ᴊᴇᴀʟᴏᴜs ?

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- Jungkook -

Als Taehyung auch noch bezahlte, griff ich nach meiner Jacke und machte mich wieder auf den Weg zur U-Bahn.

Erbärmlich.
Die Szene die sich da gerade in diesem gottverdammten Café abgespielt hatte, war einfach nur erbärmlich.

Bei dem Gedanken an die Blicke, die Taehyung Yoongi zugeworfen hatte, wurde mir schlecht.
Richtig schlecht.
Es war, als hätte Taehyung seinen Gegenüber am liebsten aufgefressen. Wie er sich immer nach vorne gelehnt und ihn viel zu lange angestarrt hatte.
Das Lächeln, was er ihm geschenkt hatte, immer wenn Yoongi endlich mal hochgesehen hatte.

Doch das schlimmste war nicht einmal, alles was der Lilahaarige versucht hatte, um Yoongi's Aufmerksamkeit zu bekommen.
Es war das Desinteresse des Schwarzhaarigen, welche er ihm auch deutlich gezeigt hatte.
Jedoch hatte Taehyung nicht aufgegeben.
Im Gegenteil.
Er hat einfach weitergemacht, als würde es ihm nicht auffallen, dass Yoongi ihn eiskalt ignorierte.

Er verdiente Taehyung nicht.

Immer noch leicht gereizt umklammerte ich meine Jacke fester und beschleunigte meine Schritte.
Die U-Bahnstation lag direkt vor mir, doch ich konnte nicht anders als noch einmal zurückzusehen.

Genau in diesem Moment öffnete sich jedoch die Tür des Café's und Taehyung trat in die Sonne.
Dicht gefolgt von Yoongi.
Beide hatten mich nicht entdeckt.

Meine Finger bohrten sich in den Stoff der Jacke, als der Lilahaarige seinen einzigen Freund umarmte und sich dieser mit einem Lächeln von ihm verabschiedete.
Ich drehte mich auf dem Absatz um und stieg die Treppen runter, um zum Bahnsteig zu gelangen.

Die Bahn hatte fünf Minuten Verspätung.

Na toll.
Wenn Taehyung so wie gestern wieder in die Stadt musste, was auch immer er da wollte, dann würde er wahrscheinlich mit mir zusammen in diese Bahn steigen.
Und auch wenn ich ihn gern ansah, wollte ich gerade möglichst viel Abstand zu ihm haben.

Auf dem Bahnsteig war es etwas kühler als oben, weshalb ich meine Jacke wieder anzog und meine Hände in den Taschen vergrub.
Er würde mich sehen.
Der Bahnsteig war so gut wie leer.
Dieses Stadtviertel war offensichtlich nicht mit vielen Menschen bewohnt, die gern mit der Bahn fuhren.
Zu meinem Pech.

Sicherheitshalber setzte ich mir die Kapuze auf und zog sie mir tief ins Gesicht.
Aus dem Augenwinkel sah ich wie jemand, wahrscheinlich er, die Treppe herunterkam und halb tanzend, halb laufend den Bahnsteig runterlief, bis er ungefähr auf meiner Höhe war.
Warum musste er ausgerechnet hier einsteigen?

Ich hörte wie er ein Lied vor sich hin pfiff und leicht mit dem Kopf wippte, wie immer wenn er glücklich war.
Hoffentlich hatte er Yoongi nichts von seinen offensichtlichen Gefühlen erzählt.
Und wenn, dann betete ich, dass der Schwarzhaarige sie nicht erwidern würde.
Das konnte einfach nicht sein.

Noch eine Minute, dann würde die Bahn kommen.
Langsam machte ich einen Schritt nach vorne, sodass uns nur noch in etwa ein Meter trennte.
Ein Meter, der verhinderte, dass ich meine Arme um seine schmale Taille legen und an mich ziehen konnte.

Damit ich die Wärme seines Körpers an meinem spüren konnte und seinen unverwechselbaren Duft einatmen konnte.
Ich liebte das Parfum, dass er benutzte.
Zu lange hatte ich vor dem Drogeriemarktregal gestanden und an allen Fläschchen gerochen, die ich finden konnte.
Doch es war nichts dabei, was auch nur ansatzweise ähnlich war.

Nightmares  ⇢  YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt