ᴘʟᴇᴀsᴇ ᴡᴀɪᴛ

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- Taehyung -

Ich würde das durchziehen.

Vor der Klassenfahrt hatte ich mir schon immer viel zu viele Gedanken gemacht, was wäre wenn er irgendetwas unvorhergesehenes machen würde.
Wenn er meine Gefühle nicht erwidern würde.
Wenn er mich verarschen würde.
Wenn, wenn, wenn.

Da waren so viele Widersprüche in meinem Kopf, dass ich mich beinahe krank gestellt hätte und nicht mitgefahren wäre.
Nur hatten bei dieser Möglichkeit zwei Glocken in meinem Kopf Alarm geschlagen.

Die Eine hatte mich daran erinnert, dass ich Yoongi so allein lassen und er wahrscheinlich an Langeweile sterben würde.
Die Andere hielt mir Jimin's Gesicht vor die Nase, wie er sich vor knapp vier Tagen von Yoongi verabschiedet hatte, kurz nachdem die beiden noch Händchen haltend die Straße herunter gelaufen waren.

Ich hatte mich damals natürlich so schnell wie möglich zurück in den U-Bahnhof geflüchtet, aus dem ich gekommen war, doch Yoongi hatte mich später trotzdem gesehen.

Es war nicht so, als würde ich den Schwarzhaarigen stalken, aber ich war an dem Tag schon am Morgen aus dem Urlaub zurück gekommen und wollte Yoongi eigentlich überraschend besuchen, doch als ich vor der Wohnungstür stand, meinte Jin, dass er nicht da wäre, wobei er so seltsam gegrinst hatte, dass ich mich anfangs nicht getraut hatte nachzufragen.

Doch als Jin dann von selbst gemeint hatte, Yoongi wäre mit der U-Bahn aus der Stadt rausgefahren und mir dann noch die U-Bahnlinie gennant hatte, konnte ich nicht widerstehen, ihm zu folgen.

Doch wer hätte denken können, dass er sich dort mit Jimin getroffen hatte.
Jimin.
Der Typ, den er bis vor kurzem noch gehasst hatte, wenn ich nichts verpasst hatte.

Und wie die beiden so vertraut miteinander umgegangen waren, als würden sie sich jeden Tag sehen, hatte mir einen Stich im Herzen versetzt und dafür auch die letzten Zweifel aus meinem Kopf verbannt.

Ich wollte mitfahren und es ihm sagen.

Und was gäbe es da natürlich bessere Vorraussetzungen, als wenn wir uns ein verhältnismäßig schönes Zimmer, eine Dusche und ein Bett teilen mussten?
Alles war perfekt.

„Brauchst du noch mehr von der Decke?", fragte Yoongi auf einmal und holte mich damit wieder zurück in das viel zu kleine Bett, wo wir versuchten irgendwie zur Ruhe zu kommen.

Wir berührten uns nicht, da ich mich an die Wand gedrückt hatte, um nichts zu überstürzen. Ich wollte ihm keine Angst machen.
Obwohl ich, wenn ich die Zeichen richtig gedeutet hatte, keine Sorgen haben musste, dass es ihn vollkommen unerwartet traf.

„Vielleicht ein wenig", murmelte ich und drehte mich auf den Rücken, um die viel zu dünne Decke über meinen Oberkörper zu ziehen.

Welcher Lehrer auch immer in diesem Bett schlafen sollte, der tat mir leid.
Es knarzte bei jeder Bewegung und wenn man einmal gehen die Wand kam, fror man sofort ab. Außerdem würde die Decke gerade mal dafür sorgen, dass man keine Angst mehr vor Monstern unterm Bett haben musste, so dünn wie sie war.

„Ich kann nicht schlafen", meinte ich zu Yoongi und setzte mich, nach kurzem hin und her, auf, wobei ich die Decke etwas mitzog und dem Schwarzhaarigen die versuchte Wärmequelle wegnahm.

Nightmares  ⇢  YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt