Und nenn mich bitte nicht Gigi. Ich bin kein Baby mehr", seuftzte Yoongi. "Du wirst immer mein Baby bleiben!", rief seine Mutter empört, weswegen ich kichern musste. Woongin legte schmunzelnd eine Hand auf die Schultern seiner Frau. "Sun, lass es einfach"
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Yoongi P.o.V
Meine Eltern saßen uns gegenüber und betrachteten die verschiedenen Tortenstücke, die auf einem goldfarbigen Pappteller vor uns auf dem Tisch standen. Sie konnten sich dennoch nicht entscheiden, welches sie von ihnen haben wollten.
Seokjin hatte uns eine Mischung aus verschiedenen Tortenstücken mitgegeben, sodass nun eine Ansammlung aus süßen Versuchen in unserer Tischmitte stand.
''Das Stück sieht sehr lecker aus... Was ist das denn für eine Torte'', fragte meine Mutter und sah uns dabei auch fragend an. Es sah wie irgendeine Fruchttorte aus. Jedenfalls war sie rosig und lila von Innen. Mit Kuchen kannte ich mich nicht aus.
Zu meiner Überraschung ergriff Jimin das Wort.
''Das ist eine Erdbeer-Himbeer-Blaubeer Sahnetorte. Das da oben drauf ist ein Fruchtgelee mit weißen und dunklen Schoko-Raspeln'', erklärte höchst professionell, als hätte er selbst hinter der Theke gestanden.
Meine Mutter blickte ihn erstaunt an, begann daraufhin jedoch an zu kichern.
''Da ist aber jemand informiert'', stellte sie fest, als sie sich soeben für das benannte Stück von Jimin entschied und es auf ihrem Teller platzierte.Mein Vater hingegen entschied sich für ein einfaches aber leckeres Stück Schoko-Torte. Er war noch nie großartig eine 'Labertasche'. Er war die Ruhe selbst. Ich glaube in dem Aspekt bin ich ihm recht ähnlich. Wir zwei hätten stundenlang im selben Raum sitzen können und niemand hätte etwas gesagt. Aber nicht, weil wir miteinander nicht konnten oder so was, sondern einfach weil wir beide nicht den Drang hatten uns mitzuteilen. Eher im Gegenteil, wenn wir nämlich in einem Gespräch vertieft waren, hielt dieses Stunden an.
Aufgrund den Worten meiner Mutter zauberten sich Jimins Wangen rosa. Wirklich ich kannte niemanden, der so schnell errötet wie er. Mich störte es nicht, denn im Gegenteil fand ich, es machte ihn nur noch viel knuffiger. Aber ich konnte mir auch gut vorstellen, dass es ihm selber unheimlich genervt hatte.
''Wie kommt's dazu, dass du dich so gut mit den Torten auskennst'', fragte meine Mutter interessiert nach, während sie herzhaft Jimin ihr Lächeln schenkte und dabei eine Gabel von der Torte aß.
''Ich arbeite in der Konditorei eines guten Freunden, da kommen nämlich auch die Stücker, die Sie gerade essen'', erklärte mein Mochi fröhlich.
''Ah okay, das macht Sinn. Aber nenn' mich doch bitte Heesun, sonst fühl ich mich so alt'', lachte sie.
Das Lachen meiner Mutter klang schon immer sehr wunderschön. Sie hatte eine klare, hohe Stimme, selbst wenn sie lachte.
''Der Kuchen schmeckt wirklich sehr gut'', kommentierte dann auch mein Vater und legte seine Gabel zur Seite. ''Sag deinem Freund, dass er definitiv im richtigen Beruf ist.''
''Ich werde es ihm ausrichten. Aber ich glaube, dass sein Selbstbewusstsein dann bis zum Himmel platzt'', kicherte mein Freund.
''Ja, bei Seokjin sowieso. Ich frage mich, ob er in seinem vorherigen Leben einst mal ein König war'', stimmte ich zu. ''Aber er ist dennoch einer der wenigen herzensguten Menschen.''
''Das stimmt wohl. Er ist wie eine Mutter.''
Bei diesen Worten mit den Gedanken an Jin, konnte ich nur lachen. Er ist jedenfalls eine Person für sich.
Wir unterhielten uns weiterhin über dies und das, bis Jimin begann den Tisch abzuräumen. ''Wir müssen die Torte kalt stellen, ansonsten schlägt mir die Sahne oder die Creme um'', erklärte er, als er die fragenden Blicke auf sich spürte.
''Ich helfe dir beim Aufräumen'', schloss sich meine Mutter plötzlich an. ''Wir können dann sofort mit den Vorbereitungen für's Abendessen starten, dann haben wir es später viel entspannter.''
Sie nahm die Teller, wohingegen mein Mochi die Tortenstücke nahm. Eigentlich hätte ich ihnen geholfen, aber ich hatte das Gefühl, dass meine Mutter mit ihm reden wollte. Er war ihr definitiv sympathisch. Das sah man ihr an und wer weiß, vielleicht hatte mein Jiminie auch noch Fragen an sie.
Voll bepackt verschwanden sie dann auch in die Küche und ließen mich und meinen Vater zurück.
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Jimins P.o.V
Gemeinsam mit Yoongis Mutter räumte ich das dreckige Geschirr auf und wir begannen anschließend dann auch damit, das Essen für den Abend vorzubereiten. Geplant war es nämlich, dass es Raclette geben würde. Dabei war ich auch ganz froh darum, mal mit Yoongis Mutter alleine gewesen zu sein. Denn ich glaubte, Yoongi würde die Zeit mal alleine mit seinem Vater sicher auch genießen. Die beiden schienen sich recht ähnlich zu sein, denn sein Vater hatte während des Torte Essens kaum gesprochen. Yoongi war da ja auch eher einer von der ruhigeren Sorte.
"Und? Wie lebt es sich so mit Gigi? Er ist manchmal ziemlich eigen", lachte seine Mutter und schüttelte leicht mit dem Kopf, ehe sie mich mit einem warmen Lächeln ansah. Sie strahlte pure Wärme aus wie eine dieser Mütter aus den unzähligen Dramen im Fernseher.
Ich musste ebenfalls lächeln. "Es ist wirklich wunderschön", sagte ich, während ich begann, die Paprika zu schneiden. "Er ist für mich da, wenn ich ihn brauche. Bedrängt mich gleichzeitig aber auch nicht. Ich denke, wir ergänzen uns ganz gut. Sie haben wirklich einen tollen Sohn", erklärte ich und lächelte verlegen. Ich spürte auch schon die Hitze in meine Wangen aufsteigen.
"Ach was", winkte sie ab. "Yoongi war schon immer ein liebes Kind, aber er ist manchmal so ein Dickkopf. Wenn er sich was in den Kopf setzt, dann ruht er erst, wenn er es hat". Sie seuftzte und lachte gleichzeitig. "Aber das hat auch seine Vorteile. Das sehen wir ja bei euch beiden am Besten", zwinkerte sie. "Ich hatte immer Sorge, dass Yoongi alleine bleiben würde und sich dabei in seiner Wohnung und seiner Musik verschanzt. Schon als Jugendlicher gab es nur ihn und seine Musik", bei dem Gedanken daran schüttelte sie den Kopf. "Wir haben versucht ihn davon abzuhalten, sich weiter der Musik zu verschreiben. Denn seien wir mal ehrlich, es ist ein sehr riskanter Berufsweg. Er ließ sich dennoch von seinem Weg nicht abhalten, sodass es bei uns in einem Streit geendet war. Aber wir sind nun auch froh, dass das nun hinter uns liegt. Jedoch wir hatten trotzdem immer die Sorge, dass er alleine bleibt, beziehungsweise du nur sein Geld wolltest", erzählte sie und sah mich an.
'Denkt sie ich will nur sein Geld?', dachte ich mir erschrocken. "Das Geld ist mir egal. Er könnte sein ganzes Geld verlieren. Solange Yoongi da ist, bin ich glücklich", erklärte ich und spürte bereits während des Sprechens, wie erneut meine Wangen rot wurden. Nervig. Ich sah wieder runter auf mein violettes Schneidebrett und begann nun das Fleisch in Streifen zu schneiden.
"Das weiß ich. Nachdem was Yoongi uns aber alles von dir erzählt hatte, dachten sein Vater und ich nur daran, dass ihm jemand etwas vorspielen würde. Aber du bist wirklich ein knuffiges Mochi. Gigi hatte Recht mit dem, was er uns erzählt hatte. Wir sind einfach jetzt froh, ihn so glücklich zu sehen, wie er es mit dir ist.
Aber mal was anderes...-"
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Meinung oder Kritik? 🌸
Sorry für die Verspätung im Update >.< Dafür ist das Kapitel länger geworden! 1.1k :3
~Lynn~
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Letters || Yoonmin
FanfictionJimin, 18 Jahre, hat keine Freunde und seine Familie akzeptiert ihn nicht so wie er ist. Er hat ein Idol, Suga. Eines Tages, als die Welt mal wieder zu viel für Jimin wird, beschließt er, einen Fan Letter an Suga zu schreiben. Auf die erhält man do...