Entschieden suchte Samira nach Meister Kumbus, welcher verschwunden war um irgendetwas in Bezug auf die Situation zu erledigen. Sie war äußerst besorgt. Auf gewisse Weise fühlte sie sich schuldig dafür, dass Selat nun alleine gegen Maki kämpfen musste.
Plötzlich ertönte ein Geräusch und aus einer Seitengasse erschienen Kumbus, eine vermutlich ausgewachsene, sehr besorgt aussehend Turmalina und ein lebloser Selat. Sie rannte schnell zu ihnen und hielt den verwundeten Jungen mit einer Umarmung fest.
Tränen flossen ihr durch die Augen, als sie seinen beinahe verschwindenden Atem hörte.
»Samira«, sprach Meister Kumbus besorgt. »Wir müssen ihn sofort in eine Klinik bringen. Als ich ihn an der Küste gefunden habe, waren alle seine Lebenszeichen ausgelöscht. Aber nach meiner Ersten Hilfe begann sein Chifluss langsam wieder zu fließen... Er scheint sich seltsamerweise vom verletzten Arm aus zu heilen...«
Das Mädchen analysierte den Jungen und bemerkte verwirrt, dass tatsächlich etwas Komisches in Selats aufgeschnittenem rechten Vorderarm pulsierte. Als sie den Chifluss genauer untersuchen wollte, atmete der Kupferhaarige schwach seufzend auf.
»Entschuldigung...«, flüsterte die Trankbrauerschülerin und umarmte den Jungen stärker.
Selat stöhnte und sprach stockend mit viel Anstrengung: »Schon... gut... Ich war... doch... hier... der Idiot... Aber bitte... Drück meine Fleischwunden... nicht so fest...«
Plötzlich zuckte sein verletzter Arm und der Junge schrie, wie Samira ihn noch nie zuvor hatte schreien gesehen.
»E-es«, stotterte er zwischen den schmerzerfüllten Tönen, die aus seiner Gurgel hervorsprudelten, »Es ist unerträglich! M-mein Arm!«
Samira starrte verzweifelt zu Kumbus, der ihr besorgt entgegenblickte.
Er muss sofort behandelt werden!, übertrug Turmalina auf eine verzweifelte Art, die Samira von der Drachenäffin nicht kannte.
*
Nachdem Kumbus, Samira und Turmalina den vor Schmerz verzweifelten Selat ins Trankbrauerzentrum gebracht hatten, hatte das Personal ihm die stärksten Schmerzmittel gegeben, die sie besaßen, doch es schien keinen Effekt zu haben.
Selat zuckte und wand sich weiterhin unkontrolliert und äußerte, dass es sich so anfühlte, als wäre er seine Seelenkraft zerrissen.
Ich kann das nicht einfach so mit ansehen...
Samira tat es tief in ihrem Innern weh, Selat in der Situation zu sehen und – noch schlimmer – absolut nichts machen zu können.
Alle fünf Minuten untersuchte der zuständige Trankbrauer aus dem Zentrum Selats Chifluss, doch dieser war so chaotisch, dass der Mediziner meinte, nicht zu wissen, wie Selat überhaupt noch bei Bewusstsein sein konnte.
Turmalina hatte sich mit tieftraurigen Augen neben den leidenden Jungen neben die Kante des Krankenbettes gesetzt und beobachtete ihren Partner still. Es kam Samira so vor, als wäre die Drächin kleiner als zuvor, fast so, als wäre sie verwelkt zusammengesackt.
Nach einiger Zeit begann Selat weniger zu zucken und hatte nur noch ein schmerzerfülltes Gesicht. Samira untersuchte nun selbst seinen Chifluss erneut und war erstaunt, darüber, zu bemerken, dass sich die Seelenkraft in einem ihr unbekannten Muster neu ordnete. Die Rekristallisation der Lebensenergie schien im verletzten Arm zu beginnen und sich auszubreiten.
»Geht es dir besser?«, fragte Samira vorsichtig, während der zuständige Mediziner weiterhin alle nötigen Untersuchungen durchführte.
»Ein klein wenig...«, murmelte der Kupferhaarige mit verzerrtem Blick und fest zusammengebissenen Zähnen, »Wenigstens fühle ich mich nicht mehr, als wäre ich zerrissen. Aber mein Arm fühlt sich so an, als würde er von innen verbrennen.«
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Kinsormagie: Der Wandel zur Klarheit
FantasyDies ist das erste Buch der Kinsormagie-Reihe! ************************ Auf der Welt existieren, neben uns normalen Menschen, die Kinsor, eine antike Gesellschaft, bestehend aus magisch und technologisch weiterentwickelten Personen. Sie haben die A...