ᴅʀᴇᴀᴍ ᴏɴᴇ ᴛʜᴏᴜsᴀɴᴅ ᴛʜʀᴇᴇ ʜᴜɴᴅʀᴇᴅ ᴀɴᴅ ɴɪɴᴇᴛʏ-sɪx

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Verwirrung und Hilflosigkeit.

Entweder konnte ich nicht klar denken oder diese beiden Worte standen in einem Verhältnis zueinander wie die Henne und das Ei; nicht genau bestimmbar, wer zuerst da gewesen ist.

Das letzte woran ich mich erinnern konnte war auf jeden Fall die Dunkelheit. Und das auch nur, weil sie mich zwei Sekunden zuvor noch eingehüllt und in eine beruhigende Sicherheitszone geschoben hatte. Jetzt allerdings, wo ein Sturm aus Lichtern mich umkreiste, als wäre ich in einem Hurricane gefangen, vermisste ich diese Leere, die mich kurz zuvor noch beschützt hatte.

Verschiedene Farben mischten sich in diesen Wirbel aus Helligkeit, sodass ich meine Augen schließen wollte, doch je öfter ich sie zusammenkniff und wieder aufriss, desto näher kam diese Wand aus Lichtern und desto mehr schien sie mich zu blenden.

Ich wollte gerade schon aufgeben und mich diesem Wirbel hingeben, als mir auf einmal der Boden unter den Füßen weggezogen wurde und ich für knapp zwei Sekunden im freien Fall fest hing, der allerdings von festen Stein unter meinen Füßen so plötzlich beendet wurde, wie er angefangen hatte.

Mir wurde schlecht, als ich mich auf dem rauen Asphalt abstützte und auf die Beine zog. Die Welt schien sich einmal nach links zu drehen und wieder zurück, was mich dazu veranlasste das Gleichgewicht zu verlieren und erneut unsanft auf dem grauen Boden zu landen. Dadurch stach mir jedoch ein breiter weißer Streifen ins Auge, der mir die nötigen Hinweise gab, dass ich den Boden als Straße definieren konnte.

Langsam hob ich meinen Kopf und ließ meinen Blick über mein Umfeld schweifen. Tatsächlich kniete ich mitten auf einer Kreuzung, die, so wie die Häuser am Rand aussahen, vermutlich zu der Innenstadt Seouls gehörte.
Und überall blinkten Lichter.
Rote Ampellichter, weiße Scheinwerfer, gelborangene Straßenlaternen.

Dieses Mal jedoch nicht so hell, dass meine Augen wieder anfingen wehzutun.

Trotzdem leicht verwirrt zog ich mich auf meine Beine und balancierte mich kurz aus um mein Gleichgewicht zurückzuerlangen, was vermutlich noch immer nicht ganz hergestellt war. Erst dann konnte ich mich weiter umsehen, als bis zu der Straßenbeleuchtung.

Die Kreuzung war wirklich groß. Das Quadrat in der Mitte müsste mindestens eine Seitenlänge von fünfundzwanzig Metern haben. Überwältig von diesem Maß drehte ich mich etwas im Kreis und begutachtete jede der Wege, die hier herausführen könnten.

Hierbei fiel mir allerdings auf, dass keine der Ampeln auf grün stand. Nicht einmal die Fußgängerampel. Die Autos standen einfach nur da, die Scheinwerfer etwas zu hell für meinen Geschmack und warteten auf ein Zeichen, was nicht kommen würde. Und ich stand mitten drin.
Mitten auf der Straße.
Mitten in ihrer möglichen Fahrbahn.

Die Hilflosigkeit kochte wieder auf und ich drehte mich verzweifelt im Kreis, um einen möglichen Weg aus dieser Situation zu entdecken. Scheinbar wahllos hielt ich irgendwann an und wollte mich gerade auf den Weg machen, um auf den sicheren Bürgersteig zu gelangen, als auf einmal hinter der Straßenlaterne die breiten Schultern und der durchtrainierte Körper des Mannes auftauchten, den ich schon fast vermisst hatte, so selten hatte er inzwischen eine Rolle in meinem Leben besetzt.

Und wäre es etwas faszinierender, dass ich alle seine körperlichen Phasen in meinem Kopf abgespeichert hatte, wäre ich vermutlich nicht sofort schreiend zurückgestolpert. Zurück in das tödliche Viereck, was mich einzukesseln schien.

Meinen Blick nahm ich nicht von dem kantigen Gesicht des Mannes, auch wenn es überflüssig war, da er überhaupt keine Anstalten machte auf mich loszugehen oder sonstiges anzustellen, was mich in Panik versetzen würde. Etwas verwundert über diese Tatsache, die eigentlich dieses Muster unterbrach, welches sich in meinem Kopf eingeprägt hatte, wandte ich mich von dem Mann ab und drehte mich in die entgegengesetzte Richtung.

Nightmares  ⇢  YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt