KAPITEL 27

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CATALEYA

In der Schule starrten mich alle wegen gestern an. Die Polizei war anscheinend noch lange im Wald und haben versucht irgendetwas raus zu finden. Roni warf mir im Flur immer wieder giftige Blicke zu und Tyler grinste mich nur an. Einige tuschelten über mich was mir aber egal war. Ich wusste die Wahrheit und auch wenn Roni mir nicht glaubte, würde sie irgendwann auf die Schnauze fallen.
Ich schlenderte durch den vollen Flur und lief ins Klassenzimmer. Ich war total müde und bin froh wenn der Tag endlich vorbei ist.
Ich setzte mich wie immer an meinen Tisch und wartete bis der Lehrer kam.
Als endlich der Unterricht anfing, konzentrierte ich mich auf den Stoff. Ethan war nicht da genau wie Diego was mir aber egal ist! Glaube ich..

Das Klingeln erlöste mich endlich. Ich packte meine Schulsachen zusammen, verstaute meine Bücher in mein Spind und machte mich auf den Weg zum Bus. Ich würde nicht nachhause fahren sondern zum Diner. Ich war mir ja nicht mal sicher ob ich noch einen Job hatte aber ich brauchte das Geld.
Nachdem ich endlich angekommen war, lief ich durch die Türe und sah mich nach Dave um.
»Cata? Oh mein Gott! Dir geht es gut!«, rief Pablo und zog mich in eine Umarmung. Überrumpelt erwiderte ich die Umarmung.
»Ja mir geht es gut. Weist du wo Dave ist?«, fragte ich ihn und wollte nicht über das Thema mit der Entführung reden. Schon komisch oder? Einfach so darüber zu denken obwohl es etwas schlimmes ist?
»In seinem Büro wieso?«
»Ich muss mit ihm über meine Schichten reden«, sagte ich bloß.
»Du wirst doch nicht nachdem was war wieder anfangen hier zu arbeiten? Cata du spinnst doch!«, sagte Pablo. Er sah mich Kopfschütteln an und konnte es nicht glauben.
»Pablo ich hab hier nie aufgehört. Ich muss zu Dave«, sagte ich schnell und lief an ihm vorbei. Vor seinem Büro holte ich tief Luft und klopfte an.
Ein gedämpftes Ja ertönte hinter der Türe. Ich öffnete die Türe und trat dann ein.
»Sieh mal an wer hier auftaucht«, lachte er und stand auf.
»Ich wollte über meine Schichten reden«, fing ich das Gespräch an.
»Welche Schichten? Du arbeitest hier nicht mehr und wirst auch hier nicht arbeiten und jetzt Verlass mein Diner«, sagte er mit komischer stimme.
»Warte Dave! Du weist ich brauch das Geld! Ich übernehme auch mehr Schichten wenn es das ist«, sagte ich verzweifelt.
»Cata ich hab gesagt du wirst hier nicht arbeiten! Dein Freund hat mir hier in meinem Diner eine Ansage gemacht denkst du da lass ich dich hier arbeiten? Und jetzt verschwinde und komm hier nicht mehr hin«, sagte er und öffnete die Bürotüre.
»Was für ein Freund?«, fragte ich verwirrt.
»Na der eine mit diesen ganzen Tätowierungen«, sagte er genervt. Ich kräuselte die Stirn und plötzlich leuchtete es mir ein. Wütend stampfte ich aus dem Diner und lief den ganzen Weg nachhause. Ich hatte kein Geld mehr für den Bus.
Als ich den schwarzen Mustang auf der Einfahrt sah lief ich schnurstracks auf die Türe zu und klopfte wild an ihr.
Diego öffnete mir die Türe und sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
»Was fällt dir ein zu Dave zu gehen?«, schrie ich wütend. Mir war es egal ob mich jeder hören könnte.
»Wie kannst du es wagen? Weist du eigentlich das ich diesen Job brauche? Ich brauch dieses Geld und was tust du?«, sagte ich.
Diego stand mit verschränkten Armen vor mir und sah mich immer noch an.
Er sagte nichts dazu und langsam kam ich mir einfach nur verarscht vor.
»Wer zur Hölle bist du, dass du dich in mein Leben einmischt?!«, zischte ich. Er seufzte genervt und zog mich dann ins Haus. Er schloss die Türe hinter mir und ließ mich dann los.
»Hallo?! Kannst du mir mal antworten?«. Langsam regte er mich immer mehr auf! Was sollte das ganze hier eigentlich?
»Du wirst da nicht mehr arbeiten. Wenn du Geld brauchst dann geb ich dir was«, sprach er locker und zuckte mit den Schultern.
»Wieso sollte ich von dir Geld annehmen?«, lachte ich ironisch. Der spinnt doch!
»Misch dich nicht in mein Leben ein! Es hat dich nicht zu interessieren«, rief ich ein weiteres Mal.
»Willst du wieder entführt werden? Du spielst so mit deinem Leben das weist du!«, sagte er jetzt wütend. »Ich interessiere dich doch sowieso ein Dreck wieso also kümmert es dich?«, rief ich.
»Hey was ist hier los?«, kam Ethan die Treppen runter gelaufen. »Wieso schreit ihr hier so rum?«.
»Frag das mal deinen ach so tollen Freund! Wegen ihm habe ich keinen Job mehr!«, rief ich aufgebracht.
»Cata es ist doch nur für dein bestes«, fing Ethan ebenfalls an.
»Wisst ihr was? Vergesst es und du kümmerst dich gefälligst um dein Zeug!«, sagte ich noch und zeigte auf Diego. Ich öffnete die Haustüre und knallte sie hinter mir zu. Wütend stampfte ich rüber zu mir und zog mir die Schuhe im Flur aus. Als ich einen kleinen schwarzen Koffer sah blieb ich kurz stehen und lief ins Wohnzimmer.
»Ma?«, rief ich als ich sie im Wohnzimmer sah. Sie stand auf und zog mich in eine Umarmung.
»Hallo mein Schatz«, quiekte sie fröhlich und erdrückte mich fast. Ich erwiderte die Umarmung und war froh das sie endlich wieder da war.
»Du bist schon wieder da? Dachte du kommst erst morgen?«, sagte ich erstaunt.
»Ja aber mein Chef meinte ich kann schon zurück fliegen und das er nach kommen wird«, erzählte sie mir.
»Hast du Hunger? Wollen wir uns was bestellen und uns ein paar Filme ansehen so wie früher?«, fragte sie mich aufgeregt. Ich nickte und lief nur kurz in mein Zimmer um mir was bequemes anzuziehen.
Als ich wieder im Wohnzimmer waren, kam meine Ma grad mit zwei Pizzakarton's.
»Ich hab uns Pizza bestellt ist doch okay oder?«, fragte sie mich was ich bejahte. Ich liebe Pizza.
Wir setzten uns auf die Couch und meine Ma startete den Film den sie eingelegt hatte. Als ich sah das es ein Horrorfilm war, grinste ich sie wissend an. Schon seit ich klein bin sahen wir uns Horrorfilme an. Ich hatte keine Angst im Gegenteil ich liebte es sogar.
Grade als der Killer die Taubstumme im Wald aufsuchte klopfte es an der Türe. Meine Ma schreckte kurz auf bevor wir anfingen zu lachen.
»Ich geh schon«, sagte sie und stand dann auf. Ich konzentrierte mich weiterhin auf den Film und war gespannt ob er sie finden würde.
»Cata? Kommst du mal? Da steht ein sehr charmanter Junger Mann vor der Türe«, unterbrach mich meine Ma. Ich sah sie fragend an und lief dann zur Türe wo Ethan breit grinsend stand.
»Hey kleines«, begrüßte er mich. »Hey was machst du hier?«, fragte ich ihn. »Du musst mit mir mit kommen«, wurde er plötzlich ernst. »Wieso? Hast du mal auf die Uhr geschaut?«, fragte ich ihn. Der spinnt doch!
»Cata bitte es geht um Diego«, sagte er mit verzweifelter Stimme. Ich rollte die Augen und zuckte mit den Schultern. »Ethan du weist das es mich nicht interessiert was mit Diego ist«, sagte ich Stur. Ethan seufzte kurz und verschränkte dann die Arme. Er dachte über etwas nach und schob mich dann zur Seite.
»Ms. Martínez?«, rief er und lief ins Haus. Ich sah ihn geschockt an und lief ihm schnell hinterher. »Was tust du da?«, flüsterte ich ihm zu. Ethan ignorierte mich komplett und widmete sich meiner Mutter.
»Diego, meinem Freund, geht es nicht so gut und er hat nach Cataleya gefragt. Sie möchte ihm aber nicht helfen und da wollte ich sie fragen ob es in Ordnung wäre wenn ich sie einfach mitnehme?«, sagte er ernst und drehte sich kurz zu mir. Meine Ma sah zwischen uns her stemmte ihre Hände in die Hüfte.
»Cataleya Martínez! Wie oft habe ich dir gesagt wenn ein Freund deine Hilfe braucht dann bietest du sie ihm gefälligst an!«, sprach sie auf spanisch und zeigte somit ihr Temperament.
»Du kannst sie mit nehmen«, sagte sie zu Ethan der sich bei ihr bedankte und mich am Arm packte. Ich sah zwischen ihm und meiner Mom hin und her und war verblüfft von der Reaktion meiner Mutter.
Ethan hielt die Türe von seinem Auto auf und sah mich auffordernd an. Ich zog mir schnell Schuhe an und ließ mich auf den Sitz nieder. Ethan stieg ebenfalls ein und startete den Motor.
»Wohin fahren wir?«, fragte ich ihn ungeduldig. Wir fuhren schon eine Ewigkeit.
»Wir sind gleich da kleines«, sagte er bloß und verstummte dann.
Ethan parkte auf dem Parkplatz von einer kleinen Bar. Es war sehr abgelegen aber dennoch standen hier viele Autos und vor allem Motorräder.
»Komm wir sind da«, unterbrach Ethan meine Gedanken und stieg aus. Ich tat das selbe und sah zu mir runter. Ich hatte eine kurze Short an und drüber nur einen alten Pulli. Ich machte mir darüber keine Gedanken mehr und lief Ethan hinterher.
»Komm mit er ist dort drüben«, sagte er und zeigte auf die Bar. Tatsächlich saß Diego an der Bar und betrank sich.
»Diego«, sagte Ethan als wir bei ihm waren.
»Ohh hey Ethan. Du bist da?«, lallte Diego und kicherte dann. »Ich hab Cataleya dabei«, sagte er und schob mich vor sich. Die Blicke der anderen waren deutlich auf uns.
»Was sucht die hier?«, zischte er und nahm einen weiteren Schluck aus seinem Glas. »Oh da ist ja nichts mehr drinnen«, lachte er und winkte dem Barkeeper zu. Ethan stoppte ihn warnend und schickte ihn weg.
»Ey man was soll das? Lass uns trinken und uns besaufen!«, lallte Diego und versuchte dabei wütend zu klingen. »Es reicht Diego«, mischte ich mich jetzt ein. Er sah mich abwertend an und murmelte etwas. Ich zog die Augenbrauen zusammen und stemmte meine Hände in die Hüfte.
»Hast du was gesagt?«, zischte ich und sah ihn auffordernd an. Diego hob die Hände und stand dann auf.
»Verschwinde von hier bevor du dich verbrennst«, lallte er immer noch. Diego griff in seine Lederjacke und holte seinen Autoschlüssel raus. Er torkelte Richtung Ausgang und ließ und einfach stehen.
Ich lief ihm schnell hinterher und stellte mich vor ihn hin.
»Verschwinde habe ich gesagt«, lallte er wütend. Ich nahm ihm die Schlüssel aus der Hand und sah ihn streng an.
»Du willst doch nicht in diesem Zustand fahren?!«
Mittlerweile stand Ethan neben uns und beobachtete unsere Unterhaltung.
»Kann Dir doch egal sein!«. Diego öffnete seinen Mustang und wollte grade einsteigen. Ethan hielt ihn auf und schob ihn auf den Beifahrersitz.
»Du musst ihn nachhause fahren kleines«, sagte Ethan und drückte mir die Autoschlüssel in die Hand. »Was? Ich?«, stotterte ich verblüfft. Ich kann doch nicht einfach sein Auto fahren? Das letzte mal bin ich in der Fahrschule gefahren!
»Ja Kleines du musst ihn fahren. Fahr mir einfach hinterher ja?«, sagte er und lief rüber zu seinem Wagen. Zitternd stieg ich ein und schnallte mich an. Du schaffst das! Ich atmete tief ein und richtete mir alles ein.
»Wenn mein Baby auch nur ein Kratzer hat dann bringe ich dich um«, murmelte er und schloss die Augen.

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