In seiner einen Hand hielt er eine Jacke, in der anderen einen Schlüssel.
„Stegi.", flüsterte er erleichtert nach einer Weile. War er froh, dass ich da war, oder bildete ich mir das nur ein? „Tim.", wagte ich mich nun auch zu sagen und spürte, wie mir Tränen die Wangen hinunterflossen. Er näherte sich mir langsam und umarmte mich dann letzendlich fest. Ich schluchzte leise, wobei er meinen Rücken auf und ab fuhr, um mich zu beruhigen. Nein. Tim war definitiv kein Arschloch!
Wir hielten kurz Abstand und küssten uns dann. Oh mein verdammter Gott! Diese Lippen! Ich liebte die so über alles. Oh mein Gott. Ich hätte in dem Moment kommen können. Er war so heiß! Er drang mit seiner Zunge in meinen Mund ein und tanzte dann mit meiner. Nach einer Weile lösten wir uns und Tim schloss die Tür hinter sich. „Lass uns gehen.", flüsterte er, nahm meine Hand und rannte die Treppen hinunter, wobei ich mitgezogen wurde. „Wohin gehen wir wenn ich fragen darf?", fragte ich, als wir draußen ankamen. „Ich war ja auf dem Weg zu dir....", fing er an, „und ich dachte mir, dass wir da jetzt trotzdem hingehen. Jens' Wohung ist zwar groß, aber nicht Schalldicht, wir könnten sie aufwecken.". Ich konnte sein leises Lächeln hören. Wir blieben an einer Ampel stehen und ich ließ mir das, was er gerade gesagt hat, durch den Kopf gehen. Und erst dann bemerkte ich, was er genau meinte. Spast. Aber ein Lächeln musste ich mir wirklich verkneifen. Das war wirklich Tim's Art. Und deswegen liebte ich ihn, oder nicht?
„Entschuldige.", sagte er nach einer Weile, als wir durch eine Einbahnstraße gingen. „Wofür entschuldigst du dich?", fragte ich verwirrt und wendete dabei nicht den Blick von ihm. „Dass ich heute so ausgerastet bin. Mir ging nur vieles durch den Kopf und ich konnte mich nicht kontrollieren.". Ich blieb stehen, was er mir gleich tat und mich verwirrt und traurig zugleich ansah. „Ist schon in Ordnung.", flüsterte ich und küsste ihn auf die Wange. „Wie war eigentlich das Essen im Restaurant?", fragte er mit einem Lächeln im Gesicht. Daran wollte ich überhaupt nicht mehr denken. Allein schon der Versuch, daran zu denken, brachte mich zum würgen. „Ist nicht so wichtig. Komm, wir sind gleich da.", versuchte ich abzulenken und zog ihn mit mir, als ich anfing, zu rennen. Frag bloß nicht nocheinmal nach!
Als wir endlich ankamen, brannte zu meiner Verwunderung kein Licht und Dad's Auto war immernoch nicht da. „Wo ist denn James?", fragte Tim, wobei diese Frage mir den Hals zuschnürte und ich fast keine Luft bekam. „Ach, der muss noch seinen Fall erledigen und ist im Büro.", sagte ich und winkte mit der Hand. „Aha.", sagte Tim mit einer hochgezogenen Augenbraue. Verdammt! Schöpft er etwa Verdacht?
„Du möchstest doch, dass wir alleine sind, oder nicht?", versuchte ich wieder abzulenken. „Worauf du wetten kannst.", lächelte er. Ich schloss die Haustür auf und rannte kurz darauf die Treppenstufen hinauf auf mein Zimmer. „Ey!", hörte ich kurz darauf Tim rufen. Schnell versteckte ich mich hinter meinem Schreibtisch und deckte mich mit meiner Decke zu. „Du möchtest also Katze und Maus spielen.", sagte Tim und ich konnte deutlich sein Lächeln raushören. Im ganzen Haus war es still, weshalb ich außer meinen Atem nichts anderes hörte.
Ok, langsam bekam ich Angst. Ich konnte Tim weit und breit nicht hören.„Tim?", flüsterte ich leise, was in meinen Ohren aber sehr laut klang. Ich behielt die offene Tür meines Zimmers im Auge, wobei das nicht der einzige Weg war, um in mein Zimmer zu gelangen. Ich drehte langsam meinen Kopf, um zur Badezimmertür zu schauen. Sie war zu. Ok, wenn Tim sich gleich zu mir schleicht und mich dann erschreckt, ist es aus. Mein Herz würde das nicht aushalten, weil es so schon wie wild gegen meine Brust hämmerte, sodass ich dachte, dass man es als Außenstehender hört.
Diese Stille war einfach unheimlich und unerträglich. Tim. Ich hoffte von ganzem Herzen, dass er mich nicht erschrecken würde. „Tim.", rief ich nun eine Oktave höher. „Hör bitte auf damit. Du machst mir Angst.", wollte ich rufen, ließ es aber sein. Ich streckte meinen Arm aus, um zu gucken, wie spät es war. Verdammt! Es war so dunkel, dass ich das Ziffernblatt nicht erkennen konnte. Ich lugte aus dem Fenster. Dafür, dass wir Sommer hatten und es so dunkel war, konnte ich daraus schließen, dass es schon längst nach 22 Uhr war. „Stegi.". Habe ich mir das gerade nur eingebildet, oder war das wirklich Tim?
Tim P.o.V
Langsam ging ich in Stegi's Zimmer. Die Tür war weit geöffnet. Ok, er konnte nur hier sein. Ich habe schließlich das ganze Haus nach ihm abgesucht. „Stegi.", flüsterte ich, als ich im Türrahmen stand. Moment mal, warum flüsterte ich überhaupt? Leise lauschte ich den Geräuschen, die in dem Raum herrschten. Deutlich konnte ich einen Herzschlag hören. War das meiner oder der von Stegi? Einbildung! Das ist deiner!
Da sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnten, blickte ich um mich. Nichts. Keine Spur von Stegi. Entweder war er im Kleiderschrank oder im Badezimmer. Langsam tapste ich zum Schrank und legte die Hände an den Griff. Ich hatte damit gerechnet, dass wenn ich die Türen wegschob, Stegi zu mir springen würde und mich in einen Schreck versetzten würde, jedoch war es nicht so. Hmm. Ich schob die Türen wieder zu und erst da bemerkte ich, dass die Decke auf Stegi's Bett fehlte. Ich schaute mich um und fand sie schließlich neben dem Schreibtisch. Jedoch sah es so aus, als würde jemand in der Decke zusammengekauert sitzen. Stegi!Ich ging auf die Decke zu und kniete mich vor ihr hin: „Stegi.". Vorsichtig zog ich an der Decke und bekam einen Schreck, als Stegi, der sich in der Decke versteckt hat, schreiend weglief. „Stegi! Ich bin's!", rief ich hinterher, jedoch war es zu spät. Ich hörte seine lauten Schritte und wie er die Treppe hinunterlief. Ich rannte ebenfalls zur Treppe und machte Halt. Von hier aus konnte ich die Haustür deutlich sehen und was ich gesehen habe, verschreckte mich. Eine Hand zog an dem Türknauf und die Tür fiel langsam ins Schloss. Das konnte unmöglich Stegi sein. Er hatte schließlich Todesangst und machte Lärm. Als ob er dann langsam durch die Tür nach draußen schleichen würde.
Stegi!
Ich hatte ihn total vergessen. Wer weiß wie lange ich da angewurzelt stand!Ich hörte die Tür zur Terrasse und wieder die schnellen Schritte von Stegi. Unheimlich. Irgendwie kam es mir so vor, als wären wir in einem Horrorfilm gefangen. Ich rannte in den Garten und fand schließlich Stegi. Durch das Mondlicht, was auf sein Gesicht schien, konnte ich deutlich die Tränen auf seinen Wangen schimmern sehen. Hatte er wirklich so viel Angst? „Tim!", rief er, wobei ich die Erleichterung in seiner Stinmer heraushören konnte. „Keine Angst. Ich bin bei dir.", sagte ich so leise, dass ich vermutete, dass Stegi es nicht hörte. Ich streckte meine Arme aus und er rannte auf mich zu. Er umarmte mich so fest, dass mir das Atmen schwer fiel. Ich konnte das Hämmern seines Herzens gegen seine Brust deutlich spüren, wobei er das Zittern seines Körpers auch nicht verbergen konnte.
„Ich bin so froh, dass du da bist! Ich wüsste nicht, was ich getan hätte, wäre ich alleine zuhause gewesen.", schluchzte er wobei ich meine Hand auf seine Wange legte und die Tränen wegwischte. „Alles ist gut. Ich bin bei dir.", flüsterte ich, legte meine Stirn auf seine und schaute ihm tief in die Augen.
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It hurts. | #stexpert ff ✔️
FanfictionDu bist gegangen, so entschlossen, so traurig, ich fühlte mich gefangen, innen kühl, außen feurig. Meine Gedanken, immer bei dir. Umhüllt von deinen Schranken, was war mit mir? Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, wie ich die Straßen dieser Stadt ent...