It hurts. | #stexpert ff ✔️

C•16 Deine Schuld

Tränen fanden die Wege, meine Wangen runter zu kullern und auf meinem Shirt zu landen. Ich war hilflos. Hilflos und schwach. Ich hielt keine einzige Träne zurück, sondern ließ ihnen freien Lauf. Ich atmete schneller und hielt mich an das Regal hinter mir fest. Ich versuchte, aufzustehen, versagte aber. Ich weinte weiter. Diesmal war Tobi nicht da. Diesmal half er mir nicht.

Irgendwie schaffte ich es, all meine Kraft anzuwenden, um aufzustehen. Ich stand da. Mit dem rechten Arm am Regal festgehalten und schaute meine linke Hand an. Es tat höllisch weh. Als ich rauf schaute, sah ich Tim. Ich hielt meine Luft an und schaute ihn mit einem verletzenden Blick an.

„Stegi.", fing er an. Ich schüttelte den Kopf und wollte an ihm vorbeilaufen, was aber nicht ging, da er mich leicht nach hinten schupste. „Lass mich.", sagte ich und schaute auf den Boden. „Du wurdest von Raffi verprügelt?", er schaute mich gebannt an. „Nicht nur.", ich wollte jetzt echt nicht mit ihm reden. „Verdammt!", schrie er und trat heftig gegen eines der Regale. Langsam fühlte es sich so an, als ob ich keine Luft mehr bekäme. Er merkte, dass ich schneller und lauter atmete und drehte sich um. Er war ca. 1 Meter von mir entfernt, trotzdem versuchte ich, mit ihm zu reden, obwohl ich es nicht wollte und konnte.

„Tim...", keuchte ich mit einer zitternden Stimme.

Ich lehnte mich an das Regal, hielt mir meinen Bauch fest und schloss das eine Auge, weil die Schmerzen viel zu stark waren.

Ich schaute zu Tim rauf und er kam mir erstaunlich näher, sodass sich unsere Füße berührten und unsere Gesichter sich fast berührten.

Ein unangenehmes Gegühl, trotzdem genoss ich seine Anwesenheit. Meine Beine zitterten und meine Hände schwitzten.

Ich bemerkte, dass Tim's Atem sich verschnellerte. „Was-hast-du?", fragte ich und machte bei jedem Wort eine Pause, weil der Schmerz mich zu sehr erwischt hat.

„Gott, willst du es wirklich wissen?", brüllte er schon fast. Ohne ein Wort zu sagen, schaute ich ihn erwartungsvoll an. Er atmete einmal tief aus, griff nach meiner Hand und legte sie auf seine linke Brust, da, wo sein Herz war. Unter meinen zittrigen Fingern konnte ich deutlich Tim's verschnellerte Herzschläge spüren.

Mein Blick war zuerst auf meine Hand gebannt, doch dann schaute ich zu ihm hoch.

„Und DAS ist DEINE Schuld!".