"Komm doch einfach direkt zum Punkt, Riku.", antwortete Lena ihm, "ich bin wirklich zu müde für Smalltalk. Wenn wir uns über unsere Leben unterhalten wollen, dann treffen wir uns die Woche auf nen Kaffee oder so, aber jetzt sage mir bitte einfach, was Dir so sehr auf dem Herzen liegt, dass Du es mir mitten in der Nacht um drei Uhr erzählen kannst." Lena war wirklich müde und um halb sieben wird ihr Wecker sie gnadenlos aus den Federn reißen. "Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Ich wollte mit dem Smalltalk auch eigentlich nur ein bisschen Zeit schinden, damit ich meine Gedanken ordnen kann.", erwiderte Riku während er Lena anschaute. Er atmete ein paar Mal tief durch und offenbarte dann den Grund, warum er mitten in der Nacht bei ihr aufgeschlagen war: "Es geht um Samu." Lena wich seinem Blick sofort aus und fasste sich nervös in ihre langen braunen Haare. "Hat er was erzählt? Weißt Du, ob er den Bierdeckel bekommen hat?" "Lass mich bitte ausreden, Lena.", murrte Riku. Ihm fiel es absolut nicht leicht dieses Gespräch zu führen und da wollte er nicht unterbrochen werden. "Aber ja, er hat den Bierdeckel mit nach Hause genommen und Du hast ihm scheinbar den Kopf verdreht. Nachdem ihr beiden Euch scheinbar vor Kaisas Kneipe unterhalten hattet, war er noch abwesender als er eh schon war. Du hast aber auch etwas an Dir, was Männer schwach werden lässt. Wieso hast Du ihm Deine Nummer gegeben?" Lena hatte den Worten Rikus zwar folgen können, aber sie war komplett erstaunt, dass es ihm scheinbar wirklich etwas ausmachte, dass sie sich mit seinem besten Freund so gut versteht.
"Ja, habe ich", antwortete sie kurz angebunden, "ist das ein Problem für Dich?". Riku hatte gehofft, dass er nicht gleich wieder mit Reden dran war. Er hatte gehofft, dass Lena vielleicht ein paar mehr Worte verlieren würde. Seufzend nahm er ihre Hand in seine: "Versteh mich bitte nicht falsch. Du kannst Dich wirklich treffen mit wem Du willst, aber muss es wirklich mein bester Freund sein? Kann es nicht jemand anderes sein? Irgendwer, den Du zufällig in einer Kneipe triffst?" Sofort zog Lena ihre Hand aus seiner: "Riku, was stimmt mit Dir nicht? Willst Du mich vor Deinem besten Freund warnen? Oder willst Du einfach nicht, dass irgendwer erfährt, dass es mich gibt in Deinem Leben? Bisher konnte ich verstehen, dass Du noch niemandem gesagt hast, dass es seit Anfang des Jahres jemanden in Deinem Leben gibt, den Du vorher nicht kanntest, aber jetzt. Du kannst es den Jungs sagen und komm mir bitte nicht wieder mit dem Argument, dass die Presse sich dann auf mich stürzen wird. Ich glaube wirklich, dass mein Leben weniger spannend ist, als das jedes anderen Finnen." "Ich will Dich nicht vor meinem besten Freund warnen. Er ist der beste Mensch auf Erden. Sein Charakter ist goldwert, auf ihn kann man sich verlassen, er ist wie ein Bruder für mich. Vermutlich will ich mich tatsächlich davor drücken den Jungs und damit auch vermutlich noch weiteren Menschen von Dir zu erzählen."
Nach diesen Worten stand Lena fassungslos auf, diese Worte trafen sie mehr und das merkte Riku auch sofort nachdem er sie ausgesprochen hatte. Er war aber kein großer Redner, er sagte immer das, was ihm gerade durch den Kopf ging. Und wie so oft, waren diese Worte zwar das, was er dachte, aber nicht die Worte, die er hätte wählen sollen, um Lena zu sagen, dass er sie einfach nur beschützen wollte. Vermutlich hatte er immer noch nicht realisiert, dass Lena eine erwachsene Frau war, die selber über ihr Leben bestimmen konnte. Lena starrte ihn einfach nur an und mehr als ein "Schämst Du Dich etwas für mich?" kam ihr in diesem Moment nicht über die Lippen. Riku stand auf und stellte sich vor sie: "Es tut mir Leid. Das war nicht das, was ich sagen wollte. Das ist alles noch so neu und ich weiß einfach manchmal noch nicht, wie ich mich als großer Bruder verhalten soll. Ich weiß doch, dass Du schon erwachsen bist und auf Dich selber aufpassen kannst, aber irgendwie hast Du seit ich von Dir im Frühjahr erfahren habe, das Beschützer-Gen in mir erweckt. Wenn sich Samu bei Dir meldet, dann triff Dich ruhig mit ihm. Sag mir nur bitte vorher Bescheid, damit ich ihm sagen kann, dass er sich gerade mit meiner wunderbaren Halbschwester trifft und es ja nicht vermasseln soll." Sanft drückte er ihr einen Kuss auf die Stirn und umarmte sie. "Sorry, dass ich manchmal etwas übertreibe". Lena erwiderte die Umarmung: "Ein bisschen weniger Sorgen könntest Du Dir trotzdem machen. Auch wenn es schon sehr süß bist, dass Du jetzt für so eine Kleinigkeit zu mir gekommen bist. Willst Du einfach hier auf der Couch pennen, großer Bruder?"
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#afterglowfeelings
FanfictionEine Story, die sich um die Zeit der Jungs und vor allen Dingen Samu nach dem letzten Konzert der Heartbreak Century Tour dreht ♥️