KAPITEL 10

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CATALEYA

Wir fuhren durch die Dunklen Straßen und sprachen kein Wort miteinander. Ich schrieb meiner Mom das ich bei Roni übernachte und heute nicht nachhause kommen werde. Ich wollte mehr Diego und seine Bedürfnisse herausfinden und musste bei ihm bleiben. Irgendwas in mir sagte das ich mich nicht fernhalten soll. Der Wagen blieb stehen und Diego stieg aus. Er öffnete den Kofferraum und hob Kathrin hoch. Er sah sich kurz um und setzte sie dann auf dem Bordstein ab. Diego trug während der ganzen Sache Handschuhe die er immer noch nicht ausgezogen hatte. »Du lässt sie doch nicht einfach hier auf dem Boden oder?«, fragte ich ihn geschockt als er sich wieder ins Auto setzte. Er holte aus dem Handschuhfach ein Handy raus und hielt es mir hin. »Ruf einen Krankenwagen an«, sagte er. Ich nahm das Handy in die Hand und wählte die Nummer des Notrufes. »Sage keinen Namen oder sonst was dich verraten könnte und verstell ein wenig deine Stimme«, flüsterte er als ich mir das Handy an mein Ohr hielt. »Notrufzentrale Roswell was ist passiert?«, erklang die Stimme einer Frau. »Ich habe hier eine bewusstlos Person gefunden in der Lombard Street in Roswell kommen Sie schnell«, sagte ich mit zu hoher Stimme und legte dann auf. »Gut gemacht«, sagte Diego und drückte aufs Gaspedal. Er nahm mir das Handy aus der Hand und fuhr auf eine Landstraße wo er dann stehen blieb und Ausstieg. Er schmiss das Handy auf den Boden und tritt drauf bis es nur noch Einzelteile waren. Er stieg wieder ein und fuhr weiter. »Wohin fahren wir«, fragte ich ihn. »Warte ab«, sagte er bloß und drehte ein wenig Musik auf. Es war die gleiche Melodie die im Haus zu hören war. Er summte leise mit und zündete sich dabei eine Zigarette an. »Willst du auch?«, fragte er und hielt mir die Packung hin. »Ich rauche nicht«, sagte ich Barsch und sah raus. »Ich weis«, lachte er bloß und steckte die Schachtel wieder ein. »Wieso fragst du mich dann?«, fragte ich ihn. »Nur so«, war seine knappe Antwort auf meine Frage. Wir fuhren ewig lang und ich war mir sicher das wir schon lange aus Roswell raus sind. Mein Handy fing an zu vibrieren und ein Anruf kam rein. Ich sah auf mein Display und laß Roni's Namen ab. »Hey Cata deine Mom hat angerufen und uns einen schönen Abend gewünscht! Muss ich etwas wissen?«, hörte ich meine beste Freundin sagen. Ich stöhnte auf und kniff die Augen zusammen. Ich hatte ganz vergessen Roni Bescheid zu sagen das sie mich decken soll. »Es tut mir leid ich hab meiner Mom gesagt das ich heute bei dir schlafe damit sie sich keine Sorgen macht«. »Wo bist du wenn du nicht bei mir daheim bist?« »Ich bin mit Diego aber das erkläre ich dir ein ander mal okay? Kannst du mich bitte decken?«, fragte ich sie. »Gut aber nur wenn du mich auch deckst. Meine Eltern sind weg und ich hab gesagt das ich bei dir schlafe obwohl ich grade bei Tyler bin«, lachte sie. Ich musste auch anfangen zu lachen und gab ihr mein Wort sie zu decken. Nachdem wir aufgelegt hatte sah mich Diego fragend an. »Wirst du ihr von dem hier erzählen?«, fragte er mich. »Nein«, antwortete ich ihm und sah wieder aus dem Fenster.
Als der Wagen stehen blieb sah ich mich um doch konnte nicht rausfinden wo wir waren. »Komm«, sagte er und stieg dann aus. Ich stieg ebenfalls aus und lief ihm hinterher. Wir waren an einem Feld wo ein kleiner Berg und eine einzige Bank war. »Was machen wir hier?«, fragte ich ihn und setzte mich auf die Bank. Die warme Sommerluft wehte mir ins Gesicht. Von hier aus war die Stadt zu sehen nur in ganz klein. Lichter flackerten und nur wenige Autos waren unterwegs.
»Wieso hast du dich so in Gefahr gebracht?«, unterbrach er die Stille. »Weil keiner so etwas verdient hat auch nicht Kathrin«, sagte ich mit ruhiger Stimme. »Du kennst sie aber nicht« »Das ist trotzdem kein Grund«. Ich drehte mich jetzt zu ihm und musterte ihn ein wenig. Er hatte noch etwas Blut an seinem Shirt was man aber nicht beim ersten Blick sah. »Du hast dein Leben für das von einer Person geopfert die du überhaupt nicht kennst«. »Ja das habe ich«, antwortete ich auf seine Aussage. »Was ist wenn ich dich umgebracht hätte so wie ich andere Frauen umgebracht habe? Was ist wenn du jetzt tot in meinem Keller liegen würdest?«, sagte er jetzt wütend. »Ich wusste das du mir nichts tun wirst Diego«, antwortete ich ruhig. »Was ist wenn ich es getan hätte huh?« »Dann wäre ich jetzt nich mehr am Leben«, sagte ich. Ich wusste nicht was das hier sollte und worauf er hinaus wollte. »Halte dich fern von mir Cataleya bevor du dich verbrennst! Ich bin der Teufel, ein Monster, ein Psycho und ein Killer!«. Er stand auf und stellte sich an den Rand des Berges. »Woher wusstest du das mir das Kleid gefiel?«, wechselte ich das Thema und stand ebenfalls auf. Ich stellte mich neben ihm hin und blickte runter auf die Stadt. »Ich hab dich beobachtet. Du solltest mein nächstes Opfer werden und ich beobachte meine Opfer immer aber bei dir war es anders. Du warst mit Veronica in dieser Boutique und hast Dir die Kleider angesehen bis du an dem roten Kleid im Schaufenster hängen geblieben bist. Ich war gegenüber auf der Straße doch du hast mich natürlich nicht gesehen. Du warst verliebt in das Kleid und bist mit deinem Finger über den Stoff gestrichen. Nachdem du mit Veronica gesprochen hattest und das Kleid zurück gelegt hast, habe ich die Traurigkeit in deinen Augen gesehen. Ihr seit danach kurze Zeit später aus dem Laden gelaufen und ich bin dann rein und habe das Kleid geholt. Ich habe deine Größe abschätzen müssen und traf genau ins Schwarze«, erzählte er mir. Ich sah ihn mit offenem Mund an und konnte nicht glauben das er mich beobachtet hatte. »Ab diesem Tag an wusste ich das du nicht mehr mein Opfer warst. Ich ließ von dir ab«. »Diego ich weis nicht was ich dazu sagen soll. Ich möchte wissen wieso du so bist wie du bist«, sagte ich und nahm seine Hand in meine. Er blickte auf unsere Hände und danach zu mir. »Du fragst einen eiskalten Killer wieso er so ist wie er ist? Sei froh das ich dich nicht umgebracht habe«, schüttelte er seinen Kopf und entzog seine Hand. »Dann bring mich um«, sagte ich mit fester Stimme und drehte mich zu ihm. Wir standen immer noch am Berg. Die Sonne ging langsam auf und der Morgen erwachte. »Ich kann nicht«, sagte er und sah mich jetzt an. Er nahm meinen Arm und zog mich näher an sich ran. Er blickte mir tief in die Augen bevor er seine Hände an meinem Hinterkopf platzierte und unsere Lippen vereinigte. Ich blieb zuerst still stehen doch erwiderte den Kuss. Seine Lippen fühlten sich so weich an und in meinem Bauch fing es an zu ziehen. Ich legte meine Arme um seinen Hals und spürte wie seine Hände meinen Rücken entlang strichen. Er zog mich näher an sich ran und küsste mich voller Leidenschaft. Ich genoss den Kuss und spürte wie mein Herz raste. Es raste nicht so schnell wegen Angst oder sonst der gleichen! Ich fühlte mich wohl in seinen Armen. Er unterbrach den Kuss und entzog sich plötzlich von mir. »Hör damit auf!«, sagte er und ging einige Schritte zurück. »Mit was? Diego was meinst du?«, fragte ich ihn keuchend. Was war plötzlich los? »Halte dich fern von mir Cataleya!«, sagte er bloß bevor er zurück zu seinem auto lief und Einstieg. Er startete den Motor und fuhr ohne mich einfach weg. Wie angewurzelt blieb ich stehen und sah ihm fassungslos hinterher. Ich stand jetzt ganz alleine hier am Rande der Stadt und wusste nicht was ich machen sollte. Tränen bildeten sich in meinem Auge und rannten über meine Wangen. Schluchzend sah ich immer noch dort hin wo er vorhin war und weinte dann stumm vor mich hin.

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