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P.o.V Taddl
"Bin zu Hause.", schrie Luna von unten. Ich schreckte zurück, sah Ardy kurz an, ehe ich aufsprang und runter lief. "Alles okay?", besorgt musterte mich meine Schwester.
"Ich glaube ich hab mich vorhin von Max getrennt.", und erst jetzt wurde mir so richtig klar, was ich ihm vorhin vor der Uni gesagt hatte... Ich hatte ihm gedroht mich von ihm zu trennen... Und dann... Hat er sich irgendwie für Tom entschieden...
"Was?", hakte sie fassungslos nach, ehe sie ihre Schuhe aus zog und ihre Tasche abstellte... Und ich? Ich brach in Tränen aus... Mir wurde grade einfach alles zu viel. Sofort nahm sie mich in den Arm und zog mich ins Wohnzimmer, wo wir uns auf die Couch fallen ließen und sie mich wieder an sich heran zog.  "Hey... Beruhig dich. Erzähl mal in aller Ruhe, was los ist.", ich konnte nicht reden... Schluchzte einfach weiter... Ardy kam ins Wohnzimmer, gab mir ein Taschentuch und begann Luna die Geschichte zu erzählen. Von der Uni bis hin zu Phil... "Hä und Tom ist jetzt bei ihm zu Hause?", schniefend nickte ich, während ich mir die Tränen weg wischte. "Alter was?", sie war ebenso fassungslos... "Ruf ihn an. Ruf ihn an und sag, dass das so nicht geht.", ich schüttelte den Kopf.
"Vielleicht musst du wirklich einfach noch mal mit ihm reden...", murmelte Ardy. "Ich glaube nicht, das er direkt mit ihm ins Bett steigt.", versuchte er sein Glück.
"Du kennst doch Tom... Und Max kann sich nicht wehren... Er wird doch nichts unversucht lassen.", schniefte ich.
"Glaub ich nicht...", murmelte sie. Ich zuckte nur mit den Schultern...
"Ich ruh mich ein bisschen aus. Mir tut alles weh.", murmelte ich, ehe ich langsam hoch schlurfte. Kaum war ich in meinem Zimmer, ging die Tür auf und Ardy kam herein und schloss sofort wieder die Tür. Fragend sah ich ihn an.
"W-Wir sollten über grade reden.", murmelte er mehr zum Boden als zu mir.
"Worüber sollen wir da reden, ist ja nichts passiert.", ohne weiter drauf einzugehen, zog ich mir mein Shirt über den Kopf und musterte mein Tattoo im Spiegel. Sah schon geil aus.
"Aber fast.", protestierte er.
"Ja schon, aber es ist ja alles gut. Wir haben uns ja nicht abgeschlabbert.", raunte ich.
"Stimmt.", Ardy schien gerade sehr verletzt... Vielleicht hätte ich eine andere Wortwahl wählen sollen... Mein Handy klingelte. Ich schielte auf mein Display.
<<Baby<3>> Ich stellte auf laut, sodass Ardy mit hören konnte.
T: Ja?
M: Taddl? *er weinte...*
T: Was ist passiert?
M: Kann ich vorbei kommen?
T: Weiß nicht.
M: Bitte... Ich will dich nicht verlieren...
T: Ja dann komm halt her. Ist der Bastard weg?
M: Ja. Er ist so vor 5 Minuten gegangen.
T: Aha...
M: Bis gleich.
T: Yo.
Ardy zog eine Augenbraue hoch...
"Und was willst du jetzt machen?", hakte er nach.
"Ich weiß es nicht. Keine Ahnung.", ich ließ mich auf meinen Rücken fallen. Ardy setzte sich neben mich.
"Willst du ihm verzeihen?", ich richtete mich wieder auf.
"Ardy ich weiß es nicht. Ich habe absolut keine Ahnung. Ich will ihm verzeihen ja, aber ob ich das kann, kann ich nicht einfach so entscheiden, besonders, wenn er nicht dabei ist. Und erst recht nicht, wenn mein Ex Freund auf meinem Bett sitzt und meine Gedanken verwuselt... Alleine weil er da ist.", hatte ich das echt gesagt? Oh Gott... Erschrocken über mich selber und vor allem über meine Worte sah ich auf meine Hände.
