acht

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In Gedanken versunken saß Samu bei den Jungs. Er hörte zwar die Stimmen, aber was genau sie sagten, dem konnte er nicht folgen. Nach ein paar Minuten entschied sich Samu nach Hause zu fahren: "Sorry Jungs, ich bin echt platt. Seid mir nicht böse, aber ich fahr nach Hause. Ich will Euch nicht den Abend versauen." Während er den Jungs dies sagte, stand er bereits auf und war mehr oder weniger auf dem Sprung. Riku starrte ihn an und antwortete genervt: "Wahrscheinlich hast Du jemandem versprochen, dass Du dich jetzt gleich auf dem Weg nach Hause machst... richtig? Warum lügst Du uns an, wir sind doch nicht bescheuert. Du hast doch eben mit dieser Frau gesprochen." Samu, der sich schon einen Schritt vom Tisch entfernte hatte, drehte sich noch einmal um: "Was willst Du denn jetzt von mir? Ich bin einfach nur müde und will ins Bett. Hatten wir das Thema mit der Rechenschaft nicht heute schon einmal mit Mikko. Ich glaube ich bin alt genug, um selber zu entscheiden, wann ich nach Hause fahre und nein, es wartet niemand auf mich. Nur damit Du Bescheid weißt. Sonst interessiert es dich auch nicht, wann ich mit wem nach Hause fahre. Kennst Du Lena etwas?" Riku winkte nur ab: "Dann geh halt nach Hause, mach doch was Du willst!" "Das hatte ich doch auch vor, Du wolltest mich abhalten. Euch noch einen schönen Abend."

Samu ging noch zu Kaisa, verabschiedete sich von ihr und bezahlte die Rechnung. "Danke, dass wir immer hier hin kommen können. Du bist die Beste. Ich komme die Woche noch einmal vorbei bevor ich mich in den Urlaub verabschiede, okay?" Kaisa lächelte den großen blonden Finnen an und drückte ihm einen Bierdeckel in die Hand: "Vielleicht kommst Du ja dann nicht allein!". Verwirrt schaute Samu auf den Bierdeckel. Dort stand nichts als eine Handynummer: "Von wem ist der, von Lena?" "Also ich weiß nicht, wer Lena ist, aber er ist von der Frau, die dort vorne gesessen hatte", zeigte Kaisa auf den Tisch, an dem Lena saß. Genau in diesem Moment schaute Riku in die Richtung der beiden. Für Riku war das alles nicht einfach. Am liebsten würde er seinem besten Freund jetzt hinterher gehen und ihm alles erzählen, aber in seinem Kopf herrschte absolutes Chaos. Er konnte selber nicht ordnen, was er ihm überhaupt sagen wollen würde. Würde er wollen, dass Samu weiß, was zwischen ihm und Lena steht? Würde er ihn abhalten wollen auch nur einmal mit Lena Kontakt aufzunehmen? Er wusste es nicht und trotzdem machten seine Füße nicht das, was sein Kopf ihm vorschlug. Riku stand wie ferngesteuert auf und ging Samu hinterher, der bereits draußen vor der Kneope stand und auf sein Taxi wartete. "Was willst Du denn jetzt hier?", motzte Samu seinen besten Freund an.

Riku stand bloß da, starrte auf den Boden: "Warum bin ich rausgegangen, wenn ich nicht weiß, was ich ihm sagen soll?", schossen die Gedanken durch seinen Kopf, "umdrehen und wieder reingehen, ist aber keine Option." Riku atmete tief durch: "Lena hat Dir ihre Nummer gegeben oder?". Samu verschluckte sich fast an seiner eigenen Spucke, als er realisierte, dass Riku Lena kannte: "Lena? Woher weißt Du denn wie sie heißt?" Dieser Frage folgte eine unangenehme Stille, ein Schweigen das absolut nicht enden wollte. "Riku?", schüttelte Samu an den Schultern seines besten Freundes, "woher weißt Du wie sie heißt? Kennst Du Sie? Hattet ihr was? Hattest Du deshalb so eine schlechte Laune, als sie bei mir kurz draußen war?" Das war einfach alles zu viel für Riku. Er stand bloß da und starrte Samu an, doch irgendwann platzte es aus ihm raus: "Ja, ich kenne sie. Woher tut jetzt hier nichts zur Sache. Tu mir bitte einfach einen Gefallen und lass sie in Ruhe. Du bist nicht gut für sie... also ich meine." Schockiert unterbrach ihn Samu "Ich bin nicht gut für sie? Was denkst Du denn jetzt von mir? Bin ich so ein Monster? Riku, was ist da zwischen Euch. Du kannst mir alles sagen und wenn ich Deine Bedenken verstehe, dann melde ich mich nicht bei ihr, aber Du musst schon mit der Sprache rausrücken." Genau in diesem Moment hielt das Taxi vor den beiden. Samu schaute Riku an: "Wenn Du mir noch was zu sagen hast, dann hol Deine Jacke und wir fahren zu mir. Auf irgendwelche Spiele habe ich aber keine Lust." Bereits die Tür öffnend, antwortete Riku: "Ich kann Dir das nicht sagen ohne vorher mit Lena gesprochen zu haben. Ich melde mich."

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