KAPITEL 49

2.1K 77 2
                                    

DIEGO

Ich weis nicht wie lange ich schon alleine durch die Straßen lief und wie viele Stunden es schon her sind das ich Cataleya und Ethan alleine zurück gelassen habe. Ich musste raus aus Roswell und weg von Ihr. Ich liebte sie verdammt und ja ich wollte das mich die Las Grandes umbrachten aber das Gefühl als ich sie in diesem großen Saal sah würde keiner verstehen. Ich war erleichtert als sie nach mir rief und konnte es zuerst nicht fassen das sie wirklich hier war. Ich dachte ich würde mir das ganze nur einbilden um mich schneller damit abzufinden das meine letzte Stunde geschlagen hatte. Als sie sich dazu entschieden hatte, mich zu verlassen brach meine Welt zusammen. Ich wollte es nicht wahrhaben und wollte auch nicht ohne sie leben. Ich könnte nicht mit ansehen wie ein anderer Mann sie anfasst und ihre Haut liebkostete. Alleine bei dem Gedanken, ballte ich meine Hände zu Fäusten. Eine Welle an Aggression überkam mich plötzlich und ließ mich meinen Körper anspannen. Ich weis nicht was mit mir los war aber seitdem sie in meinem Leben war stand alles auf dem Kopf. Ich war nicht mehr ich selber und vergaß alles um mich rum. Ich musste erstmal raus aus Roswell und einen klaren Kopf bekommen!

CATALEYA

Seitdem Diego einfach davon gelaufen war, waren nun einige Stunden vergangen. Ich lag nachdenklich in meinem Bett und starrte an die Decke. Seufzend drehte ich mich zur Seite und wusste nicht mehr weiter. Was war das nur mit Diego? Die ganzen Fragezeichen in meinem Kopf verwirrten mich und ich selber wusste nicht mal mehr was richtig oder falsch war. Bei einem war ich mir sicher! Ich wollte nicht den selben Fehler nochmal machen und mich von Diego fernhalten. Bevor ich noch mehr drüber nachdenken konnte, hörte ich wie es an der Tür klingelte doch dachte mir nichts dabei. Meine Mom war schließlich zuhause und sie schrie auch schon von unten das sie aufmachen würde. Ich schwang mich letztendlich von meinem Bett und setzte mich an meinen Schreibtisch. Ich hatte noch eine Menge an Hausaufgaben auf die ich dringend machen musste, sonst müsste ich das letzte Jahr wiederholen und würde nicht zur Prüfung zugelassen. Also kramte ich meine Hefte aus meiner Tasche und fing an ein paar Matheaufgaben zu lösen. Wieso quälten uns die Lehrer nur so? Reichte nicht schon eine Seite im Buch? Offensichtlich nicht denn wir sollten natürlich zwei Seiten im Buch bearbeiten!
»Was suchst du hier?!«, hörte ich plötzlich das Zischen meiner Mom und legte hellhörig meinen Stift zur Seite.
»Cristina lass mich sie sehen«, sagte eine mir fremde Männerstimme.
»Seit wann interessierst du dich für uns Vorallem für sie? Verschwinde genauso wie damals!«. Ich zog verwirrt meine Augenbrauen zusammen und lief leise zur meiner Zimmertüre um zu lauschen. Mit wem sprach meine Mom da unten? Die Stimmen wurden immer leiser so das ich jetzt nichts mehr verstand. Ich öffnete leise die Türe und lehnte mich an das Treppengeländer um irgendwas zu hören jedoch ohne Erfolg.
»Ma?«, rief ich durch das Haus und lief langsam die Treppen runter. Im Flur war keiner also ging ich davon aus das sie im Wohnzimmer war. Da die Türe geschlossen war und ich nur gedämpft etwas hörte, war ich mir sicher das meine Mom im Wohnzimmer war.
»Ma ist alles okay?«, platzte ich ins Wohnzimmer und sah über eine breite Schulter hinweg zu meiner Mom.
»Ja mein Schatz geh hoch und mach deine Hausaufgaben«, sagte sie und zwang sich zu einem Lächeln. Hier war definitiv etwas faul!
»Ma wer ist dieser Mann?«, fragte ich sie jetzt und verschränkte meine Arme ineinander. Die breiten Schultern bewegten sich und drehten sich so um das mich zwei Augenpaare überrascht ansahen.
«Cataleya«, hauchte der Mann vor mir und kam einen Schritt auf mich zu. Der gestand von Alkohol kroch in meine Nase woraufhin ich mein Gesicht verzog.
»Wer sind sie und was wollen sie von meiner Mutter?!«, zischte ich wütend. Der Mann neigte sein Kopf etwas und sah dann zu meiner Mutter.
»Du hast es ihr nicht gesagt?«, fragte er fassungslos meine Mom und spannte sich an.
»Enzo nicht«. Die Stimme meiner Mom klang hart und auch sie zog ihre Augenbrauen so zusammen das sich Falten auf ihrer sonst so straffen Haut bildeten.
»Was mir nicht gesagt?! Was geht hier vor sich??«, rief ich jetzt und war kurz vorm durchdrehen. Was war hier eigentlich los?!
Der Mann mit den schwarz-Grauen Haaren atmete kurz ein und entspannte sich dann wieder.
»Ich bin dein Vater mein Kind«, sagte dieser Mann und ließ mein Blut auf der Stelle einfrieren. Mein Vater?! Ich sah geschockt zu meiner Mom doch sie blickte nur beschämt auf den Boden. Also stimmte es etwa? Das kann doch nicht sein?!
»Mein Vater?«, stotterte ich und erkannte erst jetzt die Ähnlichkeit auf den Bildern die mir meine Mom früher gezeigt hatte. Ich wollte nie wahrhaben das er uns verlassen hat und sah mir heimlich jedesmal sein Bild an. Das Bild war aus der Jugendzeit meiner Eltern aber der Mann der vor mir stand sah anders aus. Er war alt geworden und hatte strenge Gesichtszüge. Seine Haare waren in einem grau-Schwarz und ein Bart schmückte sein Gesicht. Leichte Falten waren in seinem Gesicht und in allem sah er einfach anders aus.
»Ihr wollt mich doch verarschen?!«, schrie ich beide wütend an.
»Nicht in diesem Ton Cataleya!«, zischte Enzo, mein Vater, und sah mich streng an.
»Was willst du mir schon verbieten?! Wer zur Hölle bist du? Du warst mein ganzes Leben lang weg und hast dich kein einziges Mal bei uns gemeldet und jetzt kommst du an und willst mir vorschreiben wie ich zu reden habe?«. Ich kochte vor Wut und mein ganzer Körper zitterte. Wollte mich das Leben verarschen? Nach einem Problem das gelöst war kam gleich das nächste.
»Sie hat keinen Respekt! Du hast in ihrer Erziehung einiges falsch gemacht!«, zischte der Mann und sah wütend zu meiner Mutter.
»Ich hab was falsch gemacht?! DU hast uns verlassen und bist einfach abgehauen!«, schrie sie Enzo an und tippte wütend auf seine Brust.
»Du weist wieso ich gegangen bin! Ich hatte keine andere Wahl! Aber du hast mir versprochen sie wohl zu erziehen aber wie ich sehe hast du es nicht hinbekommen aber das verzeihe ich dir jetzt bin ich da und werde ihr Respekt bei bringen«. Der Mann der vor mir stand konnte nicht mein Vater sein. Die Erzählungen meiner Mom über den romantischen Jungen der lange um meine Mutter gekämpft hatte, war nicht vor mir.
»Verschwinde aus diesem Haus! Du bist nicht mein Vater! Ich habe überhaupt keinen Vater! Du warst all die Jahre weg und hast dich einen Dreck um uns gekümmert! Verschwinde!!«, schrie ich laut und zeigte auf die Türe. Enzo fing an zu lachen und schüttelte seinen Kopf.
»Ach mein Kind Du weist gar nichts okay? Dieses Haus hier gehört mir! Dank mir hast du ein Dach über dem Kopf und lebst ein unbeschwertes Leben und jetzt verschwinde auf dein Zimmer bev-«
»Bevor was huh?!«, schrie ich den Mann vor mir an. Was dachte er sich überhaupt!
Er kam einen Schritt näher und sah mich mit finsterer Miene an. Meine Mom stellte sich schützend vor mich hin und drückte mich hinter sich.
»Enzo geh jetzt bitte!«, flehte meine Mom ihn an und drückte mich gegen die Wand.
»Halt dich da raus wegen dir ist sie so geworden! Sie ist genauso wie ihre dreckige Mutter«, schrie er und schubste meine Mom von mir. Sie schrie laut auf und landete dann schmerzvoll auf dem Boden. Schnell kniete ich mich zu ihr und legte meine Arme um sie.
»Ma alles in Ordnung«, fragte ich mit zitternder Stimme und wusch ihr die Tränen weg. Sie nickte leicht geschockt und strich sich über ihren Arm. Keiner fasst meine Mom an!
»Verpiss dich von hier! Wir brauchen dich nicht in unserem Leben!«, schrie ich und versuchte ihn weg zu schubsten. Mein Vater lachte bloß und taumelte ein paar Schritte zurück. Bevor er hier her gekommen ist, musste er sich bestimmt etwas Mut angetrunken haben. Er war zwar bei sich aber trotzdem etwas benommen. War ich hier in einem scheiß Dramafilm?! Ich konnte nicht fassen das das hier wirklich passierte!
»Wie süß wie du deine Mutter beschützt«, lachte er und packte mich an meinem Hinterkopf.
»Lass sie sofort los!«, schrie meine Mutter voller Panik und versuchte sich aufzurappeln.
»Du musst noch etwas Respekt erlernen mein Kind«, zischte dieser Mann und drückte mich gegen die Wand.
Ich zappelte und versuchte mich von seinem griff zu lösen was nicht funktionierte.
Ich hörte laute Schritte und dann pure Erleichterung. Der griff um mein Haar lockerte sich und war dann komplett weg. Ich hörte einen Aufschrei und einen dumpfen Schlag.
Neben mir lag mein Vater bewusstlos auf dem Boden. Ich sah nach oben und entdeckte meine Mom mit einer Vase in der Hand. Ihr Blick lag auf dem Mann der auf den Boden lag und dann wieder auf mir.
»Ich hab ihn umgebracht«, sagte sie geschockt und nahm ihre Arme runter.

Dark Side Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt