C•4 Ein Tag am Strand

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Stegi P.o.V

Felix' Wecker klingelte. 8:30.

„Felix! Mach deinen Wecker aus!", rief Marcel und schaute ihn mit einem Killerblick an. Ich konnte deren Streit nur leicht beobachten, da ich geblinzelt habe, um meine Augen vor den Sonnenstrahlen, die kraftvoll durch den Spiegel an der Tür zu mir reflektiert wurden, zu schützen. Felix schaltete seinen Wecker aus und rief, dass wir aufstehen sollen.

Da niemand von uns nur ansatzweise Bock hatte, aufzustehen, nahm er uns die Decken weg und schmiss sie auf sein Bett. „Oh man, Felix!", stöhnte ich genervt und schaute ihn vernichtend an.

„Ach, kommt schon! Wir haben Samstag und können heute zum Strand von Sunsetbeach gehen! Das Wetter ist toll!", rief er stolz und öffnete das Fenster.

„Heute ist Samstag und das heißt Ausschlafen!", stöhnte auch Marcel genervt. Ich nickte, schloss wieder meine Augen und legte meinen Kopf auf mein Kissen.

Plötzlich riss Felix mir mein Kissen unterm Kopf weg und schmiss es aus dem Fenster. Ein „Au!", kam von draußen und ich wurde sauer. „Bist du blöd?", rief ich und schubste ihn auf sein Bett. „Oh man, Leute!", rief Mike und schaute uns verschlafen an. „Beruhig dich mal! Das ist doch nur ein Kissen! Dem Mädchen ist bestimmt nichts passiert!", sagte er, stand auf und schaute nach draußen. Das Mädchen hielt sich den Kopf und mein Kissen lag auf der Wiese. Ich verschränkte meine Arme vor meiner Brust und schaute ihn wütend an.

Er zuckte mit seinen Schultern und entschuldigte sich. „Ist egal.", sagte ich, nahm mir Klamotten aus meinem Schrank und ging duschen. Ich drehte das Wasser auf und genoss es, wie die einzelnen heißen Wassertropfen auf meinen Oberkörper abprallten. Ich liebe einfach dieses Gefühl.

Während ich geduscht habe, hörte ich eine Stimme nach mir rufen. Es war Nika. „Stegi?", rief sie nun ein zweites Mal. „Ja?", rief ich zurück und drehte das Wasser zu, damit ich sie besser verstehen konnte. „Kommst du mit Frühstücken?", fragte sie. „Ja, wartest du?", rief ich zurück. „Klar!", rief sie wieder und ich drehte das Wasser wieder auf.

Nach ungefähr 2 Minuten zog ich mir schnell eine schwarze Jogginghose und ein weißes lockeres Shirt an und schaute mich im Spiegel an. Meine Haare waren nass und zerzaust. Irgendwie fand ich, dass das so gut aussah, also verließ ich das Badezimmer.

Ich sah Nika, wie sie auf meinem Bett saß und mich anguckte. „Lass und gehen.", sagte sie und stand auf. „Wo sind die anderen?", fragte ich und schaute mich um. „Schon vorgegangen.", sagte sie und öffnete die Tür und wir verließen das Zimmer.

Auf dem Weg redeten wir ein bisschen und dann schaute sie zu mir rauf und lachte. „Warum lachst du?". „Ich finde deine Frisur spitze!", sie zeigte auf meine Haare. Ich ging mir durch die Haare und versuchte sie zu stylen, doch Nika haute meine Hand weg. Ich schaute sie geschockt an. „Lass das! Du siehst süß aus, wenn deine Haare zerzaust sind!", sagte sie und zerzauste meine Haare.

Wir gingen in die Mensa und ich sah an einem Tisch Tim und seine Freunde sitzen und am anderen Tisch Tobi, Mike, Felix, Marcel, Robert, Anton, Laura, Kylie und Anna. Wow, alle meine Freunde mal vereint.

Plötzlich sprang Nika auf meinen Rücken und wuschelte wieder meine Haare. Ich konnte sie gerade noch so halten und ließ sie auf meinem Rücken bleiben. Ich trug sie bis zum Tisch und setzte sie auf den Tisch ab. Wir lachten beide gleichzeitig. Ich wollte mich hinsetzten, doch sie hielt mich fest und zog mich zu sich und umarmte mich, als wären wir zusammen und ich erwiderte die Umarmung. Deutlich konnte ich Tim's Blicke auf meinem Nacken spüren, doch das war mir jetzt egal.

Wir lösten uns und Robert fing an zu reden: „Ihr könntet ein perfektes Paar sein! Ehrlich.". Wir schauten uns an und lachten. „So ist doch eine Freundschaft am besten! Sowas hatten wir lange nicht mehr!", rief Nika und küsste mich auf die Wange. Ok?

Um ca. 12 Uhr gingen wir wieder hoch auf unsere Zimmer und packten unsere Sachen zusammen, um zum Strand zu gehen, der nicht weit vom Internat entfernt war, vielleicht 2 Minuten zu Fuß.

Am Strand

„Wie schön das Leben doch ist!", sagte Tobi fröhlich und legte sich auf den Sand. „Manchmal.", fügte ich hinzu und machte es ihm gleich. „Was ist?", fragte er und drehte sich zu mich. „Nichts.", sagte ich und blätterte in meinem Buch rum. Er nahm mir das Buch aus der Hand. „Ey!", sagte ich leicht sauer. „Ich weiß doch, dass etwas nicht stimmt!", sagte er und schaute mir tief in die Augen. „Du hast gewonnen! Es ist wegen..", er ließ mich micht ausreden: „Tim.", sagte er genervt und schaute mich gelangweilt an. „Ja.". „Ganz ehrlich Stegi: Du hast einen besseren verdient als Tim. Ich habe gehört, dass er Natalie flachgelegt hat und was mit Lucia anfangen will.", seufzte er. „Natalie hat es mir bestätigt.", fügte ich hinzu und schaute auf den Sand. „Ach Stegi...du bist viel zu gütig. Wenn er dich ausnutzt, dann wird er meine Faust zu spüren bekommen!", fauchte er nun. „Beruhig dich. Das ist zwar nett & süß von dir, aber ich werde wahrscheinlich eh nicht mit ihm zusammen kommen. Ich meine, guck ihn dir an..", wir schauten beide gleichzeitig zu ihm rüber, „er ist niemals schwul!", sagte ich schon fast traurig.

Das ist die Wahrheit und du solltest dich damit abfinden, Stegi! , sagte ich zu mir selber.

„Also ich weiß nicht wie du es siehst, aber...", weiterreden konnte er nicht, denn Kylie kam zu uns und setzte sich zwischen uns. Tobi und ich schauten uns an. „Sorry, wenn ich störe, aber..", sie wandte sich an Tobi, „ich wollte dich fragen, ob du mit ins Wasser kommst.", fragte sie und wurde rot. Tobi schaute sie an und dann guckte er zu mir rüber, wobei ich versändnisvoll nickte. „Klar, geh schonmal vor.", lächelte Tobi und sie lächelte ihn auch an und ging schon mal vor. „Ich liebe sie immernoch...", sagte Tobi und schaute ihr hinterher. „Na dann, los!", sagte ich und schubste ihn.

„Ey! Ich will dich nicht alleine lassen!", sagte er und guckte ihr immernoch sehnsüchtig hinterher. „Tobi,", fing ich an und er schaute mich an, „geh ruhig. Ich will kurz alleine sein und außerdem wäre es doch toll, wenn wenigstens einer von uns sein Glück zuerst findet und ich gönne es dir.". Ich klopfte ihm auf die Schulter. Seine Augen strahlten: „Stegi, ich wüsste nicht, was ich ohne dich getan hätte! Du bist der beste Freund aller Zeiten! Ich liebe dich, bro!", er stand auf und rannte zu Kylie.

Ich lächelte und nahm mir mein Buch, was auf Tobi's Handtuch lag, weil er es mir weggenommen hat. Ich schlug es auf und fing an zu lesen. Ein Schatten breitete sich auf mir aus und ich schaute hoch: Tim. „Hey, ich hoffe ich störe nicht.", sagte er und kniete sich vor mich hin. „Ach nein, alles gut.", sagte ich und schlug das Buch wieder zu. „Ich habe erfahren, dass wir Montag frei haben und wollte dich deshalb fragen, ob du Lust hättest, mit mir spazieren zu gehen..", fragte er schüchtern. Ich war geschockt. Was hat er da gerade gefragt? Bitte sag mir, dass das kein Traum ist!

„I-Ich, ähm...", ich konnte keinen richtigen Satz rausbekommen, da ich zu geschockt war. „Du musst nicht, wenn du nicht willst.", sagte er schon fast traurig und stand auf. Ich hielt ihn auf: „Ach was! Alles gut! Ich würde liebend gerne mit dir spazieren gehen, ehrlich!", sagte ich glücklich und sah, dass er lächelte, also lächelte ich auch. „Ein Morgenspaziergang wäre toll, ich hoffe, dass es nicht allzu schlimm für dich ist.", sagte er. „Ach, nein. Ich gehe gerne morgens spazieren, da ist nämlich niemand draußen und man ist alleine.", entgegnete ich. „Genau das ist das tolle daran.", grinste er. „Was?", fragte ich, weil ich es nicht ganz verstanden habe. „Ist egal. Bis dann, wir werden uns ja eh sehen.", winkte er mir zu. Ich verabschiedete mich und legte mich wieder auf den Sand.

Zufrieden lächelte ich und versuchte zu schlafen.

Das hat mein verlängertes Wochenende gerettet.

It hurts. | #stexpert ff ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt