Ohne zu zögern, rückte Samu ein Stück bei Seite, damit Lena sich zu ihm legen konnte und das tat sie auch. „Danke!", murmelte sie leise. Zwischen den beiden war noch eine Art Sicherheitsabstand, aber den löste Samu recht schnell auf. „Wofür denn danke?", antwortete er Lena und legte vorsichtig seine Hand an ihre Taille, um sie näher an sich ran zuziehen. „Ich kann mich noch genau daran erinnern, dass Du mir auch einmal einfach nur ein „Danke" geschrieben hast. Ich glaube es hat die gleiche Bedeutung." Lena kuschelte sich eng an Samu. Es tat so unfassbar gut zu spüren, wie sich sein Brustkorb ganz regelmäßig hob und sank. „Deine Nachricht hat mir einfach so viel bedeutet. Ich dachte irgendwie, dass ich Dich nicht wiedersehe. Zumindest nicht... also." „Dazu ist es ja nicht gekommen. Ich weiß, dass das jetzt super komisch rüber kommt, aber es kommt mir so vor, als würde ich Dich schon ewig kennen und dabei kenne ich Dich doch erst seit ein paar Wochen." Samu schmunzelte. „Mir geht es genauso. Es ist komisch, aber es fühlt sich einfach gut an." Sanft küsste er Lena auf die Haare. „Ich bin einfach nur froh, dass Du hier bist und ab morgen bin ich auch endlich wieder zu Hause." Lena löste sich von Samus Brust und schaute zu ihm hoch. „Du darfst nach Hause?" Ihre Augen strahlten und sie lächelte ihn an. „Ja, ich muss zwar jeden Tag nach hier kommen zur Therapie, aber ich kann morgen früh nach der Visite endlich wieder zurück in meine eigenen vier Wände." Lena merkte Samu an, dass er erleichtert war. „Das sind doch wirklich gute Neuigkeiten." Die beiden unterhielten sich noch ein wenig, ehe Lena irgendwann ihre Augen nicht mehr aufhalten konnte und in Samus Armen einschlief. Samu beobachtete sie noch ein wenig ehe auch er mit einem Lächeln auf den Lippen einschlief.
Eng aneinander gekuschelt schliefen die beiden bis zum nächsten Morgen. Irgendwann glaubte Lena eine vertraute Stimme zu hören und blinzelte ein wenig in den Raum. Doch was sie sah, gefiel ihr im ersten Moment gar nicht. „Riku? Was machst Du denn hier?", fragte sie verschlafen. „Das gleiche könnte ich Dich auch fragen. Ich dachte Du bist noch in Berlin? Mit Dir hätte ich nun wirklich nicht gerechnet." Auch Samu wurde durch das Gerede wach und sein Blick wanderte von einer leicht genervt dreinschauenden Lena zu seinem besten Freund. „Ach, eine Familienzusammenführung am frühen morgen ist doch immer was Schönes." Samu konnte diese mehr als seltsame Situation nur mit Humor nehmen und lächelte bis über beide Ohren. „Guten Morgen.", sagte er zu Lena und drückte ihr einen flüchtigen, aber bestimmenden Kuss auf den Mund. Riku starrte die beiden an. „Wow, kann mir irgendwer mal erklären, was hier vor sich geht?" „Ich bin eventuell schon einige Tage wieder zurück aus Berlin und naja, wir beide...", hilfesuchend schaute Lena zu Samu. „Rik, da gibt es eigentlich nichts zu erklären. Jedenfalls noch nicht und dabei soll es auch erst einmal bleiben. Wir wollen für uns selber herausfinden, wohin das hier führt. Erzähl bitte einfach niemandem davon, okay." „Ihr macht doch sowieso, was ihr wollt." Lena und Samu schauten sich an und lächelten. „Naja, wo Du Recht hast, hast Du Recht.", grinste Samu Riku an. Erst jetzt bemerkte Lena, dass es draußen schon hell war. Panisch schaute sie auf ihre Armbanduhr. „Fuck, ich bin zu spät dran. Ich muss los." Hektisch zog Lena sich ihren Pulli über das Shirt, band sich ihre Haare zu einem Dutt und zog sich die Jacke und ihre Schuhe an.
„Riku, pass auf den Verrückten auf und schau, dass er gut nach Hause kommt. Ich verlasse mich auf Dich!" „Und wir beide, wir sehen uns hoffentlich heute Abend. Ich melde mich." Lena schaute Samu in die Augen, lächelte und küsste ihn auf die Wange. Doch so einfach wollte Samu sie nicht davon kommen lassen und drehte sein Gesicht und küsste sie sanft auf den Mund. „Ich hoffe, dass ich Dich heute Abend sehe." Riku schaut einfach nur aus dem Fenster, denn die beiden so zu sehen, fühlt sich irgendwie nicht richtig an. Auch wenn er es sowohl seinem besten Freund als auch seiner Schwester mehr als gönnt, dass sie endlich jemanden finden, bei dem sie sich wirklich wohlfühlen. Darum ging es nicht. Es waren andere Gedanken, die ihn das, was sich scheinbar da entwickelte, nicht gut heißen ließ. Er kannte Samu, er wusste wie er war. Die letzten Jahre hatte er keine Frau mehr an sich rangelassen. Er hatte eine Mauer um sich herum aufgebaut und auch, wenn er Lena erst seit einem Jahr kannte, wusste er wie emotional sie war und wie wichtig es ihr ist, dass man über Gefühle und auch sonst alles andere spricht. Er redete sich selber ein, dass das schon alles gut klappen wird. Das tat er aber nur, weil er wusste, dass sich die beiden sowieso nicht beeinflussen ließen. „Herr Rajamaa", hörte er plötzlich Samus Stimme. „Hast Du mir eigentlich gerade zugehört?" Riku drehte sich um. „Sorry, war in Gedanken. Was denn?" „Ich habe gerade nur darüber gesprochen, dass Deine Schwester mir scheinbar gehörig den Kopf verdreht hat." So hatte er Samu wirklich noch nie erlebt. „Seit wann sprichst Du denn über Gefühle?" „Muss wohl an Deiner Schwester liegen...". Samu zuckte mit den Schultern. Die Stimmung zwischen den beiden war mehr als angespannt. Riku hätte am liebsten gesagt, dass Samu sein Schwester auf Händen tragen soll, aber er schluckte alles runter. „Lass uns bitte einfach nicht darüber reden. Wir haben uns schon einmal deswegen gestritten und Du kennst meine Meinung. Ich muss einfach akzeptieren, was ihr macht, aber bitte erzähl mir einfach nichts davon, okay?"
Ehe Samu darauf reagieren konnte, betrat Dr. Virtanen den Raum und löste die Situation glücklicherweise auf. „Guten Morgen Herr Haber", sagte sie gewohnt fröhlich. „Wir haben ihre Bluttests von gestern ausgewertet und ich kann sie guten Gewissens nach Hause schicken. Hier haben wir Ihnen die Termine für die Therapie aufgeschrieben. Ich werde persönlich kontrollieren, ob Sie erscheinen und wenn nicht... Sagen wir einfach so, ich sitze am längeren Hebel." Samu musste sich das Lachen verkneifen. „Yes, Ma'am. Einer so reizenden Lady kann ich natürlich nicht widersprechen." Als Riku diesen Satz hörte, atmete er schwer aus und funkelte Samu böse an.
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#afterglowfeelings
FanfictionEine Story, die sich um die Zeit der Jungs und vor allen Dingen Samu nach dem letzten Konzert der Heartbreak Century Tour dreht ♥️