der Welt existieren, neben uns normalen Menschen, die Kinsor, eine antike Gesellschaft, bestehend aus magisch und technologisch weiterentwickelten Personen. Sie haben die A...