C•80 bester Freund

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Stegi P.o.V

(3 Tage später)

Ich stand vor meinem Spiegel und betrachtete mein Gesicht. 3 Tage lag ich auf der Couch und habe gezockt oder Fernsehen geguckt, während Tim mit Basti und seinen Kumpels feiern war. David und die anderen hatten keine Zeit aber heute konnte ich sie endlich wiedersehen. Tobi, Felix, Nika, Marcel und Mike wollten auch heute zurückkommen und deswegen hatte David die grandiose Idee, das zu feiern. Mal ehrlich, ich war wirklich nicht der Typ zum feiern, jedoch wollte ich das Tobi zuliebe tun. Außerdem musste ich noch mit ihm reden.

Scharf zog ich die Luft durch die Nase. Wie würde er reagieren? Ganz cool? Wütend? Oder würde ihn das garnicht interessieren? Mein Herz schlug schneller bei dem Gedanken, mit Tobi zu reden. Klar, er war mein bester Freund und wir konnten über alles miteinander reden, aber ich war nunmal nicht der Mensch, der gern redete. Mit Nika wollte ich erst als letztes reden. Irgendwie war seitdem Tim da war unsere Freundschaft den Bach hinuntergeflossen. Seit Tim da war? Dein ernst? Du kannst nicht immer die Schuld bei anderen suchen!

Ich schüttelte meinen Kopf, raufte meine Haare und tapste ins Badezimmer. Als ich mich dann dort vor den Spiegel stellte, konnte ich durch die Reflektion meine Parfüm-Schublade erkennen und bemerkte, dass mein Lieblingsparfüm fehlte. Hatte Tim es mitgenommen oder habe ich das verloren? Ich musste nachdenken. Bevor wir zu Dad's Date gegangen sind, habe ich das aufjedenfall benutzt. Danach habe ich es nicht wiedergesehen. Tim konnte es nicht mitgenommen haben. Er hätte danach gefragt und es nicht so mitgenommen. Hmmm. Egal. Ich hatte es bestimmt irgendwo in meinem Zimmer gelassen.

Ich ließ, obwohl es draußen so heiß wie in einer Sauna war, warmes Wasser in de Badewanne laufen und holte mein Handy und meine Musikbox. Ich kuppelte beides miteinander und machte meine Lieblingslieder an. Langsam zog mich meine Klamotten aus und legte eine Badekugel ins Wasser. Das Wasser sprudelte und ich drehte den Wasserhahn zu. Ich legte mich in die Wanne hinein und genoss diese Wärme. Es fühlte sich toll an. Ich tastete meinen Körper ab und machte Halt an einer Stelle. Ich umfasste mein Glied mit einer Hand. Es war komisch, sich selbst einen runterzuholen. Oder nicht? Oder nicht?!

Für Tim war das bestimmt nicht komisch. Der machte das doch schon etwas länger und hat dementsprechend mehr Erfahrungen als ich. Ich musste schmunzeln. War ich gut genug für Tim, wenn ich mich schon nicht traute, mir selbst einen auf ihn runterzuholen? Hmmm.

„Mir ist es egal, ob du Erfahrungen damit hast, oder nicht. Außerdem können wir so gemeinsam alles an dir erkunden und ich kann dich belehren.", grinste er verführerisch und küsste mich auf die Lippen.

Ach, Tim. Ich liebe dich so sehr. Ich tauchte mit dem Kopf unter Wasser und blieb so für einige Sekunden. Ich lugte mit den Augen aus dem Wasser und schloss sie dann wieder.

Nach einer Ewigkeit ließ ich das Wasser ablaufen und duschte mich ab. Ich stieg aus der Wanne und zog mir frische Klamotten an. Vor dem Spiegel föhnte ich mir meine Haare und ging dann hinunter ins Erdgeschoss. „Stegi!", rief jemand plötzlich, wobei ich zusammenzuckte. Tobi, mein bester Freund, war wieder da. „Tobi!", rief ich glücklich, wobei wir aufeinander zuliefen. Wir umarmten uns lange und fest, wobei mir fast die Tränen kamen. „Ich habe dich mega vermisst.", sagte ich. „Ich dich auch.".

Wir setzten uns auf die Couch und redeten ein bisschen. Bis ich den richtigen Moment fand, es ihm zu erzählen. Mein Herz schlug wie verrückt und ich konnte mich nicht konzentrieren. „Tobi....i-ich ähm...i-ich also...", stotterte ich, wobei er mich verwirrt anschaute. Toll. Ich hatte es schon wieder verbockt. „Ich bin mit Tim zusammen.", sagte ich dann entschlossen und schluckte einmal fest. Ich hatte mit allen Reaktionen gerechnet, aber nicht mit dieser: „Ich weiß.". Erschrocken schaute ich ihn an: „Woher?". „Als du im Krankenhaus lagst hat mich dein Vater angerufen und mir alles erzählt. Er meinte auch, dass er hofft, dass du und Tim wieder zusammen kommt.". Er verschränkte die Arme abwehrend vor der Brust und schaute mich abwartend an. Was sollte ich sagen? Ich fühlte mich wie ein Stück Scheiße. „Mal ehrlich Stegi? Wie kannst du 1. mir nicht sagen, dass du fast gestorben bist und 2. ihm verzeihen, obwohl er dir das Herz gebrochen hat?", fragte er dann ernst und es fühlte sich so an, als würde mein Herz in Stücke gerissen werden. „Er hat es wieder geheilt.", entgegnete ich und bereute sofort, was ich gesagt hab. „Du bist naiv.". „Bin ich nicht.". „Doch bist du.". „Hör mir zu.", sagte ich und stand auf, „Du hast Tim nicht so kennengelernt, wie ich es getan habe! Jeder hat eine zweite Chance verdient, genau wie Nika. Klar, er hat mich verletzt und mich enttäuscht, aber er würde wenn er könnte das ändern. Er gibt mir die Art von Gefühlen, die Autoren in Romanen beschreiben. Wenn er in meiner Nähe ist fühle ich keine Schmetterlinge im Bauch, sondern einen ganzen Zoo. Er ist einfach alles für mich und ich kann es verstehen, wenn du ihn nicht magst. Ich wünsche mir aber, dass du wenigstens mirzuliebe so tust, als würdest du ihn mögen. Danke.". Er stützte seine Stirn auf seinen Händen ab, hob seinen Kopf dann hoch um sich dann die Haare zu raufen. „Stegi Kyle.", fing er an, wobei ich auf die schlimmste Reaktion gefasst war, „Wir kennen uns schon ewig lange und sind somit durch dick und dünn gegangen.", er stand auf und legte seine Hand auf meine Schulter, „Dirzuliebe versuche ich ihn zu mögen.". Oh mein verdammter Gott! War das jetzt ein Traum oder die Realität? „Ist das dein ernst?", fragte ich vorsichtshalber nach, wobei er nickte. Glücklich kreischte ich auf und warf mich in seine Arme: „Danke. Ich liebe dich.". „Aber wenn er es vermasselt, ist es endgültig aus.", sagte er dann undwir lösten uns. Ich nickte und war ihm dankbar, dass er mir nicht allzu böse war. Ich hatte einfach den besten Kumpel den man je haben kann.

It hurts. | #stexpert ff ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt