Schnell lief er durch die Gassen. Seit dem letzten Freitag hatte er die Affendrächin nicht mehr gesehen und vermisste sie bereits. Es dauerte nicht lange und er kam an das Gebäude des Tierzentrums. Batsheva begrüßte ihn und sprach: »Selat, ich wollte dich sprechen. Turmalina braucht einen größeren Spielraum. Ich werde sie dir überlassen. Du kannst sie heute mit in den Wald nehmen und sie dort Hasenaffen und kleine Vögel jagen lassen. Das Wichtige ist nur, dass du Zeit mit ihr verbringst und auf sie aufpasst. Da wir noch nicht genau wissen, was sie ist, werde ich ihre Aktivitäten im neuen Lebensraum über Beobachterautomatas mitverfolgen, bis wir mehr wissen.«
Selat nickte, bedankte sich und beide liefen zu Turmalinas Gehege. Er konnte das kleine Wesen kaum erkennen. Der Lebensraum war total aufgewühlt und unaufgeräumt. Zerstörte Kabel hingen von der Decke und zerfetzte Tücher lagen auf dem Boden verteilt.
Ah, deswegen meinte Batsheva, dass sie einen größeren Spielraum braucht.
Plötzlich tauchte die Kinsorpartnerin auf, indem sie ihre Farbe von dem Rest der Umgebung hervorhob. Sie war beträchtlich gewachsen und ihr Maul schien noch spitzer zuzulaufen. An einem Tag war sie rund 10 cm höher geworden und sah nun stärker aus.
»Wie werde ich sie durch das Portal nehmen?«, fragte Selat besorgt.
»Halte sie bevor du den Translokationsball aufziehst fest und steige erst dann mit ihr durch das Gemälde. Nachher ziehst du ihn wieder aus und lässt sie los.«, erklärte die Dame.
»Komm, Turmalina«, sagte Selat während er Batsheva zunickte, »ich werde dich an einen wunderbaren Ort bringen.«
*
»Kann deine Haut... Moment, was machst du da?«, rief Selat der fröhlichen Turmalina zu, als beide die Treppen des Portalkellers hochliefen. Die Kinsorpartnerin sprang von einer Seite zur anderen und roch an allen Orten. Sie versuchte ein paar Bäume hochzuklettern, und ließ sich aus Spaß immer wieder auf den Rücken fallen.
Entweder federt sie den Fall mit den Flügeln ab oder die Haut ist wirklich resistent, dachte Selat.
Turmalina stand wieder auf und lief weiter. Kurze Zeit später begann sie, wie ein Hündchen zu graben. Sie schaufelte ein wenig Erde mit den Händen, stoppte dann und steckte ihren Kopf in das Loch. Diese Prozedur wiederholte sich noch ein paar Mal, bis die braune Drachengestalt einen Satz nach hinten machte.
Ein Wesen mit Hasenkopf und Affenarmen schoss aus dem Loch. Turmalina verfolgte ihn bis sie kurz vor ihm stand und biss dann zu.
»Armer Hasenaffe«, merkte Selat an und signalisierte per Gedankenübertragung, dass er die kleine Drächin dort lassen würde und jeden Tag besuchen kommen würde.
Danach lief der Junge nach Hause, um sich vor dem Fest noch einmal zu erholen.
*
Im Hause angekommen roch der Junge bereits einen verlockenden Geruch von brutzelndem Fleisch.
»Hey Selat, Mittagessen ist fertig. Bist du bereit?«, rief John aus der Küche.
Selat musste an Vulnog denken: Der Tag der Toten... Und Fleisch essen?!
»Ähm, danke, aber ich bin satt...«, antwortete der Junge laut.
Der Vater kam bestürzt aus der Küche. Er hatte eine rote Kochschürze an und blickte besorgt den Jungen an.
»Bist du sicher? Der Schweinebraten ist echt gut geworden.«, sagte er schmeichelnd.
Selat schüttelte den Kopf und bedankte sich. Danach ging er ohne Kommentar auf sein Zimmer.
Jetzt da ich das weiß, werd' ich kein Fleisch heute essen.
Er schloss die Tür hinter sich und warf sich auf sein Bett. Er würde sich ausruhen und später wieder nach Alda Idrion auf das Vulnog-Fest gehen.
*******************
Hey, heute werden die Sieger des Zeichenwettbewerbs verkündet!
Außerdem wollte ich euch mal fragen, ob ihr Interesse hättet an einer Vulnog-Challenge mitzumachen.
Heov veîmon siniuv!
DU LIEST GERADE
Kinsormagie: Der Wandel zur Klarheit
FantasyDies ist das erste Buch der Kinsormagie-Reihe! ************************ Auf der Welt existieren, neben uns normalen Menschen, die Kinsor, eine antike Gesellschaft, bestehend aus magisch und technologisch weiterentwickelten Personen. Sie haben die A...