C•92 der letzte Kampf

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Ich konnte es nicht glauben. Ich konnte es wirklich nicht glauben. War das ein Traum? Oder hab ich mir das nur eingebildet?

„Stegi?!", rief er aufeinmal fassungslos. Ich heulte weiter, da ich kein Wort mehr rausbekam. Es war einfach wie im Traum. Ich hätte von mir selbst nieeeeee gedacht, dass ich mich mal so freuen würde, die Stimme meines Vaters zu hören. „Stegi? Bist du es wirklich?!", hörte ich aufeinmal Tim rufen, mit einem Beben in der Stimme.
Tim.
Tim!
OMG. Ich heulte noch mehr. Meine große Liebe. Mein ein und alles. Mein Leben.
Ich konnte es halt einfach wirklich nicht glauben. Voller Freude und mit Tränen in den Augen versuchte ich mich zu sammeln, jedoch ohne Erfolg. Mein Herz hämmerte wie verrückt gegen meine Brust, sodass ich dachte, dass es Rolf und Matilda gehört haben. Ich sackte zu Boden zusammen und weinte. Ich ließ meinen Tränen freien Lauf. Und es fühlte sich verdammt nochmal gut an. „Ist alles in Ordnung?", hörte ich Matilda fragen und kurz darauf sah ich sie, wie sie sich mit Rolf zu mir hinkniete. Mit einem Lächeln im Gesicht und unfassbar vielen Tränen in den Augen nickte ich und schaute die beiden an. Sie schauten mich besorgt an, wobei ich meine Hände auf ihre Schultern legte und heulend sagte, dass ich glücklich bin. Wow. Dass ich das überhaupt geschafft habe in meinem Zustand ist heftig.

Für einen kurzen Moment war es still, so still, dass man wirklich mein pochendes Herz hören konnte. Dann aber unterbrachen schnelle und harte Schritte die Stille und BOOM. Marc stand dann plötzlich vor uns.
Moment. Marc?
Omg!
Sofort schaute ich ihm in die Augen und sah Verachtung, Rache, Hass. Es war vorbei. Meine Hände zitterten und ich drückte ausversehen auf die „Auflegen"-Taste von dem Telefon in meiner Hand. Matilda und Rolf verstanden anscheinend nicht und drehten sich in die Richtung, in die ich hinguckte. Marc stand in einem grellen Schein vor uns dreien und schaute uns von oben bösartig an. Die Perspektive, von der ich ihn sah, machte mir ein wenig Angst. Es machte ihn in meinen Augen stark und er war höher gestellt, als wir drei. (Macht der Satz Sinn? Hahahaha)

Plötzlich wurde er handgreiflich, pakte mich am Kragen und hob mich hoch. Aus Reflex wehrte ich mich, jedoch mal wieder ohne Erfolg. Ich hatte keine Kraft mehr. Er drückte meinen Hals in seiner Hand fester, sodass mir das Atmen verdammt nochmal schwerfiel. Nun schwebte ich da. Vielleicht 10 cm über dem Boden. Und er konnte mein Gewicht mit einem Arm halten. Wow. Obwohl, so viel wog ich garnicht. Er hielt mich so weit hoch, sodass ich nun von oben mit zusammengekniffenen Augen auf ihn herabsah, um ihm in seine racheerfüllten Augen zu blicken. Es machte mir noch mehr Angst. „Marc, lass ihn in Ruhe!", rief Matilda, jedoch schubste Marc sie kräftig weg, sodass sie gegen eine Vitrine knallte, die daraufhin in tausend Scherben zerbrach. „Ma-til-da", kretzte ich nur. „Um Gottes Willen!", rief Rolf und lief zu ihr. Sie saß mit einem blutigen Arm und Kopf angelehnt an der Wand. Ein Schmerz im linken Brustbereich machte sich bei mir bemerkbar. Sie war mir so vertraut. Zwar kannte ich sie vielleicht gerade mal erst 1 Stunde, aber das genügte. Und wegen mir musste sie leiden. „Wie konntest du-", hörte ich Rolf knurren, der sich dann kurz darauf in unsere Richtung drehte und Marc mit Tränen in den Augen ansah. Ein weiterer Schmerz. Die beiden taten mir so leid. Ich wünschte ich könnte alles rückgängig machen. Rolf boxte Marc einmal kräftig in den Bauch, sodass er mich losließ und ich heftig auf den Boden aufprallte. Sofort begann ich schnell zu atmen und Kräfte zu sammeln. „Das war ein großer Fehler.", knurrte Marc und schlug auch einmal kräftig Rolf in den Bauch. „NEIN!", rief ich, während Rolf nach hinten zur Wand taumelte und ebenfalls angelehnt an der Wand saß. Tränen füllten meine Augen.
Nein.
Nein.
Es ist alles meine Schuld gewesen. Schnell lief ich zu den beiden hin und saß mit vollgeheulten Augen vor ihnen. „Gib nicht auf.", murmelte Rolf kaum verständlich. Meine Mundwinkel zogen sich automatisch nach unten und ich schüttelte leicht meinen Kopf. Ich hatte es satt. Ich wollte nicht mehr kämpfen. Genau deswegen habe ich doch damals mit Karate aufgehört. Ich schluchzte einmal. Dann wischte ich mir die Tränen vom Gesicht und bemerkte dann, dass Rolf und Matilda Händchen hielten. Mein Herz schmerzte. Wegen mir mussten sie das durchmachen. Alles wegen mir.

It hurts. | #stexpert ff ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt