sieben

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Lena drehte sich um und ging wieder Richtung Eingang des kneipe, Samu blieb stehen und erwischte sich selber dabei, wie er etwas enttäuscht war, dass gar kein richtiges Gespräch zwischen ihr und der noch immer unbekannten Lena aufgekommen war. Insgeheim hoffte er, dass sich Lena noch einmal zu ihm umdrehte, bevor sie in der Kneipe verschwand, aber Lena ging einfach hinein. Doch auch sie war nicht gerade glücklich über den Verlauf des Gespräches mit den blonden Finnen, oder kann man hier vielleicht gar nicht von einem wirklichen Gespräch sprechen. Immerhin hatte der große Teil des Gespräches ausschließlich in Lenas Kopf stattgefunden. Leicht in Gedanken versunken, setzte sie sich wieder zu ihren Freunden an den Tisch. Was genau gerade besprochen wurde, bekam sie gar nicht wirklich mit. Sie saß einfach bloß da und starrte in ihr schon längst schal gewordenes Bier. In ihrem Kopf herrschte das reinste Chaos: "Wer war die Person, die hinter dem Namen Samu Haber steckte? Wenn man der Presse glauben würde, müsste man davon ausgehen, dass er ein Frauenheld ist für den es absolut kein Problem ist mit jeder Frau der Welt ein Gespräch aufzubauen. Doch er war ganz anders gewesen draußen vor der Kneipe, total schüchtern, zurückhaltend, ja fast schon vorsichtig. Und warum um alles in der Welt war ich eben überhaupt reingegangen?" "Erde an Lena?", stupste sie ihre beste Freundin an, "ist nur dein Körper hier oder sprichst du auch nochmal mit uns?" "Sorry, ja ich bin da. Will noch jemand was trinken. Mein Bier ist leer!"

Auch Samu war mittlerweile wieder in die Kneipe zurückgekehrt und hatte von Riku schon einen fragenden Blick entgegen geworfen bekommen, aber nicht weiter darauf reagiert. "Ist das hier etwa immer noch die erste Runde?", zeigte Samu erstaunt auf die noch nicht geleerten Biere der Jungs. Die Antwort nicht abwartend, rief er nach Kaisa und bestellte eine weitere Runde Bier und zusätzlich noch für jeden einem Schnaps. "Wir müssen hier ja mal langsam zu einem gewissen Pegel kommen, Jungs. So kenne ich Euch ja gar nicht." Die Jungs waren alle gelöst und tauschten sich über die Erlebnisse auf der Tour aus. Jeder hatte seine eigenen Highlights und es tat so gut noch einmal alles Revue passieren zu lassen. "Schwer vorzustellen, dass wir jetzt einfach Urlaub haben. Also zumindest erst einmal ein paar Tage, an denen kein Auftritt geplant ist!" , warf Osmo ein. "Wie soll ich es denn bloß ohne das Schnarchen von Sami aushalten?", ärgerte Raul den besten Drummer der Welt. Und dann stand Kaisa schon am Tisch und verteilte die Getränke an die Jungs. "Jetzt sehe ich Euch fünf hoffentlich mal wieder häufiger oder verschwindet ihr aus Helsinki?" "Ich will jetzt nichts garantieren, aber ich denke wir sind alle noch ein, zwei Wochen hier in Helsinki und dann werden wir aber definitiv in den wohlverdienten Urlaub verschwinden.", antwortete Riku. "Und ich bin mir sicher, dass wir Dich in der Zeit auch nochmal besuchen werden, vielleicht nicht in dieser Runde, aber ich komme definitiv vorher nochmal vorbei.", ergänzte Samu lächelnd. Für ihn war Kaisa fast wie eine zweite Mama geworden. Ihr konnte er einfach alles erzählen und noch nie ist etwas an irgendwen weitergetragen worden.

Es war schon spät, als sich Lenas und Saums Blick wieder einmal kreuzten. Eigentlich hatten sich die beiden den ganzen Abend beobachtet und sich gegenseitig immer wieder dabei erwischt. Doch mehr als ein Lächeln kam nicht zu Stande. Es gab eine Person, der das natürlich aufgefallen war und der das ganz und gar nicht gefiel - Riku. Riku hatte den Jungs noch nie von Lena erzählt, niemand am Tisch wusste, dass die beiden eine besondere Beziehung haben und würde es nach Riku gehen, dann würde auch niemals jemand davon erfahren. Trotzdem war er innerlich hin- und hergerissen: "Wäre es besser direkt Samu einzuweihen, was zwischen ihm und Lena stand? Sollte er Lena ansprechen? Aber wie, hier war das nicht möglich, dann würden die Jungs ja direkt tausend Fragen stellen und darauf habe ich nun wirklich keine Lust...!" Samu verschwand noch einmal auf Toilette und sprach sich dabei selber Mut zu: "Na los, Haber! Es kann doch nicht so schwer sein zu diesem Tisch zu gehen und nach Lenas Nummer zu fragen oder ihr meine zu geben?!" Nachdem er sich selber genug Mut zugesprochen hatte, betrat er wieder den Innenraum der Kneipe. Sofort wanderte sein Blick zu dem Tisch, wo Lena gesessen hatte. Doch wo war die Gruppe hin? An dem Tisch saß niemand mehr. "War ja klar, dass ich zu lange gewartet habe.", dachte sich Samu und setzte sich ein wenig bedröppelt zu den Jungs. Eigentlich hatte sich der Abend jetzt für ihn erledigt, er wollte nur noch nach Hause.

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