"Na dann.", nuschelte er, ehe er aufstand und einfach aus dem Raum schlurfte... Ich hatte ihn verletzt... Scheinbar sehr... Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen, was machte er nur mit mir? Wieso muss ich diese Gefühle für ihn haben, wenn ich doch einen Freund habe? Scheiße... Ich weiß echt nicht, was ich machen soll... Ich bin einfach vollkommen verzweifelt... Unten klingelte es und wenig später hörte ich Schritte auf der Treppe. Ich stand schnell auf und griff nach meinem Shirt und gerade als ich es mir über den Kopf zog, ging die Tür auf und der völlig verheulte Max stand in meinem Zimmer. Sein Anblick tat mir weh... Ich zog mein Shirt ganz runter und ging ein Stück auf ihn zu.
"Du willst reden?", hakte ich nach... Tränen sammelten sich in seinen Augen.
"Ich... Ehm... Ich...", weiter kam er nicht. Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen und begann einfach herz zerreißend zu schluchzen... Es tat wirklich weh ihn so zu sehen. Klar... Ich war wütend... Aber trotzdem ging ich auf ihn zu, nahm ihn in den Arm und ließ mich aufs Bett fallen. Er weinte sich einfach aus. "Es tut mir leid, das ich mich so doof verhalten habe.", schluchzte er. "Ich will dich nicht verlieren.", fügte er hinzu...
"Beruhig dich erst mal.", murmelte ich in seine Haare.
"Es ist nichts passiert. Ehrlich nicht Taddl... Wir haben nur gearbeitet. Wirklich.", schluchzte er.
"Shhhs. Ich glaube dir ja.", er würde nicht lügen... Das weiß ich zu genau. "Aber du musst mich auch verstehen. Ich kenne Tom zu gut... Er war, bevor ich nach Köln gekommen bin mit Ardy zusammen. Und er hat ihn betrogen. Und dann hat er versucht uns aus einander zu bringen... Und ich habe mich jeden Tag mit ihm gestritten... Und jetzt tritt der wieder in mein Leben und küsst meinen Freund... Und obwohl ich ihm mehrfach gesagt habe er soll sich von dir fern halten macht er einfach weiter... Und dann darf er mit zu dir... Ich sage dir seit Wochen ich möchte deine Eltern kennen lernen und du sagst immer, dass es nicht geht...", mein Griff um seine Hüfte hatte sich drastisch verstärkt.
"Du tust mir weh.", wimmerte er. Ich ließ locker.
"Und anstatt das du nach dem Scheiß von Samstag Nacht auf mich hörst, machst du da einfach mit...", grummelte ich.
"Es tut mir leid.", schniefte er wieder. "Ich will dich nicht verlieren Taddl.", er krallte sich in mein Shirt.
"Ich weiß. Bitte hör auf zu weinen.", murmelte ich. Ein schlechtes Gewissen hatte mich gepackt...
"Bitte verlasse mich nicht.", wimmerte er. Oh man.
"Max.", seufzte ich.
"Nein... Ich liebe dich Taddl.", schluchzte er.
"Ich liebe dich doch auch.", beruhigend strich ich ihm über den Rücken. "Und wenn du willst, dann kannst du auch meine Eltern kennen lernen und alles was du willst.", schluchzte er. "Und ich mach auch nie wieder was mit Tommy... Ich verspreche es.", fügte er hinzu.
"Jetzt hör auf zu weinen.", versuchte ich es erneut. Er reagierte nicht. Ich drückte ihn von mir weg, legte meine Hand an seine Wange und meine Lippen auf seine. Ein wohliger Schauer lief mir über den Rücken. "Hör auf zu weinen. Ich verlasse dich nicht.", hauchte ich gegen seine Lippen. Er schlang seine Arme um meinen Hals und drückte mich an sich. "Ich liebe dich.", flüsterte ich.
"Ich dich auch.", schniefte er. Wieder küsste er mich. Er legte seine Hände auf meiner Brust ab. Leicht zuckte ich zusammen. "W-was ist?", ängstlich sah er mich an.
"Tattoo. Egal.", murmelte ich, ehe ich ihn wieder an mich heran zog und ihn so nach hinten drückte, das ich mich breitbeinig auf seine Mitte setzten konnte... Auf ein neues.

You're my flashlight - TardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt