Das Grollen des Donners ließ Yoongi die Augen aufschlagen.
Auf den ersten Blick sah er nichts als weiß. Kein besonders strahlendes Weiß, welches ihn blendete und in ihm sofort das Bedürfnis verschaffte die Augen wieder zu schließen. Allerdings auch kein schmutziges Weiß, wie das welches den Himmel im Winter kurz vor Schneefall zierte.
Es war das Weiß, was dem Schwarzhaarigen nur allzu bekannt war und ihm deswegen ein Gefühl von Geborgenheit vermittelte.Mit einer Hand stützte er sich vorsichtig auf der Matratze ab und hob seinen Kopf aus den weichen Kissen, in denen er bis vor kurzem noch versunken war. Der Ton der Bettwäsche schien den abgedunkelten Raum regelrecht zu erleuchten, sodass Yoongi eine Weile brauchte um sich an das gedämmte Licht zu gewöhnen und zu erkennen, wo er sich gerade befand.
Sein Kopf tat nicht weh und er hatte keine Erinnerung an die Zeit, bevor er in diesem Bett eingeschlafen war, weshalb er sich nichts wirklich dabei dachte, als sich vor ihm ein Raum auftat, dessen Einrichtung altmodisch und heruntergekommen aussah. Ein großer Kleiderschrank mit geschnitzten Verzierungen stand in einer Ecke und strahlte aus irgendeinem Grund etwas Bedrohliches aus. Die Kommode daneben wirkte schon wesentlich freundlicher, was allerdings nur an dem schneeweißen Deckchen und den frischen Wildblumen lag, die irgendjemand darauf in einer Vase drapiert haben musste.
Es war das selbe Weiß, wie das des Bezuges.
Yoongi's Finger glitten über den Stoff, auf dem er saß, bevor er die Beine aus dem Bett schwang und dabei feststellte, dass er mit Klamotten geschlafen hatte. Eine zu große, graue Strickjacke, darunter ein weißes T-Shirt, Jeans und ausgelatschte Turnschuhe. Wieder überkam ihn die Frage, was zuvor passiert war und wieder winkte ihm nur die Leere seines Kopfes als Antwort entgegen.Deprimiert zog der Schwarzhaarige sich auf die Beine und drehte sich einmal um die eigene Achse um sich noch mehr Eindrücke über diesen Raum zu verschaffen. Es gab ein offen stehendes Fenster, in dessen Rahmen ebenfalls weiße Vorhänge flatterten. Ein Bücherregal stand direkt neben der Tür auf der gegenüberliegenden Seite. Das Holz dieser Tür war ebenfalls verziert, dieses Mal allerdings nicht mit irgendwelchen Mustern sondern mit Blumen. Gänseblümchen, wenn Yoongi es richtig in der Dunkelheit erkennen konnte.
Nachdenklich und komplett abgelenkt von jedem noch so kleinen Detail und Reiz, welches ihm dieser Raum gab, machte er einen Schritt auf die Tür zu und wollte gerade mit den Fingern über das Holz und dessen Musterung fahren, als ein weiterer Donner die Möbel erzittern ließ und die Vase auf der Kommode dazu brachte umzukippen und auf dem Boden in tausend Scherben zu zerspringen. Die Blumen verteilten sich in einer kleinen Wasserpfütze und schienen sofort ihre Farben zu verlieren und zu verwelken.
Erschrocken machte Yoongi einen Schritt zurück und stieß dabei gegen die Tür, welche sich sofort öffnete, ohne dass er abbremsen konnte und ihn so ungewollt aus dem Zimmer mit den weißen Stoffen herausführte.
Er brauchte einen Moment ehe er sich an das noch dunklere Licht in dem langen Flur gewöhnt hatte, doch dann erkannte er auf einmal die einzelnen abzweigenden Gänge und Türen wieder. Es war die Art eines Déjà Vu's. Nur noch um einiges schlimmer. Yoongi musste nur eine der Türen näher mustern und er wusste augenblicklich was sich dahinter befand.
Ein Schlafzimmer mit einem Doppelbett. Die Bibliothek. Das Zimmer eines kleinen Kindes, gefüllt mit Ritterburgen aus Holz, Märchenbüchern und Puppen. Ein Arbeitszimmer voller Aktenordner und elektrischen Geräten, die allerdings entgegen der Erwartungen keinen blauen Schein ins Zimmer warfen. Ein Musikzimmer, in dem ein einsamer Flügel und ein Cello standen, zusammen mit Regalen voller Noten. Und ein komplett leerer Raum.
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Nightmares ⇢ Yoonmin
Fanfiction„Park Jimin. Fahrstuhljunge Park Jimin. Mister Perfekt Park Jimin. Ich zerstöre das Leben eines unschuldigen Vergewaltigungsopfers Park Jimin. Was für ein Arsch. Aber hübscher Name." - „Nimm meine Hand!" Verwirrt hörte ich auf mich gegen die Wände...