Riku schaute der attraktiven braunhaarigen Frau hinterher, sehr offensichtlich hinterher. So offensichtlich, dass es Kaisa auffiel, als sie den Jungs die Biere brachte. In ihrer herzlichen aber sehr direkten Art musste sie Riku natürlich ein wenig damit aufziehen "Herr Rajamaa, Herr Rajamma, hier spielt die Musik." Während sie gekonnt die fünf Biere auf dem Tisch abstellte, zwinkerte sie Riku zu, um nochmal zu unterstreichen, dass sie ihm nichts Böses wollte, denn Rikus Stimmung war plötzlich gekippt. "Ich geh erstmal aufs Klo", platzte es aus Riku raus und noch während er das sagte, verschwand er schon in Richtung Toilette. "Muss das jetzt wirklich sein? Ich habe wirklich keine Lust hier irgendwem zu erklären, wer Lena ist, woher ich sie kenne und warum ich gerade wieder einmal keinen klaren Gedanken wegen ihr auf Kette bekomme", schossen die Gedanken durch seinen Kopf. Sich auf dem Waschbecken abstützend, starrte er sich selber im Spiegel an: "Und wieso muss Samu jetzt auch noch da reingezogen werden?" Nach ein paar Minuten kehrte er zurück an den Tisch. Die Jungs unterhielten sich gerade über ihre Pläne für die nächsten Wochen nur einer fehlte. "Wo ist Samu?", fragte Riku in die Runde bevor er sich hinsetzen wollte. "Der wollte kurz eine rauchen gehen. Er hat irgendwas von klarem Kopf gefaselt, keine Ahnung...", antwortete ihm Osmo. Sofort wanderte Rikus Blick fast schon panisch zu dem Tisch, an dem Lena eben saß und tatsächlich auch sie war nicht mehr da. "Oh man, hier kann man nicht mal kurz pissen gehen...", dachte sich Riku. "Was mache ich denn jetzt? Ich meine, rausgehen ist ja absolut keine Option, ich will hier ja niemandem eine Szene machen. Auf der anderen Seite habe ich auch keinen Bock, dass Samu und Lena...". Seinen Gedanken konnte er nicht zu Ende führen, weil Sami ihn plötzlich in das Gespräch gekonnt eingebunden hatte.
Lena war dem blonden Finnen gefolgt, als sie merkte, dass er zum Rauchen raus gegangen war. Denn auch wenn sie beim Konzert ihr Handy fokussiert hatte, hatte sie bemerkt, dass Samu seinen Blick nicht von ihr hatte lösen können. Als Lena aus der Kneipe heraustrat, stand Samu ein wenig abseits seine Zigarette rauchend und er wirkte Michu gerade so, als würde er Gesellschaft haben wollen. Sie stand bloß da, beobachtete ihn, den Frontmann der Band, die sie seit Jahren verfolgte. Allein, dass sie Riku hat kennenlernen dürfen, war damals wie ein Traum für sie gewesen. Aber jetzt, auch noch Samu? Plötzlich wanderte der Blick von Samu Richtung Eingang der Kneipe und er sah sie. Die Frau, die ihn während des Konzertes für einen Moment komplett aus dem Konzept gebracht hatte und auch danach in seinem Kopf rumspukte. In Gedanken versunken, war er scheinbar auf sie zugegangen und er blieb erst stehen, als er vor ihr stand. "Hey", mehr fiel ihm in diesem Moment nicht ein. "Ich bin Samu", schob er noch hinterher. Lena sah ihn an, sah in seine blauen Augen und bekam kein Wort raus im ersten Moment. Nach einem peinlichen Moment der Stille erwiderte sie mit einem leisen: "Gut und Dir?" Verwirrt schaute Samu sie an. "Gut zu wissen, auch wenn ich Dich danach gar nicht gefragt hatte. Mir geht es auch gut. Und Du bist?" "Eehhhhm, Lena. Ich bin Lena." Am liebsten wäre Lena im Erdboden versunken, aber wie so oft im Leben tat sich kein Loch im Boden auf, durch das man in so einer peinlichen Situation hätte verschwinden können. So standen sich die beiden wieder einige Augenblicke schweigend gegenüber. Auch für den angeblichen Frauenhelden, wie die Presse ihn bezeichneten, war diese Situation alles andere als angenehm. Anders als er in den Boulevardzeitschriftem dargestellt wird, ist er absolut kein Frauenheld. Doch heute war ein anderer Tag, denn Samu ergriff das Wort: "Hast Du eigentlich vorhin eine spannende Folge seiner Lieblingsserie geschaut oder was war so spannendes auf deinem Handy zu sehen?" Immer noch stand Lena ihm wie eingefroren gegenüber und auch wenn sie dachte, dass sie mit ihm sprach, fand die Kommunikation nur in ihren Gedanken statt: "Ich habe noch arbeiten müssen, mein Chef hielt es für nötig, dass ich heute Abend noch ein Projekt einreichen soll. Und bevor ich ein Konzert meiner Lieblingsband verpasse...". Doch dann sprach sie plötzlich laut weiter: "habe ich den Kram halt am Handy fertig gemacht." Verwirrt schaute Samu sie an: "Entweder war ich gerade abgelenkt oder Du hast nur die Hälfte laut ausgesprochen?" So kannte Lena sich selber gar nicht. "Ach ist ja auch egal, ich geh mal wieder rein. Schönen Abend Euch noch und danke für das tolle Konzert!"
DU LIEST GERADE
#afterglowfeelings
FanfictionEine Story, die sich um die Zeit der Jungs und vor allen Dingen Samu nach dem letzten Konzert der Heartbreak Century Tour dreht ♥️