C•51 It hurts.

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Montag, 1. Schulstunde

„Wir sind froh, dass du wieder da bist.", sagte Marcel und setzte sich rechts neben mich. „Ja, ohne dich war es voll langweilig.", entgegnete nun Felix, der sich links neben mich setzte. „Ich brauchte diese Auszeit, sorry.", ich hob die Schultern und schaute die beiden an. Herr Chuck betrat den Raum und der Unterricht begann. Juhu.

Tim saß in der ersten Reihe und war mit dem Rücken zu mir gedreht. Immer, als er zu mir nach hinten schaute, hämmerte mein Herz wie wild gegen meine Brust und ich hielt den Atem an. Ich wusste nicht, warum ich so reagierte. Die Blicke von Tim waren doch schließlich bedeutungslos, oder? Oder?

Irgendetwas in mir sagte, dass die Blicke von Tim nicht bedeutungslos waren. Sie wollten mir etwas sagen, aber was?

Ich ballte meine Hände unter dem Tisch zu Fäusten, als ich an den plötzlichen Schmerz in meiner Brust dachte. Wie es sich angefühlt hat, als ich von Nika und Lucia erfahren habe, dass ich nur eine Wette für Tim war. Das tat höllisch weh. Ich versuchte, den Schmerz mit Wut zu verdrängen und anscheinend bemerkte es Felix. „Ist alles ok?", flüsterte er. Ich schaute leicht erschrocken zu ihm und nickte dann schnell. „Wirklich?", fragte er nochmal. „Ja, alles gut.", log ich. Sein Blick wanderte zu Tim und blieb kurz bei ihm stehen, dann schaute er mich wieder an. „Es ist wegen Tim, oder?", er zog leicht eine Augenbraue in die Höhe. Ich gab nach und atmete einmal tief ein und aus, dann schaute ich zu Tim: „Mein Herz hämmert gegen meine Brust, wenn ich ihn sehe und er mich ansieht.". Er schaute mich mit einem Lächeln an: „Awww Stegi. Das ist sau süß.". Doch dann änderte sich sein Lächeln leicht: „Aber glaubst du, dass er nach all dem immernoch der richtige für dich sei?". Mein Magen verkrampfte sich. Ich war mir sicher, dass ich ihn liebte. Dann kam Felix und brachte meine Gedanken und Gefühle durcheinander.
ehhh....danke...
„Ich wollte mir eingestehen, dass ich ihn nicht mehr liebte...", fing ich an. „Aber...?", unterbrach er mich. „Aber mein Herz will es anders. Ich habe noch Gefühle für ihn, auch nach dem, was passiert ist. Es ist wie....eine Sucht.", erklärte ich ihm. „Ich frage mich immer, wie du es schaffst, die richtigen Worte zu treffen, um süß zu sein.", er lächelte wieder. Ich schaute weg: „Es kommt tief aus meinem Herzen. Das ist das Geheimnis.".

Ich schaute auf Tim's Hinterkopf. Seine braunen Haare waren zerzaust und ich fand, dass das sehr sexy aussah. Ich biss mir leicht auf meine Unterlippe. Hätte ich sein Gesicht gesehen und vielleicht noch seinen Oberkörper, aber nackt, dann wäre ich wahrscheinlich zerschmolzen wie Butter in der Sonne. Stegi, was laberst du da?

Ich schüttelte meinen Kopf. Tim und ich würden niemals wieder zusammenkommen. Ich senkte meinen Kopf. Es war vorbei. Das Ende von Tim und Stegi. Eine kurze und traurige Liebesgeschichte.

Schulschluss, 17:48 Uhr

„Willst du nicht mit uns in die Stadt gehen?", fragte Tobi, der auf sich, Felix, Mike und Marcel zeigte. Ich schüttelte mit einem Lächeln den Kopf: „Muss noch eine Hausarbeit erledigen. Außerdem möchte ich für heute alleine sein.". Tobi kam auf mich zu und legte seine Hand auf meine Schulter: „Wenn was ist, dann bin ich für dich da.". Ich nickte dankend und verabschiedete mich von ihnen. Ich ging durch den Flur im 2. OG der Schule und schaute die Türen der Räume an. Der Flur war zu meinem Erstaunen leer, obwohl es um die Uhrzeit immer voll war, denn in dem Flügel der Schule mussten welche Nachsitzen. Es war still. Das einzige was man hörte, war das Auftreten meiner Füße auf den Boden. Mein Blick wanderte zur Tür des Abstellraums und ich blieb kurz stehen. Damals war ich da eingesperrt, weil ich nicht wusste, wie man die Tür aufmachte. Ich lachte und ging langsam weiter.

Plötzlich packte mich jemand von hinten und ich hielt die Luft an. Meine Augen weiteten sich und die Panik kam in mir hoch. Als ich in den Abstellraum gezogen wurde, kniff ich meine Augen zusammen und haute mit meinem Ellebogen mit voller Wucht gegen den Bauch des Typen, der mich gepackt hatte. „Ahhhh...", stöhnte er schmerzvoll. Meine Augen gewöhnten sich langsam an die plötzliche Dunkelheit und ich konnte den Lichtschalter entdecken. Als das Licht an ging, konnte ich das Gesicht des Typen sehen.
Tim.

„Tim....!", schrie ich fast, weil ich nichts anderes sagen konnte. „Stegi....ich..", stotterte er und hielt sich mit der Hand seinen Bauch fest. Er kam langsam auf mich zu, doch ich streckte meine Hand aus, um Abstand zwischen ihm und mir zu haben. „Tim, was soll das?", ich nahm all den Mut zusammen, um reden zu können. Doch das verschnellerte Hämmern meines Herzens gegen meine Brust konnte man nicht überhören. „Ich-ich wollte mit dir reden...", stotterte er und schaute mich traurig an. „Ich will nichts wissen.", winkte ich mit meiner Hand und drehte mich zur Tür. Gerade als ich sie öffnen wollte, schubste er mich leicht von ihr weg. Ich schubste ihn mit meinen Händen gegen seine Brust weg und konnte für einen kurzen Moment seinen Sixpack spüren. „Stegi...". „Tim...!", zischte ich fast. Er schaute mich traurig an und ich musste zugeben, dass ich diesen Blick nicht ertragen konnte. Es zerbrach mir das Herz. „Stegi....ich will dich doch nur...", machte er weiter und kam wieder auf mich zu, doch ich schubste ihn wieder weg. „Lass mich in Ruhe!", zischte ich wieder. „Stegi...", er hielt mich fest am Arm. Ich versuchte mich von seinem Griff zu lösen, doch ohne Erfolg. Als er bermekte, dass er meinen lauchigen Arm mit seinem Griff zerdrückte, ließ er los und raufte sich die Haare und fluchte leise. Dann schaute er mich an und mein Herz wäre fast zerschmolzen. „Stegi, ich liebe dich.", hauchte er so leise, doch ich konnte es noch hören. Ich konnte den Damm der Tränen der zu brechen drohte, nicht mehr zurückhalten und weinte los. Die Tränen flossen meine Wangen hinunter und landeten auf mein Tshirt. „Tim, es schmerzt.", ich schniefte einmal. „Und ich würde alles tun, was du willst.". Ich weinte noch mehr und er wollte auf mich zu gehen, doch ich ging rückwärts auf eine Wand zu. Ich blieb kurz vor der Wand stehen, senkte meinen Kopf, kniff meine Augen zusammen, atmete einmal tief ein und aus und hob wieder meinen Kopf. Ich öffnete meine Augen, die nur von Tränen überschwemmt waren und biss für einen kurzen Moment meine Zähne aufeinander. Dann öffnete ich meinen Mund.

„Was ich will, ist dich nie wieder in meinem Leben sehen zu müssen.".

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