C•21 Streit

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Montag 7:43 Uhr

Tobi, Nika und ich standen vor der Schule. Warum? Weil ich Angst hatte, hinein zu gehen. „Stegi, komm schon. Die werden dich nicht umbringen.", sagte Tobi und zog mich am Arm mit sich. „Alles ist vorbei.", sagte Nika und schupste mich nach vorne. Tobi zog mich durch das Treppenhaus und dann kamen wir auch schon an. Als er mich mit in den Klassenraum ziehen wollte, zog ich meinen Arm und blieb stehen. „Ich kann da nicht rein.", murmelte ich. „Doch, kannst du.", sagte Tobi und schaute mich an. „Nein, ich will aber-", ich hörte, wie Tür zum Treppenhaus ins Schloss fiel und Tobi's und mein Kopf schossen in die Richtung. Tim ging mit Basti und noch 2 Jungen auf uns zu. Ich schaute Tim gespannt an, um zu wissen, wie er reagiert. Die Anderen gingen an uns vorbei und traten in den Klassenrsum. Tim dagegen blieb kurz vor mit stehen, lächelte mich an und zwinkerte mir zu.

Ich erwiderte sein Lächeln und als er weiterging, schaute mich Tobi verwirrt an. „Was?", fragte ich und schaute ihn an. „Was war das?", sagte er und zeigte zum Klassenraum. „Er hat mir nur zugezwinkert.", sagte ich locker und wollte reingehen, doch wurde aufgehalten. „Da ist ja unser Feigling, der 5 Tage im Krankenhaus war und der meinen Bruder in die Therapieschule geschickt hat.", die Stimme kam mir allzu bekannt vor. Lucia. Ich drehte mich um und sah, dass sie mit ihren Freundinnen kicherte. „Halt einfach dein verdammtes Mundwerk und misch dich nicht in Sachen ein, von denen du 0 Ahnung hast.", zischte ich und drehte mich wieder um. „Achso. HAHAHA. Das sagt der richtige.", sagte sie und ich drehte mich um. „Alter, lass es doch einfach.", mischte sich Tobi ein und wollte mich mit sich ziehen. „Nein, ich will wissen, was sie meint.", zischte ich und löste mich von Tobi. „Also eigentlich..", fing sie an und kaute das Kaugummi, was in ihrem Mund war, weiter. „Lucia, halt die Fresse. Komm wir gehen.", kam es plötzlich von Nika und sie schob mich in den Klassenraum.

„Ey.", sagte ich und sie schupste mich zu meinem Platz und ich setzte mich automatisch auf meinen Stuhl. „Ich wollte sie ausquetschen.", zischte ich. „Und sie wollte mit ihren Fakenägel dein Gesicht zerkratzen.", zischte sie nun auch. Sie setzte sich neben mich: „Stegi, warum suchst du Streit?", sie schaute mich erwartungsvoll an. „Ihr Bruder hat angefangen und jetzt führt sie es fort und wenn...", sie unterbrach mich. „Streit ist nie eine Lösung. Deine Worte. Wenn sie etwas sagt, dann ignorier es. Wenn sie erst einmal sieht, dass du sie überhaupt nicht beachtest, dann wird sie damit aufhören. Ganz einfach.", sagte sie ohne einen Halt zu machen oder unterbrochen zu werden. „Weise Worte. Hast du sowas mal erlebt?", Tobi trat ein bisschen vor. „Ja.", sagte sie nur und nahm ihre Sachen aus der Tasche.

Als herr Chuck den Raum betrat, standen alle auf. „Ach ja...", fing Nika an und wandte sich an mich, „und wenn du etwas behauptest, dann steh auch zu deinen Worten.". Ich schaute sie verwirrt an.
Als ob sie wegen der kleinen Szene vorhin ein ganzes Drama draus macht. „Chill doch, was hast du denn?", zischte ich schon fast. „Ich möchte nur, dass du auch hinter den Worten stehst, die du sagst.", zischte sie nun wieder, „Aber wenn du es nicht kannst, dann hör einfach auf, zu reden.".

Autsch.

Ich war geschockt, aber auch gleichzeitig verletzt. Hat sie gerade ehrlich so mit mir geredet? Ich schaute zu Tobi, der anscheinend nicht zugehört hat und nachdem wir uns begrüßten, setzten wir uns wieder. Meine Hände zitterten und ich hatte keine Lust, jetzt noch neben Nika zu sitzen.

„Ich habe keine Lust hier zu sitzen.", zischte sie, nahm sich ihren Rucksack und verschwand in der 1. Reihe direkt neben Sofie, ihre Freundin. Alle schauten geschockt zu mir, sogar Tim, der auch in der 1. Reihe saß.

„Was hat sie?", riss mich Tobi aus meiner Starre. „Sie ist sauer.", sagte ich ohne ihn dabei  anzugucken. „Wegen der Sache vorhin?", nun schaute ich ihn an. „Keine Ahnung. Ich habe auch irgendwie keine Lust, mit ihr zu reden.", zischte ich. „Okkkk....soll ich mit ihr reden?", ich verschränkte meine Arme vor meiner Brust und schaute auf ihren Hinterkopf: „Mach, was du willst.", und in genau dem Moment drehte sie sich zu mir um und warf mir einen vernichtenden Blick zu, den ich erwiderte.

Ich glaubte, dass sie Krieg wollte.
Den könne sie aber ruhig haben.

It hurts. | #stexpert ff ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt