KAPITEL 5

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CATALEYA

Vom weitem hörte man schon einige jubeln und laute Musik die in der ganzen Nachbarschaft zu hören war. Einige Jugendliche rauchten auf der Veranda und andere knutschten schon miteinander rum. Wir liefen an den ganzen Leuten vorbei und gingen ins Haus wo die Musik noch lauter war. Es roch nach schweiß und Alkohol was keine gute Mischung war. Es war total heiß und stickig was aber keinen störte da alle tanzten und sich zu sauften.
»Siehst du irgendwo Tyler?«, schrie mir Roni zu und versuchte durch die Menschen Menge zu schauen. Ich half ihr und suchte ebenfalls nach Tyler und erkannte ihn am Billardtisch. »Roni da drüber«, sagte ich und zeigte zum Tisch der umzingelt war mit einigen aus unserer Schule. Gemeinsam liefen wir an den Billardtisch und wurden von Sam und Tyler begrüßt. »Hey Mädels! Schick sehr ihr aus!«, sagte Tyler und umarmte Roni. »Hey Cata«, begrüßte mich Sam und umarmte mich was mich ein wenig überraschte. Sonst begrüßten wir uns eigentlich nur flüchtig mit einem Lächeln. »Hey«, sagte ich ein wenig unsicher und fuhr mir durch meine langen locken. »Du siehst schön aus! Rot steht Dir«, zwinkerte er und betrachtete mich noch einmal. »Danke«, lächelte ich. Sam drückte mir einen roten Becher in die Hand und sah mich auffordernd an. »Keine sorge die mische hab ich gemacht sonst kein anderer«, sagte er und stieß mit mir an. Langsam nippte ich an dem Drink und schmeckte den bitteren Wodka mit ein wenig Kirsche. Roni und Tyler waren tief in einem Gespräch verwickelt. »Wollen wir ein wenig rum laufen?«, fragte mich Sam was ich bejahte. Wir quetschten uns durch die tanzende Menge und waren kurze Zeit später draußen an der frischen Luft.
»Es ist drinnen echt stickig«, sagte Sam und setzte sich auf die Hauswand was ich ihm gleich Tat. Ich nickte nur und nahm nochmal einen kleinen Schluck aus meinem Becher. Zwischen uns war es still und keine zog es in Erwägung etwas zu sagen. Wir redeten eigentlich fast nie nur ab und zu in der Schule was aber auch sehr selten war.
Sam räusperte sich kurz und sah mich an. »Und wie gefällt dir die Party?«, fragte er mich. »Keine Ahnung bin ja erst ne halbe Stunde hier«, lachte ich. »Stimmt. Wollen wir vielleicht zu den anderen?«, fragte er. Ich war erleichtert darüber und nickte dann. Nachdem wir wieder bei den anderen waren stellte ich mich zu Roni die immer noch mit Tyler sprach.
»Lasst uns Pflicht oder Trink spielen«, schrie einer der Jungs woraufhin alle zustimmten. «Kommst du mit?«, fragte mich Roni. »Nein ich möchte nicht mit spielen», sagte ich. »Hast du etwa Angst eine Pflichtaufgabe zu erfüllen?«, sagte Mia die grade an uns vorbei lief. »Nein ich habe nur keinen Bock auf ein kindisches Spiel«, zischte ich zurück. »Wer es glaubt«, lachte sie jetzt gespielt und ging mit den anderen zusammen in ein anderes Zimmer. »Ich könnte sie erwürgen«. Roni sah Mia wütend hinterher und formte ihre Hände so als würde die etwas zerdrücken. »Das lohnt sich nicht Roni«, sagte ich und zog sie am Arm mit ins andere Zimmer. »Was machst du da?« »Wir spielen jetzt mit! Ich lass doch nicht zu das sie so über mich redet«, sagte ich fest entschlossen. Wir setzten uns in den Kreis neben Tyler und Sam, wo auch leider Mia mit Diego saß, und warteten bis eine leere Flasche gedreht wurde. Damian war ebenfalls mit dabei wie auch ein paar andere aus der Schule.
Lisa, eine Cheerleaderin drehte als erstes die Flasche die dann bei John stehen blieb. »Okay John du wirst jetzt eine Nummer anrufen und fragen ob man Pizza bestellen kann«, sagte sie und reichte ihr Handy und eine Nummer. John nahm es an und rief dann bei jemanden an.
Wir spielten noch weitere Runden. Ab und zu tranken ein paar kleine Shotgläser und andere erfüllten eine Aufgabe. Nun war Mia an der Reihe und drehte die Glasflasche mit Schwung. Alle warteten aufgeregt bis sie sich aufhörte zu drehen und zogen die Luft ein als die Flasche auf mich zeigte. Sie grinste mich böse an und sah dann rüber zu Damian.
»Küsse Damian«, grinste sie jetzt noch breiter und sah mich auffordernd an. Ich sah ihr wütend in die Augen, nahm das kleine Gläschen und kippte mir die Flüssigkeit runter. Roni kicherte leise und sah stolz zu mir.
Diego sah mich stumm an und dann wieder zu Damian. Mir verging die Lust am Spiel. Ich stand auf und verließ die Runde ohne etwas zu sagen. »Cata warte mal«, hörte ich Damian sagen. Er blieb vor mir stehen und versperrte mir den Weg. »Können wir bitte reden?«, fragte er mich woraufhin ich den Kopf schüttelte. »Cata nur fünf Minuten bitte«, bettelte er und zog mich mit die Treppen hoch. »Damian was willst du? Lass mich in Ruhe!«, sagte ich und riss mich weg von ihm als wir in einem leeren Zimmer waren. Hier stand nur ein Bett mit einem kleinen Schrank und einer Kommode.
Damian schloss die Türe hinter sich und kam dann auf mich zu. »Lass mich raus«, zischte ich und versuchte an ihm vorbei zu gehen was nicht klappte da er stärker war als ich. »Lass es uns nochmal miteinander versuchen«, sagte er und hielt mich fest. »Das solltest du dir überlegen bevor du mit der Studentin im Bett warst!«, keifte ich ihn an. »Das war nur ein Ausrutscher kann doch mal Passieren aber das wichtige ist doch das ich nur dich möchte«, sagte er und widerte mich mit seiner Art an. »Ich will dich aber nicht! Und jetzt geh zur Seite«, sagte ich mit wütender stimme. Als ich wieder an ihm vorbei wollte, hielt er mich am Arm fest und drückte mich gegen die Wand. »Lass mich los!«, schrie ich jetzt. Er ignorierte mich und wollte mich grade küssen als ihn jemand von mir weg zog.
»Hast du sie nicht gehört? Du sollst sie los lassen!«, sagte Diego und schubste ihn von mir weg. »Wenn du dich nicht sofort Verpisst dann bringe ich dich eigenhändig um!«, drohte Diego woraufhin Damian die Flucht ergriff und weg lief. Zitternd sah ich zu und spürte wie mir die Tränen aufstiegen.
»Alles in Ordnung?«, fragte er mich besorgt.
»Hey Diego da bist du ja. Können wir gehen? Ich hab keine Lust mehr auf diese langweilige Party«, platzte Mia ins Zimmer und sah abwartend zu Diego der ihr zu nickte. »Geh du schon mal vor ich komm gleich nach«, sagte er und lächelte ihr dann zu. Wieso lächelte er ihr verdammt nochmal zu?
»Dein Kleid«, sagte er jetzt und zeigte auf mein Kleid. »Es ist wunderschön«, beendete er seinen Satz und lief dann aus dem Zimmer und ließ mich alleine zurück. Ich sah ihm verdutzt hinterher und fragte mich was das ganze hier eigentlich soll. Ich hatte die Schnauze voll von der Party und rannte die Treppen runter ins freie. Roni schrieb ich eine Nachricht das es mir nicht so gut ginge und ich schon mal nachhause bin. Sie antwortete mir und fragte mich ob alles okay ist und ob es in Ordnung ist wenn ich sie decken könnte bei meiner und ihrer Mom. Ich schrieb ihr nur das sie viel Spaß haben soll und schaltete dann mein Handy aus. Mit schnellen Schritten und Tränen in den Augen lief ich den ganzen Weg zurück und tapste dann leise durch das Haus in mein Zimmer. Meine Mom schlief schon und wecken wollte ich sie jetzt ungern. In meinem Zimmer zog ich mir das Kleid aus und schmiss es in irgendeine Ecke. Ich schlüpfte schnell in meinen Schlafanzug und verkroch mich dann in mein Bett. Ich versuchte zu schlafen was aber nicht funktionierte. Mir schwebte jedesmal Diego und Mia zusammen im Kopf. Wie er ihre Hand hielt, sie auf die Wange küsste und sie umarmte. Mist! Wieso dachte ich an sowas? Mir liegt nichts an Diego!
Ich wälzte mich hin und her und gab am Ende auf. Also stand ich von meinem Bett auf und ging an mein Fenster um ein wenig Luft rein zu lassen. Vielleicht wurde ich ja dann müde. Es war mittlerweile schon weit nach 1 Uhr nachts und die Straßen waren leer. Ich genoss die Stille und setzte mich ans Fenster. Die kühle Luft im Sommer umhüllte mich und beruhigte mich ein wenig. Als ich meine Augen öffnete hörte ich Schritte auf der Straße. Eine dunkle Gestalt lief auf das Haus von Diego zu und blieb dann vor der Türe stehen. Er sah sich kurz um und schloss die Türe mit einem Schlüssel auf. Das musste Diego selber sein! Er ging ins Haus und schloss dann langsam die Türe. Schnell hüpfte ich von der Fensterbank runter und schloss mein Fenster. Die Gardinen zog ich zu und legte mich wieder in mein Bett. Nach etlichem rum wälzen schlief ich endlich ein und hatte einen traumlosen schlaf.

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