C•48 In das Lächeln verliebt

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Stegi P.o.V

Ich wurde von den Sonnenstrahlen geweckt, die durch mein Fenster in mein Zimmer schienen. Ich welzte mich einmal im Bett und schaute auf meinen Wecker und bekam einen Schock.

11:59 Uhr

Ich musste zur Schule!

Warum hatte der verdammte Wecker nicht geklingelt? Ich stand auf, zog mich schnell um und rannte die Treppen hinunter. Dad saß gemütlich auf dem Sofa mit einem Kaffee und der Zeitung in der Hand. „Wo willst du hin?", fragte er, während er an seiner Tasse nippte. „Schule?!", fragte ich verwirrt und schüttete mir Orangensaft in das Glas. „War David schon hier?", fragte ich schnell und verschluckte mich an meinem Orangensaft. Er schaute mich immernoch verwirrt an. Ich nahm mir ein Brötchen aus dem Brotkorb und rannte zur Tür, während ich ging versuchte ich, das Brötchen zu essen.

„Stegi.", sagte Dad entspannt. Ich hörte nicht auf ihn, sondern versuchte, mir meine Jacke anzuziehen.
„Stegi.", wiederholte er ein zweites Mal. Ich schaffte es, meine Jacke halbwegs anzuziehen und nahm dann meine Tasche vom Boden.
„Stegi.", ein drittes Mal. Ich hörte immernoch nicht auf ihn, sondern versuchte, meine Schuhe anzuziehen und öffnete die Tür. Als ich die Tür öffnete und gerade hinaustreten wollte, schrie Dad: „Stegi, verdammt nochmal!". Ich drehte mich genervt um und zischte: „Ich muss zur Schule! Ich komme zu spät!". Er legte seine Tasse und die Zeitung auf den Tisch. Er nahm den Kalender von der Wand. Was wollte er mit dem verdammten Kalender? Ich hatte gerade keine Zeit! Er ging in Zeitlupe auf mich zu, was mich wütend machte. Ich hatte keine Zeit und er verschwendete meine Zeit, indem er langsam auf mich zu ging. Ich riss ihm den Kalender aus der Hand und erschrack.

„Wir haben Sonntag.", lachte er.

Ich konnte es nicht fassen. Ich ließ meine Arme sinken und lächelte leicht. Ich schaute rauf zu Dad und er lachte noch mehr, als er meinen Blick sah. „Oh man! Ist doch alles scheiße hier!", fluchte ich und trat wieder ins Haus. Ich zog meine Schuhe und meine Jacke aus und stampfte zur Theke. Ich trank den restlichen Orangensaft aus und ließ mich mit meinem Brötchen auf die Couch fallen.

„Du bist echt unverbesserlich.", lachte Dad und setzte sich in den Sessel, trank seinen Kaffee weiter und nahm die Zeitung in die Hand. „Lass mich.", sagte ich, legte mich hin und aß das Brötchen zuende. Als ich fertig war, stand ich auf und drehte mich zu Dad.

„Nika ist hier.", fing ich an. Er schaute mich über die Zeitung hinweg an: „Glaubst du, dass ich das nicht gemerkt habe?". Ich war zuerst geschockt, doch dann wunderte es mich nicht, dass er das wusste: „Sorry, dass ich dir das nicht vorher gesagt habe.". Er nickte: „Ist nicht so schlimm. Ich wüsste nur zu gerne warum sie hier ist.". Ich schluckte einmal. Es lohnte sich nicht, ihn anzulügen. Außerdem wollte ich Dad nicht anlügen, also rückte ich mit der Wahrheit raus: „Sie wollte sich entschuldigen. Dafür, dass sie von der Wette wusste. Sie meinte, dass sie nicht die Absicht gehabt hätte, es erfahren zu wollen.". „Hast du sie angenommen?", fragte er dann. „Ich weiß nicht, ob ich es tun sollte. Wir hatten uns vorher schon gestritten und da hatte ich keine Lust, sie zu sehen. Aber ich möchte sie zurück und außerdem will ich die Freundschaft mit den anderen nicht dadurch gefährenden.", strömte es aus meinem Mund hinaus. Er nickte verständnisvoll: „Ich würde gründlich über die Entscheidung nachdenken.". „Versuche ich ja, deswegen habe ich ihr gesagt, dass ich Zeit brauche.".

Stille.

Ich ging hoch auf mein Zimmer und legte mich erschöpft auf mein Bett. Ich nahm mein Handy und wollte Musik hören, bis ich bemerkte, dass ich einen verpassten Anruf hatte.

Von Tim.

Tim.

Warum hatte der Idiot mich angerufen? Wollte er sich per Telefonat bei mir entschuldigen?

Plötzlich fiel mir ein, dass ich ihn gestern die ganze Zeit angerufen habe, nur um seine Stimme bei der Mailbox zu hören. Was war ich nur für ein Spast? Ich überlegte, ihn zurück zu rufen, doch ließ es sein.

Das würde eine Katastrophe auslösen.

Es klopfte an meiner Tür und kurz darauf kamen David, Lucas, Nick und Rose rein. Rose lächelte mich an, was ich erwiderte. Sie sah toll aus. „Du fährst ja morgen wieder zurück.", fing David an. „Deswegen wollten wir dich vorher noch besuchen.", sagte Nick dann. Rose setzte sich zu mir aufs Bett und David und Nick auf die Couch. Kurz darauf kam Nika rein, die Rose einen vernichtenden Blick zuwarf. Nika setzte sich auch zu mir und blickte immernoch Rose an.
Was hatte sie?

„Nika. Lange nicht gesehen.", fing David an und umarmte sie. „Stimmt.", sagte Lucas, umarmte sie und Nick tat es ihm gleich. „War auch irgendwie untergetaucht.", lächelte sie. Ich schaute sie nachdenklich von oben bis unten an. Irgendetwas, dachte ich, irgendetwas mochte ich an ihr nicht. Es reizte mich. Aber ich wusste nicht, was es war. „Rose.", sagte Lucas und zeigte auf Rose, „Das ist Nika. Eine sehr gute Freundin.". Sie stand auf und lächelte Nika an.
Wow. Ihr Lächeln war so umwerfend.
„Ich habe viel von dir gehört. Auch, dass du umwerfend sein solltest. Ehrlich gesagt bist du das auch.", lächelte sie wieder. Nika erwiderte ihr Lächeln angeekelt: „Aha.". Nika setzte sich sofort hin und Rose stand da wie abgesetzt. Sie tat mir so unglaublich leid. Ich wusste nicht einmal, warum Nika sie hasste. Ich klopfte auf den Platz neben mir und Rose schaute mich an. Als sie meine Geste betrachtete, lächelte sie, nickte und setzte sich neben mich. Diesmal spürte ich Nika's vernichtenden Blick auf mir, ignorierte sie aber. Ich legte vorsichtig und unbemerkt meinen Arm um Rose' Taille und sie schaute mich zuerst verwirrt an, doch lächelte wieder.

Ich glaube, ich habe mich in das Lächeln verliebt.
Es erinnerte mich irgendwie an eine schöne Zeit, in der ich wunschlos glücklich war.
Mit Tim.

Tim.

It hurts. | #stexpert ff ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt