C•58 der Kampf

1K 44 1
                                    

Ich schlich langsam zur Tür und atmete leise tief aus. Dann öffnete ich die Tür und atmete erleichtert aus, als es Miss Griselda war. „Hallo Stegi. Sind deine Sachen schon fertig gepackt?", sie schaute in mein Zimmer und ich versuchte ihr nicht die Sicht zu versperren. „Ich muss die restlichen Sachen noch falten und dann gehe ich.", lächelte ich und ging auf meinen Koffer zu. „Das ist schön.", sie drückte ihr Heft für die Zimmer an ihre Brust, „Wohin geht es denn, wenn ich fragen darf?". „Die erste Woche bleibe ich bei meinem Vater und dann fliegen wir zusammen mit seinem Freund nach Australien.", lächelte ich. „Oh, das ist sehr schön. Australien ist ein schöner Reiseort.", lächelte sie. Ich faltete den Rest noch ordentlich zusammen: „Australien ist mein Lieblingsland. Das ist so wunderschön dort.".

„Habt ihr dort eine Ferienwohnung?", fragte sie und nahm die Brille ab. „Ein Haus mit Pool.", entgegnete ich und packte den Rest ein. „Sehr schön. Dann wünsche ich dir viel Spaß und schöne Ferien. Komm gut wieder zurück.", sie lächelte mich an. Eigentlch war sie richtig zickig, aber jetzt war sie übel nett. „Dankeschön. Wünsche ich ihnen auch.", lächelte ich zurück und sie bedankte sich und verschwand.

Nur noch das Tshirt und...fertig! Ich machte meinen Koffer zu, nahm meinen Rucksack, packte mein Zeugnis sorgfältig ein und ein paar Snacks und eine Flasche Wasser. Ein Blick auf meine Armbanduhr verriet mir, dass wir 11:34 Uhr hatten. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so schnell fertig sein würde.

Zufrieden verließ ich mein Zimmer, um ein letztes Mal durch den Wald oder generell durch das ganze Gebäude zu spazieren. Ich summte ein anderes Lied vor mich hin und schloss meine Augen.

I wanna be your everything. I wanna be the one you need. So tell me where you've been all my life gonna make you mine tonight.
Hey baby you
You got what I need
But you say you're just a-

Ich stieß mit jemandem zusammen und als ich rauf sah, erschrak ich und zuckte gleichzeitig zusammen.
Raffi.
Er hob mich hoch und schubste mich von sich. Ich ballte meine Hände zu Fäusten. „Was willst du?", zischte ich. „Warum denn in so einem Ton Herr Kyle?", er grinste mich an. Ich zog eine Augenbraue in die Höhe. Er war alleine. War das Zufall? Nein. Er war sonst nie alleine. Das muss eine Falle sein! Ich hörte Schritte und wurde von hinten an den Armen gepackt. Ich wusste es! Es war Jonas, der stärkste der Basketballmannschaft. Raffi kam mir langsam näher. „Herr Kyle....Ich lasse sie sonst nachsitzen.", er grinste weiterhin. Mir wurde übel. Dieses Grinsen gefiel mir ganz und garnicht. Genau wie die Person, die ihn trug. „Warum nennst du mich nicht beim Vornamen?", wagte ich mich zu fragen. „Warum? Hmmm....", er tippte sich nachdenklich mit dem Finger auf das Kinn, „Weißt du es, Ben?". Ban kam neben Jonas hervor.

„Vielleicht, weil er reich ist?". Mir ging langsam ein Licht auf. Haben die es auf das Geld von Dad abgesehen? Wollten die mich erpressen? Aber ich verstand es nicht. Raffi's Eltern waren auch reich. Was wollte er also? „Stegi, Stegi, Stegi. Warum zeigst du den Reichtum deines Vaters nicht?", er ging vor mir hin und her. „Ist es, weil du Angst hast, erpresst zu werden? Oder weil du Angst hast, beklaut zu werden? Oder ist das alles nur ein Täuschungsmanöver?", fragte er enst und stampfte fester auf den Boden. „Nichts von dem, was du aufgezählt hast.", zischte ich. „Achso...warum dann?", er schaute mich erstaunt an. Ich wusste, dass seine Blicke nur zum Täuschen waren. „Woher weißt du eigentlich, dass Dad reich ist?", ich mochte das Wort reich nicht. Ich verband mit dem Wort verwöhnte Kinder und geizige Eltern. „Ach...Ich hab mir mal die Zeit genommen, um mehr über meinen Feind zu wissen.", er grinste wieder.

Er kam wieder langsam auf mich zu. Ich sah seine zur Faust geballten Hand. „Und du bist mein Feind!", er versucht mir ins Gesicht zu schlagen, doch ich trat ihm in den Bauch und haute Joans mit meinem Ellebogen in den Bauch. Er trat ein paar Schritte nach hinten und Raffi taumelte nach hinten. Heute war ich froh, damals Kampfsport getrieben zu haben. Ich stellte mich in Kampfposition. Ben kam auf mich zu und ich kickte ihn mit meinem Fuß ins Gesicht und er knallte gegen die Wand. Zufieden ging ich ein paar Schritte nach hinten und wurde wieder gepackt. Raffi schüttelte mich fest und haute mich fest gegen die Wand. Er drückte mit aller Kraft meinen Kopf gegen die Wand. Ich nahm meinen rechten Fuß und trat ihm heftig gegen seine empfindlichste Stelle. Wie gut, dass ich sowas in der Kampfschule gelernt habe. Ich drehte mich um und verpasste ihm auch einen Kick ins Gesicht und er taumelte zur gegenüberliegenden Wand. „Raffi, du bist schwach geworden.", grinste ich gewinnerisch. „Schwach?", zischte er laut und rannte auf mich zu. Er boxte mir gegen die Wange und ich flog leicht nach hinten, jedoch konnte ich noch stehen. Jonas hielt mich wieder fest und Raffi kam wieder auf mich zu. Ich biss die Zähne aufeinander und verpasste Raffi einen Tritt ins Gesicht und nun war Jonas wieder dran. Ich fühlte einen Stich in meinem Rücken und fiel in ohnmacht.

Tim P.o.V

Wir rannten den Flur entlang zu Raffi, Jonas und Ben, die gegen Stegi kämpften. Ben saß zusammengekauert an der Wand und Raffi stütze sich an der Wand ab. Stegi hatte anscheinend gute Arbeit geleistet. Jonas stand mit dem Rücken gerichtet vor und und wir hörten einen dumpfen Aufprall. Ich schubste ihn weg und sah Stegi ohnmächtig auf dem Boden liegen. Mein Herz blieb für ein paar Sekunden stehen und meine Hände zitterten. „Stegi.", rief ich, doch keine Reaktion. „Tim, was machst du da? Es ist vorbei. Wir haben gesiegt!", lachte Raffi und Jonas stimmte mit ein. Vorbei? Vorbei?!

Stegi war....?!

Nein. Nein! Das musste ein Albtraum sein! Stegi konnte nicht....Nein!

Ich drehte ihn mit dem Gesicht zu mir und umfasste sein Gesicht mit meinen Händen. Sein Körper war noch warm. Aber seine Körpertemperatur betrug vielleicht 33 Grad. Ich küsste ihn auf die Wange und stand auf. „Ich wusste es! Ich konnte schon ahnen, dass du schwul bist!", schrie Raffi und rannte auf mich zu.

It hurts. | #stexpert ff ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt