C•52 Gebrochener Traum

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Stegi P.o.V  (immernoch :D)

Mit tränenüberschwemmten Augen lief ich die Treppen ins Erdgeschoss hinunter und verließ das Gebäude. Ich musste hier weg. Ich rannte ohne nachzudenken zum Wald und blieb an einem Baum, der sich am Anfang des Waldes befand, stehen. Ich hob meinen Kopf, um in den Himmel zu schauen und weinte noch mehr. Tim hatte mir wieder seine Liebe gestanden, doch diesmal servierte ich ihn ab. Ich wollte zuerst sagen, dass ich ihn auch liebte, doch meine Wut mischte sich zusammen und eines meiner inneren Stimmen ergriff das Wort und sprach es aus.

Es war endgültig vorbei.

Ich weinte noch mehr. Es war meine innere Göttin, die am Boden zerstört war. Sie liebte Tim über alles, doch das kleine Biest in mir konnte Tim nicht vertrauen. Es war meine innere Göttin, die immer das Wort ergriff, als ich mit Tim verabredet war.

„Was ich will, ist dich nie wieder in meinem Leben sehen zu müssen.".

Das war schon hart und gemein, doch meinem inneren Biest gefiel das. Ich setzte mich auf das weiche Gras und lehnte mich an den Baum. Ich platzierte meine Tasche vor meiner Brust und umarmte sie. Dann weinte ich weiter.

Tim P.o.V

Ich stand wie verlassen da. Er hatte mich drei Mal verletzt. Von denen die ersten beiden Male nur körperliche Verletzungen waren. Ich sollte eigentlich nicht jammern, denn ich hatte ihn viel mehr verletzt.

„Was ich will, ist dich nie wieder in meinem Leben sehen zu müssen.".

Das tat am meisten weh. Ich legte meine Hand auf meine Brust und spürte, dass mein Herz schneller schlug. Es war Stegi, der diese Reaktionen auslöste.

Aber es war auch nicht Stegi, der das zu mir sagte. Er liebte mich doch auch aus tiefstem Herzen, oder nicht?

„Ich hätte auch gerne mal eine Freundin. Aber eine, die mich wirklich liebt.", sagte Basti und schaute auf die Decke. Ich lachte leicht: „Die wirst du eines Tages finden. Hab Geduld.". „Ich habe aber keine Geduld!", er schlug sich das Kissen vors Gesicht. „Ich war auch mal in so einer ähnlichen Situation. Aber ich habe gewartet und er ist gekommen.......Stegi.", ich lächelte.

Und er ist wieder gegangen. Schweigend lief mir eine Träne die Wange hinunter. Als sie Halt an meinem Kinn machte, merkte ich, dass ich mich total verändert habe, seitdem ich Stegi kannte. Ich wurde verletzlicher. Vorher hätte ich niemals hinter jemandem geweint. Ich wischte mir die Träne weg, massierte kurz mein Gesicht und trat hinaus. Keiner war da. Gut so. Ich konnte mir vorstellen, wo er gerade war. Im Wald.

Sollte ich ihm hinterher gehen?
Was für eine Frage! Natürlich.

Ich machte mich auf den Weg.

„Was ich will, ist dich in meinem Leben nie wieder sehen zu müssen.".

Ich blieb stehen. Dann drehte ich mich um und ging in Richtung mein Zimmer. Ich glaubte, dass Stegi mich in dem Moment nicht ertragen würde und ich ihn ebenfalls nicht.

Als ich vor meiner Zimmertür stand, überlegte ich erst, ob ich hineingehen sollte. Ich raufte mir die Haare und ging einfach hinein. Ich sah Basti auf seinem Bett liegen, sonst war niemand da. Er setzte sich hin, um mich besser anzuschauen. „Ich mache auch wirklich alles falsch, oder?!", schrie ich fast, warf meine Tasche gegen die Wand und schmiss mich auf mein Bett. Ich war wütend und traurig zugleich. Ich nahm mein Kissen und warf es ebenfalls weg. Dann mein aufgeschlagenes  Schulbuch. Ich riss einige Seiten raus und schleuderte es gegen die Tür. Und wieder raufte ich mir die Haare.

„Beruhig dich. Du machst nichts falsch.", versuchte es Basti, der auf mich zukam, doch ich stand auf. „Na klar! Erst das mit der Wette und jetzt habe ich ihn für immer verloren!", ich haute mit meiner Faust gegen das Bett und verdrängte den Schmerz. „Wie meinst du das?", er zog eine Augenbraue in die Höhe. „Was ich will, ist dich nie wieder in meinem Leben sehen zu müssen.", ich zitierte einfach Stegi. „Das hat er gesagt?", er schaute mich erschrocken an. Ich nickte schweigend und stützte meinen Kopf auf die Bettkante ab. Dann drehte ich meinen Kopf zu ihm: „Was soll ich nur machen?". Ich schaute ihn mit einem hilfesuchenden Blick an. Ich war völlig verzweifelt. Ich konnte Stegi wahrscheinlich nicht mehr zurückgewinnen.

„Ich hätte nicht gedacht, dass er das zu dir sagen würde, schließlich hat er dich heute angestarrt und ist immer zusammengezuckt, wenn du ihn angeschaut hast.", er machte ein nachdenkliches Gesicht. „Das hilft mir nicht weiter.", zischte ich. „Ok, beruhig dich. Sollen wir frische Luft schnappen?", er schaute mich besorgt an. „Ja, aber ich will alleine gehen.", sagte ich und verließ danach das Zimmer.

Mit den Händen in den Hosentaschen verließ ich das Internat und setzte mich an irgendeinen Baum, der außerhalb vom Internat war. Ich lehnte mich zuerst an ihn, doch sinkte zu Boden.

Mein Traum war gebrochen. Der Traum davon, mit Stegi wieder zusammen zu sein. Es war so, als würde jemand auf meinem Herz herumtreten. Und das mehr als 1 Millionen Mal. Ich stützte meinen Kopf auf meiner Hand ab und schaute gedankenverloren in den Himmel. Ich konnte schreien und weinen. Aber keine Träne wagte es, meine Wange hinunter zu kullern und kein Ton wagte es, aus meinem Mund zu entweichen.

Ich saß zusammengekauert und hilflos da. Niemand konnte mir helfen. Nicht einmal Basti, der alles für mich tun würde.

It hurts. | #stexpert ff ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt