AAAAAAAAAHHHHHH! Schild, ich brauch dich jetzt!
Voller Adrenalin visualisierte Selat sich ein schützendes Gebilde um seinen Körper.
Nichts geschah.
Er kam dem Boden schon gefährlich nahe, als auf einmal der Luftzug verschwand und der Schild sich bildete.
Ein harter Aufschlag beendete den Test. Bis auf einen kleinen Kratzer an der Hand war dem Jungen nichts passiert.
»Hier, Selat, trink. Du hast es dir verdient.«, bot Meister Kumbus stolz seinem Gefährten an.
Er hielt eine kleine Flasche in der Hand.
Selat packte das Gefäß und beobachtete das interessant aussehende Getränk. Vorsichtig setzte er den Behälter an die Lippe und probierte einen Schluck. Sofort begann eine heiße Strömung in seinem Körper zu fließen. Die Schmerzen vergingen und der Kratzer verschwand sofort.
»Heiltrank«, sprach Kumbus. »Aus der Essenz eines Wasserwugs gemacht. Deine Freundin Samira wird bestimmt froh sein, dir mehr Details zu geben.«
Selat verschluckte sich kurz und musste an das schleimige Wesen aus dem Unterricht denken. Der Trank an sich hatte eigentlich einen angenehmen Geschmack, aber die Erinnerung an das Tier verunsicherte den Jungen.
*
Den Rest der Woche über lernte Selat morgens die Mathematik, Geschichte und Sprache der Kinsor. In den Heilkunde- und Wesenskundestunden brachten die Lehrerinnen den Schülern noch mehr Wugs und Drenior nahe. Selat hatte sich extra ein Heft für die Notizen angelegt und folgte dem Unterricht aufmerksam. Er erkannte, dass außer ihm nur Linnea und Raban so fleißig mitarbeiteten.
Nachmittags lernte der Teenager noch weitere Techniken der Luftverhärtung und trainierte sie unermüdlich.
»Nächste Woche«, sprach Meister Kumbus am Freitagnachmittag. »wirst du diese Technik nutzen um in der Luft zu laufen. Deinem Rhythmus zufolge werden wir dann bis Ende November dein Lufttraining nach mehreren Flugstunden beenden und das Wassertraining beginnen.«
Selat ging an jenem Tag nach Alda Idrion und suchte nach seinen Freunden, Kinnay und Samira. Die Trankbrauerschülerin war nicht in ihrem Haus, also entschied der Junge sich dafür, den Schmiedelehrling aufzusuchen.
Dies passierte einfacher als Selat gedacht hatte, denn Kinnay saß auf einer Bank an der Drachenstatue.
»Hey Kinnay! Wie läuft der Rote Rabe?«, fragte Selat neugierig.
Der Schmiedelehrling blickte ihn an und antwortete: »Super, deine Strategie war wirklich der Hammer. Davínia versucht momentan Spiele zu arrangieren.«
Selat setzte sich ebenfalls auf die Bank und dachte dann an etwas, dass er Kinnay fragen wollte. »Was ist eigentlich mit Davínia los? Warum will sie unbedingt wissen, ob ich Valdin Inbologir bin?«, erkundigte er sich.
»Keine Ahnung, aber pass' auf. Sie hat eine Art Anguana-Bann auf sich. Ich weiß nicht wie es funktioniert.«, murmelte Kinnay leise.
Hanefi und Samira erschienen aus der Slau-Gasse. Sie näherten sich der Bank und lächelten den beiden Jungen zu.
»Hanefi, meine Zuckerstange!«, rief Kinnay dem Mädchen entgegen und stand auf. Die Teenagerin wurde wieder rot und sie umarmten sich.
»Bis später! Heov veîmon siniuv!«, verabschiedeten sich beide und liefen davon.
Samira und der Kinsorneuling winkten ihnen hinterher und das rothaarige Mädchen wendete sich an Selat.
»Haben sich wohl verabredet.«, bemerkte sie langsam.
DU LIEST GERADE
Kinsormagie: Der Wandel zur Klarheit
FantasiDies ist das erste Buch der Kinsormagie-Reihe! ************************ Auf der Welt existieren, neben uns normalen Menschen, die Kinsor, eine antike Gesellschaft, bestehend aus magisch und technologisch weiterentwickelten Personen. Sie haben die A...