„Lass uns gehen.", sagte Tobi und legte seine Hand auf meine Schulter. Ich schob sie weg und schaute immernoch Lucia gebannt an. „Nein, ich möchte es erfahren.", immernoch hatte ich Angst, vor dem, was kommen würde. „Du bist eine Wette, die Tim verloren hat.", platzte sie einfach raus und nun fühlte es sich wirklich so an, als ob mein Herz zerspringen würde, aber vorher noch mit einem Messer abgestochen wurde. „Er hatte 3 Monate Zeit, dich flach zu legen. Er hat sich dir langsam genähert un es versucht. Ich hingegen wollte, dass es schnell vorbei war, deswegen habe ich Raffi erzählt, dass er gewonnen hätte, weshalb er dich verprügelt hat und er nun auf einer anderen Schule ist.", sie wikelte eine Strähne um ihren Finger.
Mein Blut kochte.
Mein Kopf war kurz davor zu explodieren und meine Augen waren kurz davor, zu zersplittern. Eine Träne lief meine Wange hinunter: „Und du wusstest das?", ich deutete auf Nika. Sie nickte schweigend. Nun konnte ich den Damm nicht zurück halten und die Tränen flossen meine Wangen hinunter. Ich rannte. Ich wollte einfach nur weg. Weg von der Schule. Weg von den anderen und weg von Tim. Während ich lief, hörte ich noch Tobi's Rufe, bis diese dann auch verstummten, weil ich das Gebäude verließ.Der kühle Wind prallte gegen mein Gesicht, weshalb ich schneller Atmen musste. Ich wollte die Tränen nicht mehr aufhalten. Ich war enttäuscht, verletzt und einfach nur am Boden zuerstört. Ich erinnerte mich klar und deutlich an Tim's Worte: Du bist keine Wette. Du bist das beste, was mir je passiert ist. Ich liebe dich.
Der letzte Satz brachte mich noch mehr zum weinen. Er hatte mich nur benutzt, um an ein Mädchen ran zu kommen. Er hat mir erst Liebe vorgetäuscht und dann verletzt. Ich hasste ihn. Ich hasste ihn über alles! Und ich wollte ihn nie wieder in meinem Leben sehen! Weitere Tränen flossen meine Wangen hinunter. Wie konnte ich mich nur in so einen Idioten verlieben? Wie?
Als ich außer Reichweite des Internats war, lehnte ich mich an einen Baum an und weinte weiter. Ich wünschte doch nur, dass ich Tim nie kennengelernt hätte. Es verletzte mich sehr, dass ich nur eine Wette für Tim war, aber was mich noch mehr verletzte, war, dass ich es aus Lucia's Mund hören musste und dass Nika es wusste. Ein nachvollziehbarer Grund, nicht mehr mit ihr befreundet zu sein. Ich setzte mich auf das feuchte Gras und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.
Und, Stegi? Was willst du jetzt tun?
Ich dachte nach, doch fand keine Lösung. Am liebsten würde ich gerne das Internat verlassen, meinen Namen wechseln und Tim nie wieder sehen!
Tim.
Sein Name schwirrte in meinem Kopf herum. Ich verbindete mit diesem Namen schöne Erinnerungen, die ich nun auslöschen wollte. Endgültig. Ich musste alles vergessen. Sein Lächeln. Sein Grinsen. Sein Lachen. Seine Verlegenheit. Seine Grübchen, die neben seinen Lippen auftauchten. Und natürlich auch das Zusammentreffen unserer Lippen, was das beste Gefühl allerzeiten war. Aber ich konnte nicht mehr und ich wollte nicht mehr an ihn denken. Nicht freiwillig und nicht gezwungen. Ich hasste ihn und musste damit jetzt leben.
Stegi, du hasst ihn.
Du hasst ihn.
Hasst ihn.
Hass.Ich packte mein Handy raus und wählte mit zittrigen Hände die Nummer von Dad. Er ging schon nach dem zweiten Klingeln ran, was mich glücklich machte. „Hallo, Stegi. Wie geht es dir?", fragte er höflich und sofort fing ich wieder an, laut zu weinen. „Schhhhhhtttt. Alles gut.", versuchte er mich zu beruhigen. „Mir geht es beschissen! Kann ich für die Woche nachhause kommen?", ich schniefte und Tränen fanden wieder die Wege, meine Wangen hinunter zu kullern. „Klar, ich hole dich ab. Wo bist du?", ich konnte das Klicken seiner Bürotür hören. „Ich warte an der Halteshelle zur Erholung auf dich.", schniefte ich. „Ok, ich bin in höchstens einer halben Stunde da.", sagte er. Ich bedankte mich und dann verabschiedete ich mich von ihm. Ich nahm meine Kopfhörer aus meiner Tasche und hörte auf voller Lautstärke meine Depri-Lieder. Ich schaute mich kurz in der Innenkamera von meinem Handy an und bemerkte, dass ich sowasvon durch aussah. Ich wischte mir die Tränen weg und ging in Richtung Bushaltestelle. Auf dem Weg musste ich die ganze Zeit nachdenken, ob das so eine gute Idee war, meinen Dad anzurufen. Sofort warf ich diesen Gedanken weg und war froh, dass er mich abholte. Ich setzte mich auf die Bank, die bei der Haltestelle war und hörte das Lied For you. Es kullerte mir eine Träne die Wange hinunter, weil mich dieses Lied an Tim erinnerte und an die Zeit, wo ich glücklich mit ihm war.
Glücklich.
Das, was ich nicht mehr war.
Denn nun entwickelte ich puren Hass auf Tim.
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It hurts. | #stexpert ff ✔️
FanfictionDu bist gegangen, so entschlossen, so traurig, ich fühlte mich gefangen, innen kühl, außen feurig. Meine Gedanken, immer bei dir. Umhüllt von deinen Schranken, was war mit mir? Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, wie ich die Straßen dieser Stadt ent...