Der kleine Klaus zuckte die Achseln und erwiderte: »Keine Ahnung. Bisher hat sich niemand getraut mit ihr zu sprechen.«
Verwirrt blickte Selat auf das Mädchen. Trotz seiner leichten Kurzsichtigkeit konnte er erkennen, dass sie in der Tat außerordentlich schön war; lange rote Haare, hellblaue Augen und ein schlanker, athletischer Körper.
»Wieso nicht? Ist sie gefährlich?«, stichelte er den kleinen Jungen.
»Haha. Sehr witzig.«, erwiderte Klaus genervt, »Warum gehst du nicht dorthin, Angeber?«
»Naja, also...«, begann Selat, doch er konnte sich wirklich nicht vorstellen wie er die hübsche neue Schülerin anzusprechen sollte. Er versuchte selbstsicher zu wirken, doch versagte dabei schrecklich. Die neue Schülerin... Sie hatte eine Ausstrahlung, die so verlockend war, dass man kaum an etwas Anderes denken konnte und es kam Selat vor als ob er sie kannte.
»Ja man, keine Sorge, so fühlt sich jeder im Moment.«, äußerte Klaus hektisch.
Ich sollte wirklich mit ihr reden. Ich habe das Gefühl, dass ich das wirklich tun sollte. Aber was?
»Klaus, «, sprach Selat und seine Stimme zitterte leicht vor Aufregung, »Woher glaubst du kommt sie?«
Der kleine Klaus zuckte die Achseln und erschrak plötzlich, denn das neue Mädchen stand auf einmal direkt vor ihm.
»AAAAH«, entfuhr es dem kleinen Jungen, »Wie... wie...«
Sie lachte und sprach: »Es tut mir leid, dass ich dich so erschreckt habe.«
Dann wandte sie sich Selat zu und lächelte. Der braunhaarige Junge merkte wie seine Wangen heiß wurden und blickte instinktiv zur Seite.
»Du bist Selat, oder?«, fragte sie.
Er und Klaus schauten sich einander rätselnd an, dann antwortete er schließlich: »J- Ja, Das bin ich. Woher kennst du meinen Namen?«
»Man... erzählte mir von dir.«
Der kleine Klaus klopfte seinem Kumpel leicht auf die Schulter und blickte ihn stolz an.
»Auf jeden Fall,«, fuhr sie fort, »Ich komme in die 9B. Wisst ihr zufällig wo die ist?«
Selat musste innerlich lachen.
»Ja,«, sprach er, »Das ist unsere Klasse, wir können es dir zeigen, Samira!«
Samira? Wo kam das denn her? Oh nein!
Sie musterte ihn neugierig und schien äußerst verwundert: »Woher weißt du wie ich heiße?«
Selat stockte und hielt inne.
Habe ich etwa aus Versehen ihren Namen erraten? Wie unwahrscheinlich ist das denn?
Er versuchte eine Erklärung für das seltsame Gefühl der Verbundenheit, welches er für dieses Mädchen empfand, zu finden.
»Du... Du siehst aus wie eine Samira«, murmelte er stockend und fühlte sich, als würden seine Wangen beinahe verbrennen.
Sie blickte ihn amüsiert an und fuhr mit der Hand durch ihre Haare.
»Wieso findest du das, Selat?«
»Naja, ich...«, begann er.
Doch bevor Selat irgendetwas erwidern konnte, lächelte die neue Schülerin ihm zu und sprach, auch zu Klaus: »Könntet ihr mir ein wenig die Schule zeigen?«
Selat war immer noch misstrauisch, freute sich jedoch innerlich und bejahte eifrig. Klaus tat es ihm gleich und flüsterte ihm zu: »Wieso hat sie eigentlich uns ausgewählt und nicht die cooleren Leute?«
Der braunhaarige Junge öffnete den Mund um zu antworten, doch Klaus sagte schon: »Naja, ich beschwere mich nicht!«
Sie zeigten Samira das Gelände und erzählten ihr Geschichten über die Schule. Kurz darauf waren die drei schon durch das ganze Gelände gelaufen. Plötzlich klingelte es zum Unterricht. Ein kollektives Seufzen ertönte im Pausenhof und die Schüler setzten sich widerwillig in Bewegung. Samira blickte auf beide Jungen und fragte nach dem Klassenzimmer. Beide sagten, sie solle ihnen folgen und schritten eilig voran.
In der Klasse angekommen, führte die Mathelehrerin eine offizielle Vorstellung durch. Sie erzählte, dass Samira 13 Jahre alt war, eine Klasse übersprungen hatte und erst seit kurzem in der Region lebte.
»Wer von euch könnte ihr in den ersten Tagen beiseite stehen und ihr helfen sich zurechtzufinden?«
Ein paar Mädchen waren interessiert und meldeten sich. Samira bedankte sich bei ihnen und hielt inne. Dann fragte sie mit vorsichtiger Stimme, ob Selat ihr mit den restlichen Angelegenheiten helfen könnte. Alle Blicke richteten sich auf ihn. Er merkte wie seine Wangen wieder heiß wurden und fühlte sich ein wenig unwohl. Er wunderte sich über die Anfrage.
Ist das eine Falle, wie in diesen komischen Horrorfilmen? Ach Quatsch, es ist halt einfach zu gut um wahr zu sein!
Nachdem er sich eingeredet hatte, dass Samira kein böser Charakter aus einem Film war, willigte er ein und bekam dafür neidische Blicke in den Rücken gebohrt. Für den Rest des Tages, saß Samira neben den Mädchen und bekam von ihnen einige Einweisungen in die Normen des Schulalltags. Am Ende des Tages bedankte sich Samira bei all ihren neuen Klassenkameraden und verließ mit Selat das Schulgelände.
Sie begleitete ihn den größten Teil des Weges. An der letzten Kreuzung bog sie jedoch Richtung Wald ab und verabschiedete sich von dem braunhaarigen Jungen.
Die nächsten Tage verliefen auf ähnliche Art und Weise. Samira verbrachte hin und wieder Zeit mit Selat, in der sie mit ihm über diverse Themen diskutierte; von mystischen Symbolen bis hin zu philosophisch interessanten Fragen. Mehrere Male wurden beide darauf angesprochen, dass dies doch zu langweilige und komplexe Themen seien. Samira flüsterte Selat dann immer zu, dass er die anderen ignorieren solle.
»Sie haben Recht. Wir sind nicht normal. Wir sind außerhalb der Norm.«, sprach sie scheinbar stolz darauf und lachte.
Selat konnte sie verstehen. Er war immer schon anders als die normalen Kinder um ihn herum gewesen. Dies hatte ihn niemals gestört und er ignorierte die blöden Kommentare einfach.
Er erzählte ihr, dass er einen Bruder namens Ykia hatte, welcher 10 Jahre alt war. Samira meinte, sie habe eine Schwester und einen Bruder.
Der Teenager fühlte nach wie vor das seltsame Gefühl der Verbundenheit zu seiner neuen Freundin und fühlte sich sehr wohl in ihrer Umgebung. Sie hatte jedoch nicht immer Zeit für ihn, denn alle Mitschüler wollten sich mit ihr treffen und Sachen unternehmen.
EinesTages, bat Selat Samira um ein Foto. Sie schaute ihn an und sprach ruhig: »Machenwir eins zusammen.«
*****************
Wie findet ihr Samira bis jetzt?
Ich freue mich über jede/n Theorie, Vote und Kommentar. :P

DU LIEST GERADE
Kinsormagie: Der Wandel zur Klarheit
FantasyDies ist das erste Buch der Kinsormagie-Reihe! ************************ Auf der Welt existieren, neben uns normalen Menschen, die Kinsor, eine antike Gesellschaft, bestehend aus magisch und technologisch weiterentwickelten Personen. Sie haben die A...